Unwetter in Bayern: Volksfest wegen schwerem Gewitter geräumt - Starkregen in Franken

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Starkregen, Hagel und Blitze: Unwetter sind über Bayern hinweggezogen. Gleich mehrere Regierungsbezirke waren davon betroffen.

Trotz einer regnerischen Nacht mit Gewittern ist es in Bayern nur zu wenigen Unwettereinsätzen gekommen. Die Polizei meldet nur geringe Unwetterschäden im Freistaat. Ein Transporterfahrer fuhr News5-Angaben zufolge in Nürnberg in die überflutete Unterführung in der Zerzabelshofstraße. Anschließend sei er mit seinem Fahrzeug aufgrund eines Defekts liegengeblieben. 

In Niederbayern musste das Stadtfest Gillamoos in Abensberg (Landkreis Kelkheim) wegen eines Gewitters von der Polizei geräumt werden. Tausende von Besuchern mussten das Festgelände kurz nach Beginn des fünftägigen Marktes räumen. Zudem schlug in Niederbayern ein Blitz in ein Haus ein, verletzt wurde jedoch niemand. Die Rettungskräfte der Oberpfalz waren unter anderem wegen eines Dachstuhlbrandes im Einsatz.

Unwetternacht in Bayern verläuft glimpflich - trotz Warnung vor Starkregen, Hagel und Sturmböen

Schon tagsüber hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Franken und anderen Teilen Bayerns vor Unwettern gewarnt. Am Abend gab der DWD für den Landkreis Kelheim eine Unwetterwarnung der Stufe 3 von 4 heraus, in Franken galt die Stufe 2. Es wurde vor schwerem Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen gewarnt.

Der Gillamoos ist einer der größten und ältesten Jahrmärkte in Niederbayern. Auf der Facebook-Seite der Veranstalter hieß es: "Liebe Gillamoosbesucher, für heute müssen wir den Gillamoos aufgrund einer anstehenden Unwetterfront leider abbrechen. Bitte geht langsam und ruhig nach Hause."

Am ersten Abend des Jahrmarktes sollte auch der österreichische Sänger DJ Ötzi auftreten. Wie PNP.de berichtete, wurde sein Auftritt kurz vor Beginn abgesagt.

Gewitterwarnungen: So teilt sie der DWD in Warmstufen ein

Gewitter werden vom DWD in die Warnstufen 1 bis 4 eingeteilt: 

  • Stufe 1 (Gewitter): elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen
  • Stufe 2 (Starkes Gewitter): in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen, Starkregen oder Hagel
  • Stufe 3 (Schwere Gewitter): mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder Orkan(artigen)Böen, gegebenenfalls Tornadogefahr
  • Stufe 4 (Extreme Gewitter): mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen Orkan(artigen)Böen, gegebenenfalls Tornadogefahr

Zudem unterscheidet der DWD insgesamt vier Warnstufen. Diese werden anhand einer Farbskala gekennzeichnet und durch einige weitere Kategorien ergänzt: 

  • Stufe 1: Amtliche Warnungen (Gelb). Hier können wetterbedingte Gefährdungen auftreten, die in einem gewöhnlichen Rahmen ablaufen. Wenn diese Warnstufe vorliegt und du dich im Freien aufhalten möchtest, solltest du die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.
  • Stufe 2: Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange/Ocker). Auch in dieser Stufe ist das jeweilige Wetterereignis nicht ungewöhnlich. Es besteht jedoch mancherorts erhöhte Gefahr, weshalb Vorsicht geboten ist.
  • Stufe 3: Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Ist diese Stufe erreicht, sind die zugrundeliegenden Unwetter sehr gefährlich und meist weit verbreitet. Nun sind Aufenthalte im Freien zu vermeiden und regelmäßiges Informieren über die Wetterentwicklung unverzichtbar.
  • Stufe 4: Amtliche Warnung vor extremen Unwetter (Dunkelrot). Bei der Höchststufe besteht Lebensgefahr. Große Flächen drohen zerstört zu werden. Hier sollte man unbedingt die Wettersituation verfolgen, auf ungewöhnliche Maßnahmen gefasst sein und sich an die Anweisungen der örtlichen Behörden halten. ami/mit dpa
Vorschaubild: © Sebastian Pieknik/NEWS5/dpa