Es ist ein Comeback, das viele Tupper-Party-Fans freuen dürfte: Tupperware kehrt in fünf europäischen Ländern auf den Markt zurück.
Tupperware findet sich in Deutschland wohl in den meisten Haushalten - umso größer dürfte die Freude bei vielen Kunden sein, dass es mit dem bankrotten US-Unternehmen nun doch weitergeht. Das kündigte der französische Investor Cédric Meston in den sozialen Medien an. "In einer Zeit, in der alle nur über Krise, Schulden und Politik sprechen, gibt es eine gute Nachricht: Tupperware France hat das Insolvenzverfahren abgeschlossen und macht sich auf, Europa zu erobern", schreibt er ins Deutsche übersetzt im Netz.
Mit dem französischen Zweig der Firma will Tupperware jetzt also den Neuanfang in fünf europäischen Ländern wagen - auch in Deutschland soll es die Kult-Dosen demnach bald wieder zu kaufen geben. Allerdings setzt die Firma auch auf einen vollkommen neuen Zweig: Während die Plastik-Dosen stets das Markenzeichen des Unternehmens waren, sei das Produktangebot inzwischen auch um Behälter aus Edelstahl, Glas und recyceltem Kunststoff erweitert worden. Für manche alte Tupper-Modelle zahlen Sammler jedoch mittlerweile einen ordentlichen Preis.
Tupperware kommt zurück: In diesen fünf Ländern wagt das Unternehmen den Neustart
Außer in Frankreich und Deutschland startet der Vertrieb auch in Belgien, Italien und Polen neu, teilte Meston mit. Das Insolvenzverfahren für Tupperware France sei abgeschlossen und das Gericht habe den Sanierungsplan Ende Juli genehmigt - und das, obwohl es noch im Januar so ausgesehen habe, als stünde das Unternehmen vor der Liquidation.
20.000 der eigenständig operierenden Verkaufsberater gingen in den jeweiligen Ländern wieder an den Start. Bis Ende dieses Jahres werde weiterhin ein Jahresumsatz von 100 Millionen Euro angestrebt. Das Unternehmen mit seiner Logistik und seinen Vertriebsinstrumenten sei von Grund auf neu strukturiert worden.
Der Gründer und Geschäftsmann Meston (31) hatte Tupperware France mit Geschäftspartnern im März mit dem Plan eines schnellen Neustarts übernommen. Meston ist Mitbegründer der Marke für pflanzliche Fleischersatzprodukte HappyVore.
Chancen im Online-Handel verpasst: Führte Fokus auf "Tupper-Partys" das Unternehmen in die Insolvenz?
Tupperware, ein Vorreiter bei Plastik-Gefäßen für Lebensmittel, wurde 1946 gegründet und ist mit dem Direktverkauf groß geworden: "Tupper-Partys", bei denen Verkaufsberater die Dosen und andere Küchenartikel unters Volk bringen. Der Großteil der Einnahmen kam aus solchem Direktmarketing.
Durch den starren Fokus auf das langjährige Erfolgsrezept wurden aber lange Chancen unter anderem im Online-Handel verpasst. Erst 2022 begann Tupperware, Produkte unter anderem bei Amazon online zu verkaufen, und suchte auch den Weg in Regale stationärer Händler. Vor einem Jahr musste Tupperware in den USA einen Insolvenzantrag stellen.