Thrombose frühzeitig erkennen: Das sind Warnsignale einer tödlichen Lungenembolie

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Anhand bestimmter Merkmale kann eine Thrombose frühzeitig erkannt werden.
Thrombose frühzeitig erkennen: Das sind Warnsignale für eine tödliche Lungenembolie
New Africa/AdobeStock

Eine Thrombose muss schnell erkannt und behandelt werden. Andernfalls kann es zu einer gefährlichen Lungenembolie kommen.

Es beginnt oft mit scheinbar harmlosen Symptomen wie einem leichten Ziehen in der Wade oder einem Zwicken im Oberschenkel. Was zunächst unspektakulär erscheint, könnte jedoch das erste Anzeichen einer Venenthrombose sein. Diese Erkrankung ist besonders heimtückisch: Während man sich noch darüber wundert, woher plötzlich der vermeintliche Muskelkater kommt, kann in der Vene bereits ein Blutgerinnsel auf dem Weg zur Lunge sein, wo es eine lebensbedrohliche Lungenembolie verursachen kann.

Die Lungenembolie zählt nach Schlaganfall und Herzinfarkt zu den häufigsten Herz-Kreislauf-bedingten Todesursachen, wie der MDR berichtet. Schätzungen zufolge ist sie allein in Deutschland jedes Jahr für etwa 100.000 Todesfälle verantwortlich. Je früher eine Thrombose erkannt und behandelt wird, desto besser sind deshalb die Aussichten, das Wachstum des Gerinnsels einzudämmen und einen normalen Blutfluss wiederherzustellen.

Frühe Warnsignale bei Thrombose erkennen

Wenn ein Bein plötzlich anschwillt und Rötungen zeigt, ist es wichtig, die Möglichkeit einer Thrombose in Betracht zu ziehen. Ein Gefühl der Schwere oder Spannung kann auf einen beginnenden Gefäßverschluss hinweisen und sich ähnlich wie ein Muskelkrampf anfühlen, erklärt Dr. Katja Mühlberg, eine Gefäßspezialistin an der Uniklinik Leipzig gegenüber dem MDR. Es gibt allerdings auch Thrombosen, die nahezu ohne erkennbare Symptome verlaufen können.

Selbst wenn sich ein bereits gelöstes Gerinnsel zur Lunge bewegt hat, kann es zunächst unbemerkt bleiben. Mühlberg weist darauf hin, dass es, sobald es in der Lungenstrombahn angekommen ist, spürbare Symptome verursachen kann. Diese können milde Symptome wie Hustenreiz oder in einigen Fällen sogar Bluthusten sein.

Atemnot und plötzliche Bewusstlosigkeit, auch als Synkope bekannt, sind jedoch die wichtigsten Anzeichen. Im Falle solcher Symptome ist es entscheidend, sofort einen Arzt aufzusuchen.

Entstehung und Risikofaktoren einer Thrombose

Aber wie entsteht eigentlich eine Thrombose? Wenn ein Blutgerinnsel (Fachbegriff: Thrombus) ein Blutgefäß verengt oder verschließt, spricht man von einer Thrombose, wie mediclin.de erklärt. Meistens entstehen Blutgerinnsel in den Venen, den Blutgefäßen, die das sauerstoffarme Blut aus dem Körper zurück ins Herz transportieren. Venenthrombosen treten am häufigsten in den Beinen auf. Kleine Blutgerinnsel können sich mitunter auflösen und dabei keine Symptome verursachen. Hingegen können Thromben, die einen Blutstau verursachen, Beschwerden hervorrufen.

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Die Entstehung von Thrombosen ist mit verschiedenen Risikofaktoren verbunden. Bei Frauen ist dies laut Mühlberg vor allem die Einnahme der östrogenhaltigen Pille, insbesondere wenn dazu noch geraucht wird. Hormonersatztherapien in den Wechseljahren, Übergewicht und Tumorerkrankungen gehen ebenfalls mit einem höheren Risiko für Thrombosen einher. Auch nach Operationen steige das Risiko. 

Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen, wie rheumatische Krankheiten oder Darmerkrankungen, könnten laut neueren Studien ein erhöhtes Thromboserisiko aufweisen. Mühlberg meint jedoch, dass keine routinemäßige Kontrolle notwendig sei. Dennoch sollten Patienten, die bereits eine Thrombose oder Lungenembolie hatten und Risikofaktoren aufweisen, die altersentsprechende Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen.

Thrombose-Behandlung: Medikamente und Kompressionstherapie

Leichte Thrombosefälle können ambulant behandelt werden, während die Therapie schwerer Thrombosen nur im Krankenhaus erfolgt. Bei akuten Erkrankungen besteht das Ziel darin, das Blutgerinnsel aufzulösen und sein weiteres Wachstum zu verhindern. Hierfür werden gerinnungshemmende Medikamente eingesetzt.

Im akuten Fall kann der Wirkstoff Heparin verwendet werden, der unter die Haut injiziert wird. Diese medikamentöse Maßnahme soll den normalen Blutfluss wiederherstellen und dient gleichzeitig der Prävention von Embolien, insbesondere von Lungenembolien.

In der Nachsorge einer Thrombose tragen Kompressionsstrümpfe dazu bei, den Blutfluss in den Venen zu verbessern. Zusätzlich kann Krankengymnastik zur Förderung des Muskelaufbaus eingesetzt werden, um die Venenaktivität zu unterstützen. Physikalische Maßnahmen zielen darauf ab, Schwellungen abzubauen und die Symptome zu lindern.

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