Am ZF-Standort Schweinfurt kommt es zu einem einschneidenden Stellenabbau. Der angeschlagene Autozulieferer streicht vor Ort fast 1000 Arbeitsplätze.
Bei der Krisenbewältigung setzt der weltweit agierende Automobilzulieferer ZF auf einen verschärften Sparkurs. Das Unternehmen hat entschieden, die Antriebssparte ("Division E") nicht zu verkaufen, sondern intern zu restrukturieren und dabei bis 2027 rund 500 Millionen Euro einzusparen. Davon betroffen sind auch die drei fränkischen Niederlassungen Schweinfurt, Nürnberg und Bayreuth.
Insgesamt sollen in der Sparte bis 2030 rund 7600 Arbeitsplätze abgebaut werden. Inzwischen steht fest, wie hart es den ZF-Standort in Schweinfurt trifft. Dort ist ein Wegfall von rund 965 Stellen vorgesehen, wie aus einer Gewerkschaftsmitteilung hervorgeht.
ZF baut am Standort Schweinfurt rund 965 Arbeitsplätze ab
"In der Division E sind bis Ende 2027 rund 835 Stellen vom Abbau betroffen", wird Thomas Höhn, Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, in einem Pressestatement vom vergangenen Donnerstag (2. Oktober 2025) zitiert. In anderen Sparten am unterfränkischen Standort werden demnach rund 130 weitere Stellen abgebaut.
"Entscheidend ist: Dieser Abbau soll ausschließlich über Freiwilligenprogramme und sozialverträgliche Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu gehören Altersteilzeit, Abfindungsregelungen und Qualifizierungsmaßnahmen", hält der Gewerkschaftsfunktionär fest.
Betriebsbedingte Kündigungen sollen dem Autozulieferer mit Sitz in Friedrichshafen möglichst vermieden werden - stattdessen setzt ZF auf Altersteilzeit, Abfindungen und Vorruhestand. Auch tarifliche Entgelterhöhungen werden verschoben und die Arbeitszeit an mehreren Standorten reduziert.
Stellenabbau laut IG Metall deutlich reduzierter als geplant
"Wir wissen, dass dies für viele Kolleginnen und Kollegen eine große Belastung ist", konstatiert Höhn mit Blick auf die angekündigten Stellenstreichungen in Unterfranken. "Gleichzeitig konnten wir erreichen, dass der ursprünglich angekündigte Stellenabbau deutlich reduziert wurde - und dass Schweinfurt im ZF-Konzern mit eigener Hand und eigener Perspektive bleibt", erklärt er.
"Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir diesen Prozess gestalten. Unsere Linie bleibt klar: Wir kämpfen für eine Zukunft - made in Schweinfurt", betont der Gewerkschafter.