Erkältung, Halsweh, Verstopfung oder Sodbrennen - für alles gibt es rezeptfreie Alternativen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Kunden greifen gern zu bekannten Produkten. Aber viele Arzneien, so die Stiftung Warentest nach einer Auswertung von Studien, sind tatsächlich wenig geeignet - können im schlimmsten Fall sogar schädlich sein.
Verschiedene Arzneimittel wie Aspirin Complex, Grippostad C oder Wick MediNait beispielsweise versprechen einen Rundumschlag gegen Erkältungssymptome. "So ein Gießkannenprinzip ist aber nicht sinnvoll" sagt Dr. Bettina Sauer von der Stiftung Warentest. "Stattdessen sollte man gezielt die Symptome behandeln, die einem wirklich zu schaffen machen, zum Beispiel kurzfristig einen Hustenstiller oder ein Nasenspray nehmen."
Nicht alle Schmerzmittel sind tatsächlich wirksam
Der kratzende Hals braucht keine medizinischen Lutschtabletten, denn befeuchtende (zuckerfreie) Bonbons lindern die Symptome bestens. Und bei Kopfschmerzen muss es keine komplexe Wirkstoffkombi sein wie in Thomapyrin oder Neuralgin, die verschiedene Risiken birgt. Einzelne Schmerzmittel allein wie Ibuprofen oder Parazetamol würden auch hier schnell für Besserung sorgen.
Doregrippin Tabletten
Laut Stiftung Warentest ist die Kombination aus dem Schmerzmittel Paracetamol und dem anregenden Mittel Phenylephrin, das über die Blutbahn im ganzen Körper verteilt wird und dabei auch die Nasenschleimhaut abschwellen soll, wenig sinnvoll.
Gegen Schmerzen und Fieber reiche Parazetamol allein. Bei Schnupfen sei die kurzzeitige Anwendung von örtlich wirkenden abschwellenden Nasensprays oder -tropfen verträglicher.
Grippostad C Kapseln
Grippostad C Kapseln sind aus Paracetamol, Chlorphenamin, Coffein und Vitamin C zusammengesetzt. Die Kombination aus Schmerzmittel und einem müde machenden Antihistaminikum ist nicht sinnvoll. Auch hier seien ein einzelnes Schmerzmittel wie Parazetamol und ein Nasenspray sinnvoller.