Viele Menschen, die an einer Pollenallergie leiden, kennen Beschwerden wie laufende Nase und tränende Augen zur Genüge. Wird eine Allergie nicht frühzeitig behandelt, kann sich daraus Allergisches Asthma entwickeln.
Für Menschen, die an Heuschnupfen leiden, besteht ein erhöhtes Risiko eines sogenannten "Etagenwechsels". Damit ist gemeint, dass die Allergie der oberen Atemwege auf die unteren Atemwege übergreift und damit eine Etage tiefer wandert.
Das Risiko steigt, wenn ein bestehender Heuschnupfen nicht rechtzeitig behandelt wird.
Was ist Allergisches Asthma?
Triefende Nase, Niesen und tränende Augen sind typische Symptome bei einer Pollenallergie (Pollinosis), die gemeinhin als Heuschnupfen bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems gegen Blütenpollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Getreide. Diese werden durch die Luft geweht und treffen auf die Schleimhäute in Mund und Nase. Hier können sie bei Menschen mit Pollenallergie die bekannten allergische Reaktionen auslösen. In der Regel fliegen Pollen in den Monaten von Februar bis Oktober zwischen 05:00 und 21:00 Uhr durch die Luft und können sich rasant verbreiten. Dabei können Pflanzen bis zu 4 Millionen Pollen pro Ähre (z. B. Roggen) ausstreuen und über mehrere hundert Kilometer verteilen.
Zu den Hauptsymptomen einer Pollenallergie gehören:
- Rötung, Tränen und Jucken der Augen (Bindehautentzündung)
- Niesreiz
- Anschwellen der Nasenschleimhäute, verstopfte und laufende Nase (Fließschnupfen)
- Hautreaktionen
- Kratzen im Hals
- Gelegentlich Husten, welcher sich mit der Zeit zum Allergischen Asthma entwickeln kann (Etagenwechsel)
- Gelegentlich Kopfschmerzen, Schlafstörungen, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, z. B. durch Schleimansammlung in den Nebenhöhlen, die die Atmung erschweren kann
Wie kommt es zum Etagenwechsel? Fachleute gehen davon aus, dass bei Patient*innen, die nur an einem Allergischen Schnupfen (Allergische Rhinitis) leiden, bereits Veränderungen in der Lunge stattfinden, die das Risiko eines Allergischen Asthmas erhöhen. Möglich ist, dass allergische Entzündungsreaktionen schon im Körper angelegt sind, wobei dies sowohl auf die oberen als auch auf die unteren Atemwege zutrifft. Zu den oberen Atemwegen werden dabei die Nase, Nasennebenhöhlen und der Rachenraum gezählt. Die unteren Atemwege umfassen den Kehlkopf, die Luftröhre, Bronchien und die Lunge selbst. Hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs einer allergisch bedingten Entzündung scheint sich dies bereits im Säuglingsalter als Milchschorf anzukündigen, der sich dann über den Heuschnupfen bis zum Allergischen Asthma entwickelt. Die Abfolge ist aber kein Muss. Bei etwa 30 % der Patient*innen entwickelt sich innerhalb von 10 Jahren ein Asthma bronchiale.
Allergisches Asthma - Auslöser und Symptome
Allergien sind vererbbar. Der genetische Einfluss ist wissenschaftlich gut belegt. Forschende fanden heraus, dass Heuschnupfen und andere Allergien zu etwa 65 % genetisch bedingt sind. Hier steigt das Risiko, wenn bereits die Eltern an einer allergischen Erkrankung leiden. Sind beide Elternteile Allergiker, besteht für das Kind eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, auch eine Allergie zu entwickeln. Damit erhöht sich auch das Risiko, an Asthma zu erkranken. Weniger eindeutige Hinweise bestehen für die Vermutung, dass Passivrauchen und Frühgeburten weitere Risikofaktoren darstellen. Die sogenannte SHARE-Studie verglich die drei häufigsten allergischen Erkrankungen: Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma. Hier konnten die Wissenschaftler*innen nachweisen, dass eine Vielzahl von Genorten das Risiko für alle drei Erkrankungen erhöht. Somit erhärtete sich der Verdacht, dass verschiedene allergische Erkrankungen gemeinsame genetische Ursachen haben. Ob es zu einer Allergie kommt, hängt von weiteren genetischen Faktoren und von Umwelteinflüssen ab.