Schlechte Ernährung schadet Gehirn: Depressionen und Gedächtnisverlust möglich

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Angst, Depression, Gedächtnislücken: So schlecht ist Junkfood für unser Gehirn
Hochverarbeitete Lebensmittel können unsere kognitive Leistung beeinträchtigen und zu depressiven und ängstlichen Verstimmungen führen, so neueste Studien.
Angst, Depression, Gedächtnislücken: So schlecht ist Junkfood für unser Gehirn
Brett Jordan/unsplash

Jeder weiß: Hochverarbeitete Lebensmittel sind ungesund. Eine schlechte Ernährung wirkt sich aber nicht nur auf unseren Körper aus, sondern auch aufs Gehirn - und zwar schwerer als man denkt.

Fast Food, Süßigkeiten, Fertiggerichte: Dass hochverarbeitete Lebensmittel ungesund sind, ist nichts Neues. Doch die Auswirkungen sind noch weitreichender, als den meisten klar ist. Studien zeigen, dass der Verzehr von sogenanntem Junkfood sogar das Gehirn beeinträchtigt.

Kürzlich wurde eine Untersuchung aus den USA mit mehr als 10.000 Teilnehmenden im Fachblatt "Public Health Nutrition" veröffentlicht. Das Ergebnis: Menschen, die regelmäßig hochverarbeitete Lebensmittel verzehrten, litten häufiger unter Ängsten und depressiven Verstimmungen.

Studien zeigen: Schlechte Ernährung schadet dem Gehirn

"Jene, die mindestens 60 Prozent ihrer Kalorienzufuhr mit hochverarbeiteten Lebensmitteln deckten, hatten deutlich mehr Tage, an denen sie sich psychisch schlecht fühlten", sagt Studienautor Eric M. Hecht von der University of Miami Miller School of Medicine. Dies könne zwar nicht als definitiver Nachweis für eine ursächliche Verbindung betrachtet werden, es bestehe jedoch ein recht klarer Zusammenhang.

Junkfood könnte aber nicht nur psychische, sondern auch neurologische Probleme verursachen. Eine Studie der Universität São Paulo hat sich die Auswirkungen von hochverarbeiteten Lebensmitteln auf kognitive Fähigkeiten wie Sprache und Erinnerungsvermögen genauer angesehen. Über einen Zeitraum von fast zehn Jahren wurden dafür mehr als 10.000 Probanden untersucht. Die Ergebnisse wurden 2022 in der Fachzeitschrift "Jama Neurology" veröffentlicht - und waren sehr deutlich.

Ein höherer Anteil von hochverarbeiteten Lebensmitteln an der täglichen Kalorienzufuhr führte zum Abbau der kognitiven Leistung. Die betroffenen Teilnehmenden hatten Probleme, sich an Informationen zu erinnern, neues Wissen zu erwerben und komplexe Aufgaben zu bewältigen. Ähnliche Ergebnisse hatte bereits eine US-Studie mit Ratten vorgebracht. Die amerikanische Forschungsgruppe leitete daraus ab, dass Junkfood neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer fördern könne.

Fast Food, Süßigkeiten und Fertigprodukte: So schädlich sind hochverarbeitete Lebensmittel

Wie kommt es also, dass vor allem hochverarbeitete Lebensmittel uns so stark beeinträchtigen? Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig erforscht, es gibt aber bereits einige Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gehirn. Die Inhaltsstoffe, die bei der industriellen Verarbeitung zugesetzt werden, können somit eine gefährliche Kettenreaktion auslösen.

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Im Vergleich zu vielen anderen Produkten enthalten sie Konservierungsstoffe, Aromen oder Farbstoffe. Außerdem sind sie meist reich an schädlichen Transfetten und Zucker oder Salz, mit Zutaten wie Maissirup, raffiniertem Raps- und Palmöl. Diese Inhaltsstoffe regen unser Belohnungssystem an und das Glückshormon Dopamin wird ausgeschüttet. Dadurch kann Junkfood süchtig machen.

Hochverarbeitete Lebensmittel können ebenso die Darmflora durcheinander bringen, chronische Entzündungen verursachen und zur Gewichtszunahme führen - alles Faktoren, die sich sowohl auf die körperliche, als auch psychische Gesundheit auswirken.

Wie bei allen anderen ungesunden Dingen sollten wir also Junkfood nur in Maßen genießen, komplett darauf verzichten muss man natürlich nicht. Gemüse und Obst aus der Konserve oder Tiefkühltruhe kann Teil einer ausgewogenen Ernährung sein - solange es mit anderen, frischen Zutaten zubereitet wird. Auch Pizza, Burger und Co. sind nicht automatisch tabu. Selbstgemacht, mit sorgfältig ausgewählten Zutaten, sind die typischen Fast-Food-Produkte weit weniger schädlich.

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