Oftmals sehr viele Zusatzstoffe
Es gilt die Faustregel: Je länger haltbar das Fertiggericht ist und je höher der Verarbeitungs-Grad, desto mehr künstliche Zusatzstoffe sind enthalten. Eine Ausnahme davon bilden einige Tiefkühl-Gerichte: Die Kühlung ersetzt hier beispielsweise die Konservierungsstoffe. Wer jedoch eine Instant-Suppe konsumiert, nimmt oft viele Zusatzstoffe zu sich.
Eine direkte Gefahr bilden diese Zusatzstoffe nicht. Allerdings sind sie weder gesundheitsfördernd noch ist dem Verbraucher klar, was er da gerade konsumiert. Bei Kindern besteht zudem die Gefahr, dass sie sich an den einheitlichen Instant-Geschmack gewöhnen und in Zukunft Schwierigkeiten haben werden, frische Lebensmittel zu genießen.
Die Auswahl an Fertigprodukten ist vielfältig
Die Art und Konsistenz von Fertigprodukten variiert. Unter anderem gibt es Tiefkühl-Produkte, Konserven, Instant-Mahlzeiten, Gerichte aus dem Kühlregal und auch Fertiggerichte aus der Bio-Abteilung.
- Gegen Tiefkühlprodukte generell ist nichts einzuwenden. Gerade in Gemüse und Obst werden durch das Schock-Gefrieren Vitamine und auch die Farbe beibehalten. Bei Pizza und Co. sieht das wiederum anders aus - werfen Sie immer einen Blick auf die Zutatenliste.
- Konserven enthalten wesentlich weniger Vitamine als Tiefkühl-Lebensmittel. Das liegt an der Art der Konservierung. Tomaten aus der Dose sind allerdings trotzdem zu empfehlen.
- Von Instant-Mahlzeiten ist abzuraten: Sie enthalten grundsätzlich viele künstliche Zusatzstoffe. Pulver in den Topf und einfach mit Wasser aufgießen - ohne die Zusatzstoffe wäre das ansonsten nicht machbar.
- Gerichte aus dem Kühlregal stehen wiederum besser da: Hierbei handelt es sich um frische Produkte, wie beispielsweise Pizzateig, die durch die Kühlung eine zeitweise Haltbarkeit bekommen. Dadurch enthalten sie auch eine überschaubare Menge an künstlichen Zusatzstoffen.
- Auch die Bio-Hersteller wollen im Convenience-Food-Business mitmischen. Der Unterschied zu herkömmlichen Fertiggerichten: Bei der Herstellung der Zutaten wird weitestgehend auf künstlichen Dünger und Spritzmittel verzichtet. Geschmacksverstärker sind ebenso tabu. Lediglich einige Farb- und Aromastoffe sind erlaubt.
Diese Fertiggerichte sollten Sie vermeiden
Unter den Fertiggerichten gibt es einige ungesunde bzw. auch unnötige Produkte. Wir sagen Ihnen, was wirklich drin steckt und welche Fertiggerichte Sie besser vermeiden sollten.
Zu vermeiden: Obst, Suppe und Sauerkraut aus dem Glas oder der Dose
In Früchten aus dem Glas oder der Dose steckt meist sehr viel Zucker. Das dient dem Haltbarmachen des Obstes. Auch Suppen aus der Dose sind nicht zu empfehlen. Sie sind meistens mit Geschmacksverstärkern und anderen künstlichen Zusatzstoffen versehen. Oft auch sehr fetthaltig und vitaminarm. Es empfehlen sich Suppen aus dem Tetrapak, diese werden schonender hergestellt. Auch von Sauerkraut aus der Dose sollten Sie Abstand nehmen. Durch die Haltbarmachung gehen die Milchsäurebakterien verloren, die für die Darmflora von wichtiger gesundheitlicher Bedeutung sind. Stattdessen lieber frisches Sauerkraut kaufen, beispielsweise beim Metzger.
Zu vermeiden: fertige Salate aus dem Kühlregal, TK-Pizzen und -Lasagne und Fleischgerichte
Fertige Kartoffel- oder Fleischsalate aus dem Kühlregal sollten vermieden werden, wenn man sich gesund ernähren möchte. Sie enthalten häufig sehr viel Fett durch die Mayonnaise, die im Dressing steckt. Alternative: Den Salat selbst durch Zugabe von beispielsweise zusätzlichem Gemüse strecken. Ebenso zu vermeiden sind Pizzen und Lasagne aus dem Tiefkühl-Regal. Auch hier ist das Problemkind der Fettgehalt: Oft verleibt man sich mit einer TK-Pizza schon die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge ein. Außerdem sind häufig künstliche Geschmacksverstärker enthalten. Wer nicht auf die TK-Pizza hin und wieder verzichten möchte,sollte sie mit frischen Zutaten wie Tomaten und anderem Gemüse dekorieren. Auch Tiefkühl-Produkte mit Fleisch enthalten oft übertrieben viel Fett, was einer gesunden Lebensweise schadet.
Zu vermeiden: Kartoffelpüree-, Pudding- und Milchreispulver
Auch Kartoffelpüree-Pulver ist eine mittlerweile beliebte Convenience-Alternative zu echtem Kartoffelbrei. Doch es enthält viele künstliche Zusatzstoffe und kaum Vitamine. Auch fertiges Pudding- oder Milchreispulver wird gerne verwendet, weil so sehr leicht und schnell ein leckerer Pudding oder Milchreis hergestellt werden kann. Jedoch enthalten diese Pulver häufig zu hohe Mengen an Zucker. Allerdings gibt es auch halbfertige Puddingpulver, bei denen der Zucker noch hinzugegeben werden muss. Dadurch kann der Zuckergehalt selbst bestimmt werden.
Zu vermeiden: Fertig-Pfannkuchenteig, Instant-Nudelgerichten und Instant-Suppen
Auch Pfannkuchenteig gibt es in der bequemen Shake-Flasche - was in erster Linie für viel Müll sorgt. Besser ist es, die wenigen Zutaten für den Teig fix selbst zusammenzurühren. Auch Instant-Nudelgerichte und Instant-Suppen stehen in der Kritik. Sie enthalten keine bzw. kaum Vitamine, dafür aber ein Arsenal an künstlichen Stoffen, wie beispielsweise Geschmacksverstärker.
Zu diesen Fertiggerichten können Sie ohne Probleme greifen
Es gibt allerdings nicht nur Fertiggerichte, die gesundheitsschädigend sind. Einige Produkte sind auch wirklich empfehlenswert.
Tiefkühlgemüse, Nudeln und Pizzateig aus dem Kühlregal empfehlenswert
Sehr zu empfehlen ist Gemüse aus der Tiefkühl-Abteilung. Teilweise enthält es mehr Vitamine und Nährstoffe als frisches Gemüse, da es erntefrisch eingefroren wird. Meistens sind hier auch keine künstlichen Zusatzstoffe wie etwa Aroma- und Konservierungsstoffe enthalten. Das selbe gilt für TK-Obst. Auch Pizzateig und Nudeln aus dem Kühlregal können Sie ohne Probleme kaufen. Da es sich hierbei um frische Produkte handelt, die zum einen wenige Zutaten enthalten und zum anderen auch nicht lange haltbar sind, sind keine oder sehr wenige künstliche Zusatzstoffe enthalten.
Fond und Pesto aus dem Glas ebenso gut
Pesto aus dem Glas ist eine empfehlenswerte Fertig-Sauce - sofern die Zutatenliste stimmt. Achten Sie hierbei auf künstliche Zusatzstoffe wie etwa Aromen oder Farbstoffe. Auch Fond aus dem Glas* kann überzeugen. Es gibt ihn in Gemüse- oder Fleischform und selten sind künstliche Zusatzstoffe vonnöten. Außerdem bilden sie eine gute Alternative zu ungesunder Tüten-Sauce.
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Tipp: Dosentomaten und passierte Tomaten sind gut für die Gesundheit
Das in Tomaten enthaltene Lycopin (roter Farbstoff) schützt vermutlich vor Krebs. Besonders in Verbindung zu anderen in der Tomate enthaltenen Stoffen soll eine Schutzfunktion bestehen. Der Körper kann das Lycopin aus verarbeiteten, erhitzten, Tomaten wesentlich besser aufnehmen, als aus rohen Tomaten. Deshalb ist der Verzehr von Dosen-Tomaten* oder passierten Tomaten aus dem Tetrapak eine absolute Empfehlung.
Wo kommen die Zutaten für die Fertiggerichte her?
Nestlé legt bei TK-Pizza Wert auf Regionalität und Qualität
Pizzen der Marke Wagner werden von der Nestlé Wagner GmbH mit Produktions-Sitz im saarländischen Nonnweiler-Otzenhausen vertrieben. "Wir legen bei allen unseren Zutaten großen Wert auf die Herkunft und die Anbaugebiete.", so Kerstin Kremer, Verantwortliche für die Public Relations von Nestlé Wagner gegenüber unserer Redaktion. Besonders betont wird die Regionalität eines Großteils der verwendeten Produkte: "Ein großer Teil der verwendeten Fleisch- und Wurstwaren stammen aus direkter Nachbarschaft. Auf kürzestem Lieferweg gelangen sie direkt nach dem Reifungsprozess zu uns. (...) Das Mehl für unseren Teig beziehen wir ausschließlich aus der Großregion in einem Umkreis von rund 150 bis maximal 300 Kilometern um das Stammwerk im saarländischen Nonnweiler."
Wie sieht es mit der Tomatensoße für die Pizzen aus? "Für unsere Pizzasoße verwenden wir zu 100 Prozent sonnengereifte mediterrane Freilandtomaten. Gemeinsam mit unseren Lieferanten und unserem Partner Fundacion Global Nature arbeiten wir, unter Förderung der Biodiversität, an nachhaltigem Tomatenanbau." Der verarbeitete Fisch stammt laut Kremer ausschließlich aus MSC-und ASC-zertifiziertem Fang. MSC steht dabei für "Marine Stewardship Council" und markiert Fisch, der in nachhaltigem Fischfang gefischt wurde. ASC bedeutet "Aquaculture Stewardship Council" und steht für eine verantwortungsvolle Produktion. Und auch beim Käse setzt Nestlé Wagner auf Qualität: "Für unsere Pizzen verwenden wir ausschließlich 100 Prozent echten Käse aus Kuhmilch – unter anderem aus der Niederlande."
Zu viel Fertiggerichte: gesundheitliche Folgen
Wer zu oft auf Fertiggerichte und hochverarbeitete Produkte zurückgreift, läuft Gefahr, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Folgen von zu viel Fertiggerichten: Schlechte Cholesterinwerte und Gewichtszunahme
Ein Experiment in der Sendung "Der große Nestlé-Report - wie gut sind Süßigkeiten, Fertiggerichte und Co.?" (ZDF) im Juli diesen Jahres kam zu dem Schluss, dass es gesundheitsgefährdend ist, sich ausschließlich von Fertiggerichten zu ernähren. Eine Teilnehmerin des Experiments war aufgefordert, sich zwei Wochen lang ausschließlich von Fertigprodukten zu ernähren. Zuvor pflegte sie eine gesunde Ernährungsweise.
Erschreckend war, dass sich bei ihr wichtige körperliche Werte durch den Fertiggerichte-Konsum stark verschlechterten. Unter anderem verschlechterte sich der LDL-Cholesterinwert in ihrem Blut. Außerdem nahm sie in den zwei Wochen des Experiments ein Kilogramm zu. Zudem litt sie unter Sodbrennen und fühlte sich erschöpft. Würde sie weiterhin dieses Ernährungsstil pflegen, würde sie Gefahr laufen, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden - weil sich die Gefäße immer weiter verengen würden.
Konsum von Fertiggerichten führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen
In einer Studie der Universität Sorbonne in Paris untersuchten Wissenschaftler über einen Zeitraum von durchschnittlich 5,7 Jahre die Auswirkungen des Konsums von Fertiggerichten auf das Herz-Kreislauf-System. An dieser Langzeit-Studie nahmen 105.000 Erwachsene teil. Die Probanden gaben Auskunft über ihren Ernährungsstil, was den Wissenschaftlern ermöglichte, den Anteil an verarbeiteten Lebensmitteln zu bestimmen. Diese Bestimmung verlief vierstufig, von nicht/kaum verarbeiteten Lebensmitteln bis hin zum Konsum hochverarbeiteten Lebensmitteln.
Das erschreckende Ergebnis der Studie: In der Gruppe derer, die besonders häufig hochverarbeitete Lebensmittel zu sich nahmen, kam es bei 23 Prozent zu kardiovaskulären Ereignissen. Auch das Schlaganfallrisiko stieg um 18 bis 23 Prozent gegenüber derer, die ausschließlich unverarbeitete oder kaum verarbeitete Lebensmittel konsumierten.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für die Gesundheit
Laut Robert-Koch-Institut begünstigt eine unausgewogene Ernährungsweise sogenannte "Wohlstandskrankheiten" - beispielsweise Diabetes oder Adipositas. Die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland besagt, dass 2,9 Prozent der Frauen in Deutschland nie aus frischen Zutaten kochen - bei Männern sind es mit 16,1 Prozent deutlich mehr. Männer scheinen sich also deutlich ungesunder zu ernähren als Frauen.
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Fazit
In den meisten Fertiggerichten steckt oft wenig gesundes - stattdessen viele künstliche Zusatzstoffe wie Aromen und Konservierungsstoffe. Außerdem oft zu viel Fett, Salz und Zucker. Somit ist der Konsum von zu viel Fertiggerichten auf Dauer schlecht für die Gesundheit und kann unter anderem zu Übergewicht und Erkrankungen des Herzens führen. Ausnahmen gibt es, wie etwa Dosentomaten, fertige Saucen-Fonds oder Tiefkühlgemüse.
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