Durch den regelmäßigen Konsum von Kaffee verändert sich unsere Hirnstruktur.
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Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Dass Kaffee Auswirkungen auf uns hat, ist bekannt: Wir sind wacher, fühlen uns konzentrierter und auch unser Herzschlag wird erhöht. Doch Kaffee kann auch Auswirkungen auf unser Hirn haben, wie eine Studie zeigt.
Auswirkungen von Kaffee-Trinken: Kaffeeverändert ein ganz bestimmtes Hirnareal
Durch den Konsum könnten bestimmte Hirnbereiche eingeschränkt werden
Bereits nach 10 Tagen Koffeinentzug normalisiert sich unser Gehirn
Kaffee gibt es in vielerlei Variationen. Egal ob mit oder ohne Milch, mit Süßstoff oder Zucker: Die Deutschen trinken pro Jahr etwa 166 Liter Kaffee pro Kopf. Die positiven Auswirkungen von Kaffee, wie den Effekt, dass er uns wach macht, kennen die meisten. Forschende haben nun herausgefunden, dass sich der regelmäßige Konsum von Kaffee aber auch auf unsere Gehirnstruktur auswirken kann - und sie verändern kann.
Kaffee und seine Auswirkungen auf unseren Körper
Koffein ist die wohl weltweit am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz. In der Regel wird sie durch den Genuss von Kaffee eingenommen.
Jetzt haben Forschende versucht herauszufinden, welche Folgen dieser hohe Konsum für die Gesundheit des Menschen hat. Dass Koffein eine Wirkung auf unseren Körper hat, ist schließlich bekannt.
Das Koffein pusht uns auf, regt den Herzschlag sowie die Darmfunktion an. Es wirkt sich also aktiv und merkbar auf unseren Körper aus. Doch was macht es mit dem Gehirn?
Studie: Was wurde untersucht - und die Ergebnisse
Forschende der Uni Basel und der Psychiatrischen Kliniken Basel haben herausgefunden, dass sich der regelmäßige Konsum von Kaffee auf die Hirnstruktur auswirkt. Dazu wurden 20 junge und gesunde Personen untersucht, die regelmäßig Kaffee tranken.
Im Testzeitraum von zehn Tagen wurden allen Personen Tabletten ausgehändigt. Eine Gruppe erhielt Tabletten mit Koffein, die andere Gruppe ohne Koffein. Auf eine sonstige Koffeinzufuhr sollte innerhalb des Zeitraums verzichtet werden. Zum Ende des Zeitraums bestimmten die Forschenden das Volumen der grauen Substanz im Rahmen eines Hirnscans, wobei es zu einem eindeutigen Ergebnis kam.
Was ist die graue Substanz? Die graue Substanz ist ein Teil des zentralen Nervensystems, welches vorwiegend aus den Zellkörpern der Nervenzellen besteht. Im Vergleich dazu besteht die weiße Substanz mehrheitlich aus Leitungsbahnen, den langen Fortsätzen der Nervenzellen. Die graue Substanz steuert viele Hirnfunktionen sowie sämtliche Funktionen des zentralen Nervensystems. Dieser Bereich des Gehirns ist für grundlegende Funktionen verantwortlich, dazu zählen motorische Vorgänge, Motivation, Antrieb und psychische Leistungen.
Was waren die Ergebnisse?
Das Ergebnis der Studie war deutlich: Nach zehn Tagen Placebo, also der Abstinenz von Koffein, fiel das Volumen der grauen Substanz deutlich größer aus als nach derselben Zeitspanne mit den Koffeintabletten. Die größte Veränderung wies dabei ein Bereich des Gehirns auf, der zentral für die Gedächtnisfunktion ist.
Die Studienleitung betont jedoch, dass die Ergebnisse nicht zwingend bedeuten, dass Koffeinkonsum negative Auswirkungen auf das Gehirn hat. Offensichtlich verändert der tägliche Koffeinkonsum jedoch die kognitiven Leistungen, was zumindest als Anlass für weitere Studien dienen sollte, so die Co-Studienleiterin Dr. Caroline Reichert.
Die Veränderungen sind jedoch nicht von langer Dauer, bereits nach zehn Tagen Koffeinentzug normalisierte sich die Gehirnstruktur bei den Studienteilnehmenden wieder. Die Veränderungen scheinen also temporär. Systematische Vergleiche zwischen Kaffeetrinken und Personen, die nur sehr wenig Koffein konsumieren, fehlen bisher.
Die allgemeinen gesundheitlichen Auswirkungen von Kaffee
Ganz generell kann sich Kaffee jedoch sogar positiv auf unsere physische Gesundheit auswirken. Ein moderater Kaffeekonsum sorgt durch die antientzündliche Wirkung dafür, dass Entzündungen bei Fettleber gesenkt werden. Zudem verdrängt Koffein das müde machende Adenosin von den Rezeptoren der Nervenzellen. Konzentration, Stimmung, Aufmerksamkeit und Antrieb werden verbessert.
Wir können schneller denken, das Lernen wird einfacher und auch das Langzeitgedächtnis verbessert sich. Darüber hinaus soll Kaffee das menschliche Erbgut vor Schäden schützen. In einer Studie haben 42 Männer jeden Tag drei bis vier Tassen Kaffee getrunken, während die andere Hälfte nur Wasser konsumierte. Vorher und nachher wurde die Erbsubstanz bei allen Teilnehmenden überprüft - die DNA der Kaffeetrinker wies weniger Schäden auf. Darüber hinaus kann sich Kaffee positiv auf eine Diät auswirken. Die enthaltene Chlorogensäure ist besonders gesund und hemmt Verdauungsenzyme. Dadurch wandelt der Körper weniger Fett und Zucker in Speckpolster um.
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