Herbstmüdigkeit entgegenwirken: Welche Lebensmittel dich wieder fit machen

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Mit dem Herbst erreicht viele wieder die typische Herbst-Müdigkeit.
Unter anderem sind Äpfel als Snack ideal geeignet, um der Herbstmüdigkeit den Kampf anzusagen. Wie andere basische Lebensmittel helfen sie dabei, munter durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
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Im Herbst werden viele Menschen von chronischer Müdigkeit geplagt. Doch kann man die eigenen Energiereserven mit der richtigen Ernährung wieder auffüllen. Wir stellen dir Lebensmittel vor, die dich fit durch die trübe Jahreszeit bringen.

  • Viele Menschen klagen im Herbst über Müdigkeit und Erschöpfung
  • Hilft Bewegung gegen Müdigkeit?
  • Müdigkeit im Herbst und Winter: Basische Ernährung kann helfen
  • Helfen auch Nahrungsergänzungsmittel?

Müdigkeit im Herbst und Winter - wer kennt es nicht? Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) beklagen 69 Prozent der Befragten, dass es im Herbst früher dunkel wird. In dieser Jahreszeit verändert sich der Hormonhaushalt, was zu Müdigkeit führt. Durch bewusste Lichtzufuhr, vor allem aber auch durch die richtige Ernährung kannst du deinem Körper ein Schnippchen schlagen und die Herbstmüdigkeit überwinden.

Oft müde im Herbst: Lichtmangel verändert Hormonhaushalt

Müdigkeit im Herbst ist auf Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit zurückzuführen. Denn weniger Licht verändert den Hormonhaushalt: Der Körper schüttet mehr Melatonin - das sogenannte Schlafhormon - und weniger Serotonin aus. Dieses ist wiederum auch als Glückshormon bekannt. 

Der Herbstblues gehört allerdings zum natürlichen Jahresverlauf dazu, wie Prof. Dr. Katja Mierke, Psychologin an der Hochschule Fresenius im hessischen Idstein, erklärt: "Wir sind es nicht mehr gewohnt, den Jahreszeiten entsprechend zu leben. Nicht ohne Grund machen andere Lebewesen einen Winterschlaf und ziehen sich in ihre Höhlen zurück", so Mierke. Die Herbst- und Winterzeit diene auch der Entschleunigung.

Für die Psyche seien diese Zeiten des Innehaltens wichtig, ergänzt sie, nicht umsonst sei der November in vielen Kulturen ein Monat der Trauertage. "Indem man von Vergangenem Abschied nimmt, schafft man wieder Platz für Neues".

Obst, Gemüse, Sprossen: Basische Ernährung hilft gegen den Herbstblues

Eine gute Möglichkeit, über die Nahrungsaufnahme im Herbst fit zu bleiben, ist die sogenannte "basische Ernährung". Dabei handelt es nicht um eine Diät im engeren Sinne. Man greift einfach auf Lebensmittel zurück, die den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen und Übersäuerung verhindern. Denn wenn der Körper übersäuert ist, fühlt man sich schlaff und erschöpft. Auf dem Speiseplan sollten viele basische Lebensmittel wie Obst und Gemüse vertreten sein. Auch Kartoffelgerichte eignen sich für die basische Ernährung. Dazu empfiehlt sich etwa Salat, verfeinert mit Karotten, Petersilie und Walnüssen. Als Snacks zwischendurch eignen sich Äpfel und Birnen zur Entsäuerung. Auf Fleisch und Fisch muss nicht verzichtet werden. Auf Salz sollte man allerdings weitgehend verzichten, dafür Kräuter und Gewürze verwenden.

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Zu den wichtigsten basischen Lebensmitteln zählen:

  • reifes Obst
  • Gemüse
  • Rosinen, getrocknete Feigen
  • Pflanzenöle
  • Mandeln und Maroni
  • Sprossen und Keimlinge (zum Beispiel Mungbohnen-, Hirse-, Leinsamen-, Linsensprossen)
  • Kräutertees
  • grüner Tee

Ernährung, Bewegung, Gesellschaft: Drei-Stufen-Plan gegen Herbstmüdigkeit

Die basische Ernährung ist Teil eines Drei-Stufen-Plans, der leicht umzusetzen ist und gegen Herbstmüdigkeit hilft, wie die Erfstädter Apothekerin Dr. Jutta Doebel im Gespräch mit dem Pharmaunternehmen Protina erklärt: "Grundsätzlich ist es wichtig, dass man basenbildende Nahrungsmittel in ausreichenden Mengen zu sich nimmt. Das bedeutet, dass man deutlich mehr basenbildende als säurebildende Nahrungsmittel essen sollte - im Verhältnis 80:20." Wenn also 80 Prozent der Mahlzeit aus Gemüse, Obst, Salaten und Kräutern besteht, sei man auf dem richtigen Weg, erklärt Doebel.

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Als zweite Stufe empfiehlt die Pharmazeutin Nahrungsergänzungsmittel: "Wir sind erschöpft, wir sind müde, wir sind unausgeglichen. Und das wiederum führt dazu, dass wir nicht mehr so belastbar sind und uns noch schlechter konzentrieren können. Und gerade jetzt, wenn die dunkle Jahreszeit kommt, kann es eben auch sein, dass unser Immunsystem für Infekte anfälliger wird." Es sei sehr wichtig, so Doebel, dass wir unsere Immunzellen unterstützen, und das können wir eben am besten mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln, die günstig auf unseren Säure-Basen-Haushalt wirken. Welche Nahrungsergänzungsmittel am geeignetsten für dich sind, besprichst du am besten mit einem Arzt oder einer Ärztin, da jeder Körper anders tickt und verschiedene Nährstoffe mehr oder weniger benötigt.

Hilfreich ist laut Doebel auch, den Stoffwechsel zu aktivieren. "Das gelingt tatsächlich am besten und einfachsten mit ausreichend Bewegung. Das muss auch gar nicht viel sein. Da reichen auch schon zwei, drei kurze Gymnastikeinheiten oder schöne Spaziergänge an der frischen Luft."

Mit Licht, Gesellschaft und Gewürzen die herbstliche Erschöpfung bekämpfen 

Obwohl Prof. Mierke empfiehlt, wenn möglich die herbstliche Phase zu akzeptieren und zu genießen, weiß die Psychologin: "Wer sich dennoch nicht allzu tief ins Novemberloch fallen lassen möchte, sollte sich so viel wie möglich draußen bewegen und Licht tanken." Auch Lichttherapielampen helfen.

Die Kälte spiele ebenfalls eine entscheidende Rolle, weiß Mierke: "Aktuelle sozialpsychologische Studien belegen, dass sich Menschen einsamer fühlen, wenn sie körperlich Kälte ausgesetzt sind. Daher tut es uns jetzt besonders gut, wenn wir näher zusammenrücken. Anlässe dafür gibt es in der Vorweihnachtszeit reichlich."

Auch mit Gewürzen kann man laut der Expertin der Psyche Gutes tun: Die zum Beispiel in Nelken und Zimt enthaltenen ätherischen Stoffe wirken nachgewiesen antidepressiv. "Offenbar wissen wir hier instinktiv, was uns in der dunklen Jahreszeit guttut und haben uns mit der Weihnachtsbäckerei entsprechende kulinarische Traditionen geschaffen", so die Expertin.

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