Herkunft der Kartoffel: Studie enthüllt überraschenden Vorfahren

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Kartoffeln gehören zu den Lieblingsspeisen der Deutschen und haben eine faszinierende Geschichte. Neue Forschungsergebnisse könnten jetzt die Sichtweise auf die Herkunft der beliebten Knolle ändern.

Die Kartoffel zählt zu den beliebtesten Lebensmitteln in Deutschland – ob als Püree, Pommes oder fränkische Drifterle nach Omas Rezept. Doch woher stammt die Knolle eigentlich? Viele glauben, sie sei ein direkter Nachfahre einer wilden Andenpflanze, wie man sie in Südamerika findet. Doch neue Forschungsergebnisse stellen diese Vorstellung auf den Kopf.

Internationale Wissenschaftler haben mithilfe modernster Genanalysen das Rätsel um die Ursprünge der Kartoffel gelöst. Die Erkenntnisse aus einer aktuellen Studie im Fachjournal Cell zeigen, dass die Geschichte der Kartoffel viel spannender ist als bislang angenommen – und eine überraschende Verwandtschaft offenbart.

Familienbande im Gemüsebeet: Die Kartoffel ist mit der Tomate verwandt

Die Forscher fanden heraus, dass die Kartoffel und eine andere bekannte Pflanze einen gemeinsamen Vorfahren haben. Die entscheidende Kreuzung, durch die die heutige Kartoffel entstand, ereignete sich vor rund 8 bis 9 Millionen Jahren in Südamerika – zeitgleich mit der Entstehung der Anden. Damals vermischten sich die Vorfahren der Kartoffel mit einer anderen Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse – der Tomate, wie die Forscher erläutern.

Die enge Verwandtschaft innerhalb der Nachtschattengewächse erklärt auch die vielen Gemeinsamkeiten im Aufbau der Pflanzen: Blütenstruktur, Blätter und sogar einige Inhaltsstoffe ähneln sich stark. Das neu gewonnene Wissen könnte künftig helfen, widerstandsfähigere Kartoffelsorten zu züchten und so die Landwirtschaft robuster gegen Schädlinge und Klimaveränderungen zu machen.

Für Hobbygärtner und Kartoffelfans ist diese Erkenntnis ein echter Aha-Moment. Wer hätte gedacht, dass die Tomate, die oft neben der Kartoffel auf dem Teller landet, tatsächlich eine entfernte Verwandte ist? Vielleicht lohnt sich beim nächsten Blick in den eigenen Garten ein zweiter Gedanke – denn manchmal sind die größten Überraschungen direkt vor unserer Nase versteckt.

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