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Öko-Test

Salami-Pizza im Test: Mineralöl gefunden - Discounter mit Testsieger

Keine Lust zu kochen? Eine Salami-Pizza aus dem Tiefkühlregal ist schnell gemacht! Doch vorsichtig sollten Sie bei der Marke "Ja!" von Rewe sein: Darin fand Öko-Test in einer aktuellen Untersuchung zu stark erhöhte Mineralölbestandteile, die potenziell gesundheitsschädlich sind. Testsieger sind Bofrost und Aldi. Viele Salami-Pizzen sind gut, einige bewegen sich im Mittelfeld.
Salami-Pizza schmeckt den Deutschen: Öko-Test unterzog 20 Tiefkühl-Pizzen einer gründlichen Untersuchung - problematisch sind erhöhte Mineralölbestandteile und ein zu hoher Salzgehalt. Foto: Ivan Torres/Unsplash.com.
Salami-Pizza schmeckt den Deutschen: Öko-Test unterzog 20 Tiefkühl-Pizzen einer gründlichen Untersuchung - problematisch sind erhöhte Mineralölbestandteile und ein zu hoher Salzgehalt. Foto: Ivan Torres/Unsplash.com. Foto: Ivan Torres/Unsplash.com

Das wurde getestet: Im Test befanden sich 20 Salami-Pizzen aus dem Tiefkühlregal - veröffentlich wurden die Ergebnisse in der Öko-Test-Ausgabe 11/20. Unter den Pizzen befanden sich sowohl teure Marken-Produkte, als auch günstige aus dem Discounter. Untersucht wurden die Salami-Pizzen auf Mineralölbestandteile und den Salzgehalt. Außerdem wurden auch mikrobielle Untersuchungen durchgeführt. Des Weiteren wurde überprüft, ob der Anteil an Käse und Salami mit den Angaben auf der Verpackung übereinstimmt. 

Das Ergebnis: Lediglich zwei der Produkte erhalten die Bestnote, zehn andere immerhin ein "gut". Weitere Pizzen werden durchschnittlich bewertet. Die Pizza der Rewe-Marke Ja! landet auf dem letzten Platz - in ihr konnten die Tester stark erhöhte Mineralöl-Bestandteile nachweisen. 

Salami-Pizzen im Test: Zu hohe Mineralölbestandteile in Rewe-Pizza

Klare Sieger des Salami-Pizza-Tests von Öko-Test sind Bofrost und Aldi - diese Pizzen* sind absolut zu empfehlen. Sorgen bereitet allerdings die Ja!-Pizza von Rewe: Hierin fanden die Tester stark erhöhte Mineralölbestandteile, die gesundheitsgefährdend sein können. Anlass zur Kritik an weiteren Pizzen findet sich außerdem in einem zu hohen Salzgehalt. 

Starke Mineralölbelastung in der Ja!-Pizza von Rewe

Wenn Sie der Heißhunger auf Salami-Pizza packt, sollten Sie besser auf die Ja!-Pizza von Rewe verzichten. In der Ja! Steinofenpizza Salami, 3 Stück konnte Öko-Test auffällig hohe Werte an Mineralölbestandteilen feststellen. Im Labor wurden sogenannte MOSH - gesättigte Mineralölbestandteile - entdeckt. Diese liegen aus Sicht von Öko-Test in zu hohen Mengen in der Pizza vor, weshalb die Tester eindeutig vom Verzehr der Pizza abraten.

Diese gesättigten Mineralölbestandteile sind deshalb kritisch zu betrachten, weil sie sich im Körper potentiell in den Organen anlagern. Welche möglichen negativen Folgen das im Detail hat, ist noch zu wenig erforscht und deshalb sollte besser auf den Konsum von MOSH verzichtet werden. In weiteren fünf Pizzen* konnten ebenfalls erhöhte MOSH-Werte nachgewiesen werden, was abgewertet wurde: In der Bofrost La Pizza Con Salame, 2 Stück, der Dr. Oetker Die Ofenfrische Salami, der Penny Salamipizza, 3 Stück, der Trattoria Alfredo Deliziosa Salame von Lidl und im Bio-Produkt Natural Cool Pizza Salami der Demeter Felderzeugnisse

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Ungesund: Zu viel Salz in den meisten Pizzen

Ein dauerhaft zu hoher Salzkonsum sorgt für die Volkskrankheit Nummer 1: Bluthochdruck.  Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deshalb einen täglichen Salzkonsum von nicht mehr als 6 Gramm, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf seiner Website. Eine Studie des DEG mit 7.000 Teilnehmern ergab, das Frauen im Schnitt täglich 8,4 Gramm und Männer rund 10 Gramm Salz zu sich nehmen - ein Großteil nimmt sogar wesentlich mehr als 10 Gramm täglich zu sich. Das Salz wird meist über industriell verarbeitete Lebensmittel aufgenommen - beispielsweise in Form von Tiefkühlpizzen.

Deshalb hat der Wirtschaftsverband der Deutschen Tiefkühlindustrie versprochen, den Salzgehalt in Tiefkühlpizzen auf im Schnitt 1,25 Gramm pro 100 Gramm Pizza zu senken. Die Veränderungen sollen allerdings erst ab 2025 eintreten, was den Experten von Öko-Test zu spät ist. In den Pizzen von Eismann, Aldi und Lidl liegt der Salzgehalt jetzt bereits schon unter der Grenze von 1,25 Gramm pro 100 Gramm Salami-Pizza, was positiv zu bewerten ist. Der Salzgehalt aller anderen Pizzen im Test liegt darüber. 

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Testsieger: Zwei Salami-Pizzen sind "sehr gut" - zehn sind "gut"

Im Test gibt es allerdings auch zwei Testsieger: Die Salami-Pizza von Eismann für 4,07 Euro und die von Aldi Süd für 88 Cent. Diese Pizzen werden konventionell hergestellt und überzeugen mit einem empfehlenswert geringen Salzgehalt, einem guten Geschmack und einer guten Konsistenz der Pizza*. Mineralölbestandteile sind nur in geringen Spuren enthalten, was keinen Anlass zum Punktabzug darstellt. 

Daneben gibt es zehn weitere Salami-Pizzen, die mit "gut" abschneiden, darunter unter anderem die Bio-Pizzen von Alnatura, Ökofrost und Dennree. Auch die konventionellen Pizzen von Dr. Oetker, Edeka, Kaufland, Wagner und Netto sind klar zu empfehlen. 

Nitritpökelsalz in der Salami ist kritisch zu sehen

Häufig findet sich in der für Pizza verwendeten Salami Nitritpökelsalz. Dieses wurde laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung ehemals dafür verwendet, das Bakterium Clostridium botulinum abzutöten. Heutzutage findet es vor allem bei der rötlichen Farbgebung und im Aroma in verarbeiteten Fleischprodukten Verwendung. Das enthaltene Nitrat ist imstande, sich im Körper unter Bakterieneinfluss in Nitrit umzuwandeln. Das Nitrit wiederum kann Nitrosamine ausscheiden, die mutmaßlich krebserregend sind. 

In normalen Mengen ist das nicht schädlich, aber es ist empfehlenswert, insgesamt weniger Lebensmittel zu verzehren, die Nitrat enthalten. Deshalb ist es gut, auf Salami zu verzichten, die Nitritpökelsalz enthält. Die Bio-landwirtschaftlichen Vereinigungen Demeter und Bioland verbieten den Zusatz von Nitritpökelsalz in ihren Produkten. Auf der Pizza-Verpackung weist der Name "Natriumnitrit" auf das Pökelsalz hin. Im Test ohne: Biopolar Pizza Salame, Heisszeit Pizza Salami und Natural Cool Pizza Salami, Demeter

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Salami-Pizza und der Nutri-Score: Ist Salami-Pizza ungesund?

Der sogenannte Nutri-Score ist immer wieder mal in aller Munde und soll diesen November endlich auf den Verpackungen zu finden sein, so die Verbraucherzentrale auf ihrer Website. Der Nutri-Score gibt Auskunft darüber, wie hoch der Energiegehalt eines verarbeiteten Lebensmittels ist und wie viel Fett, Zucker und Salz sich darin befinden. Verbindlich ist der Nutri-Score jedoch nicht, es bleibt den Herstellern überlassen, ob sie den Energiegehalt und die Nährwertangaben auf den ersten Blick erkennbar abdrucken oder nicht. 

Öko-Test hat für alle Salami-Pizzen im Test den Nutri-Score errechnet, welcher von A bis E reicht. A steht hierbei für "am besten" und E für "am ungünstigsten". Lediglich eine Pizza im Test erreicht ein B, den zweitbesten Wert. Hierbei handelt es sich um die Trattoria Alfredo Deliziosa Salame von Lidl - diese schneidet allerdings mit dem Gesamtergebnis "ausreichend" nicht zufriedenstellend ab. Alle anderen Test-Pizzen erhalten die Nutri-Score-Werte C und D.  

Den kompletten Artikel mit allen Testergebnissen können Sie auf der offiziellen Website von Öko-Test nachlesen. 

Fazit: Aldi Testsieger, Rewe-Pizza ungenügend

Im Salami-Pizza-Test von Öko-Test erreichen die Tiefkühl-Pizzen von Aldi und Bofrost als einzige die Bestnote. Viele weitere sind "gut", einige durchschnittlich und auf dem letzten Platz steht einzig und allein die Ja!-Pizza von Rewe. Diese enthält Mineralölbestandteile in bedenklichen Ausmaßen, weshalb Öko-Test davon abrät. 

 

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