Ob als Workout oder Therapie - die positiven Effekte der Gartenarbeit auf körperliches und mentales Wohlbefinden sind erstaunlich. Sie verringert Stress, stärkt die Immunabwehr und fördert die Achtsamkeit.
Gartenarbeit hat viele Vorteile für die physische und psychische Gesundheit. Sie reduziert Stress und fördert Entspannung, Achtsamkeit und ein Gefühl der Verbundenheit mit der Natur. Gartentherapie wird zunehmend als ergänzende Behandlung bei psychischen Erkrankungen eingesetzt und kann bei Alzheimer, Demenz und Depressionen helfen.
Gartenarbeit kann auch als leichtes Workout dienen, da es Kalorien verbrennt und den Blutkreislauf anregt. Das natürliche Licht fördert die Vitamin-D-Produktion, was gut für das Immunsystem ist. Der Kontakt mit der Erde könnte sogar die Immunabwehr stärken.
Vorteile der Gartenarbeit für die geistige Gesundheit
Der größte Vorteil der Gartenarbeit ist die Entspannung. So haben Forscher*innen herausgefunden, dass bereits kleinere Tätigkeiten im Garten dazu beitragen, Stress abzubauen, was der psychischen Gesundheit zugutekommt. Im Japanischen gibt es dazu sogar das Konzept des Waldbadens, wie Quarks berichtet. Dabei geht man ganz bewusst und achtsam durch Waldgebiete, was vergleichbar ist mit der deutschen Kneipp-Therapie. Darüber hinaus stellt die Arbeit im Garten eine Abwechslung zu unserem Alltag dar, der immer mehr von Technik geprägt ist.
So ist die Stressbelastung beim Umtopfen von Pflanzen deutlich geringer als bei einer mental vergleichbar aufwändigen Tätigkeit am Computer. Ebenso flacht der Blutdruck ab und schon der bloße Blick auf eine begrünte Landschaft fördert die Entspannung. Vor allem im Kontrast zu den hohen Anforderungen, die unser Gehirn zu bewerkstelligen hat, wenn die Eindrücke eine Stadtlandschaft verarbeiten muss. So erfordert der Blick im Garten deutlich geringere Aufmerksamkeit und ist weniger fordernd. Ebenso schaffst du ein Gefühl der Verbundenheit: Menschen, die viel im Garten arbeiten, verfügen über einen tieferen Bezug zur Natur.
Die Arbeit im Garten ist gleichzeitig ein Achtsamkeitstraining. Das ständige Grübeln wird unterbrochen und du konzentrierst dich nur auf den Moment. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass bei der Gartenarbeit vermehrt Wohlfühl-Hormone ausgeschüttet werden, da es Menschen stolz macht, den eigenen Garten zu pflegen und den Erfolg der eigenen Arbeit zu sehen.
Gartenarbeit zu Therapiezwecken
Die Gartentherapie wird als ergänzende Behandlung bei psychischen Erkrankungen aktuell immer beliebter. Vorreiter war in diesem Bereich der Therapiegarten im Geriatriezentrum am Wienerwald in Österreich, dort ließen sich die Erfolge wissenschaftlich belegen. Die Gartentherapie wird deshalb sogar in der Wiener Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik unterrichtet. Der Lehrgang wurde bereits Anfang der 2000er Jahre angelegt, jedoch 2015 geschlossen. Mittlerweile gibt es viele Ableger und auch in Deutschland hat sich diese Form der Therapie durchgesetzt.
Grundlage für den Therapiegarten waren die landwirtschaftlichen Aktivitäten von Klöstern im 15. Jahrhundert. Immer mehr Einrichtungen setzen auf die vielen Vorteile, dabei verfolgt man das Motto: Der Gepflegte wird zum Pflegenden. Diese Art der Therapie wird schon bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen, bei Jugendlichen mit sozialen Problemen, bei Menschen mit Suchterkrankungen sowie bei psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt.