Ein Waldgarten ist ein in sich geschlossenes Ökosystem.
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Ein Waldgarten ist besonders ertragreich und im Rahmen einer Permakultur vor allem selbsterhaltend. Mit nur wenig Aufwand beschert dir der Garten zahlreiche Nahrungsmittel.
Ein Waldgarten ist ein selbsterhaltendes Ökosystem
Du erhältst viel frisches Gemüse und Obst
So legst du eine Permakultur an
Wenn du mit minimaler Arbeit einen maximalen Ertrag haben möchtest, ist ein Waldgarten genau das Richtige für dich. Wir erklären dir im Folgenden, wie du die verschiedenen Zonen anlegst und worauf es bei einem Garten dieser Art ankommt.
Was ist ein Waldgarten?
Unter einem Waldgarten versteht man ein in sich geschlossenes Ökosystem, so wie es auch bei einem Wald der Fall ist. Der Wald wächst und gedeiht, ohne dass menschliches Eingreifen notwendig ist. Das Prinzip wird auf den Garten übertragen: Dieser soll so aufgebaut sein, dass eine Selbstregulation möglich ist. Dazu werden verschiedene Zonen und vielfältige Pflanzenarten eingesetzt, damit sich auch Schädlinge oder Erkrankungen nicht auf den gesamten Garten übertragen.
Die einzelnen Elemente eines Gartens sind auf eine komplexe Art und Weise mit den anderen verbunden. Dazu zählen Kräuter, Sträucher und Bäume, aber auch Bakterien, Pilze und Tiere. Jedes Element erfüllt einen bestimmten Zweck und ist ein wichtiges Zahnrad im Ökosystem. Genau wie im Wald, produziert auch der Waldgarten keinen Abfall, der Output einzelner Elemente dient immer dem Input anderer Bereiche.
Ein Waldgarten wird gleichzeitig so angelegt, dass dieser möglichst ertragreich ist und Früchte oder Gemüse für den Menschen bietet. So nutzen die meisten Gärtner*innen beispielsweise Obst- oder Nussbäume, statt Buchen und Birken. Einmal etabliert, soll der Garten dann maximal ertragreich sein, ohne weitere Arbeit investieren zu müssen. Dafür ist das Anlegen des Waldgartens jedoch umso aufwändiger. Der Begriff Permakultur beschreibt dabei das Konzept, dass im Waldgarten ein nachhaltiges und sich selbsttragendes System erschaffen wird.
Hoher Ertrag auf verhältnismäßig kleiner Fläche
In einem Garten mit Permakultur wird jede noch so kleine Fläche perfekt genutzt. Obst oder Gemüse kannst du dabei auch in unterschiedlichen Höhen anbauen. Optisch ist es nicht notwendig, dass der Waldgarten einem Wald ähnelt. Ein solcher Garten ist immer in verschiedene Zonen eingeteilt. Im Mittelpunkt der fünf Zonen befindet sich dabei immer der Mensch, beziehungsweise das Haus oder die Wohnung. Je weiter diese Zonen vom Mittelpunkt entfernt sind, desto weniger Pflege soll dafür investiert werden müssen.
Die erste Zone besteht aus dem Küchengarten oder dem Kräutergarten und ist am pflegeintensivsten. In Zone zwei folgt der Gemüsegarten, in den auch ein Gewächshaus oder eine Kleintierhaltung integriert werden kann. Die Zone drei widmet sich der Landwirtschaft und Tierhaltung, hier werden Obst- und Nussbäume gepflanzt. Die vierte Zone ist Weideland, auch hier können Bäume integriert werden, genau wie eine Holzversorgung. Die fünfte und letzte Zone ist eine wild-wachsende Naturzone, sie soll ein Ruhe- und Lebensraum für Mensch sowie Tier sein und überhaupt keine Pflege in Anspruch nehmen.
Die Zonen dienen lediglich der groben Orientierung, je nach Größe des Gartens oder individuellen Gegebenheiten können auch einzelne Zonen weggelassen werden. Perfekte Pflanzen für deinen Waldgarten sind beispielsweise Wildkräuter, wie:
Brennnessel
Löwenzahn
Sauerampfer
In der Auswahl deiner Bepflanzung bist du natürlich komplett frei, winterharte Arten eignet sich aufgrund der einfachen Pflege besonders gut, dazu gehören:
Bärlauch
Baumkohl
Spinat
Rucola
Mangold
Erdbeere
Kletternde Pflanzen können den Bodenpflanzen gleichzeitig Schatten spenden und für einen visuellen Hingucker sorgen. Dazu sind Kürbisse, Hopfen oder Trauben optimal geeignet. Stachelbeeren oder Brombeeren spenden gleichzeitig einen zuverlässigen Windschutz.
Permakultur in der Praxis – so fängst du an
Damit dein Waldgarten und deine Permakultur langfristig funktionieren und dein Garten möglichst wenig an Pflege benötigt, ist eine gute Planung besonders wichtig. Nimm dir im Vorfeld viel Zeit, um herauszufinden, was du anbauen möchtest und welche Voraussetzungen dein Garten bietet. Schaue dir dazu an, wo die Sonne scheint, wo und wann Schatten ist und ob es Neigungen gibt, die bei einer Bewässerung zu beachten sind. Empfehlenswert kann ebenso eine Bodenanalyse sein, dadurch kannst du die Nährwerte des Bodens in Erfahrung bringen und weißt, ob oder welche Bereiche im Garten für den Anbau von Gemüse geeignet sind.
Ebenso ist es empfehlenswert, eine Gründüngung vorzunehmen, um die Qualität des Bodens zu verbessern. Unter einer Gründüngung versteht man den Anbau von Pflanzen, die den Boden begrünen und das Erdreich lockern. Bei der Planung hilft dir zudem eine maßstabsgetreue Skizze. Bei der Auswahl der Kräuter und Pflanzen ist es wichtig, dass diese mehrjährig sowie winterhart sind. Im besten Fall überleben die Pflanzen verschiedene Witterungen, das spart dir Pflegeaufwand. Kleintiere, wie beispielsweise Hühner oder Laufenten sind ebenso wichtige Bestandteile in einer Permakultur, da sie die Ausbreitung von Schädlingen begrenzen. Dazu solltest du Unterschlüpfe und Futterpflanzen einplanen.
Der letzte Schritt ist die Planung einer Struktur: Setze auf Pflanzen, die sich gut ergänzen, nutze passende Wasserläufe oder eventuelle Regenspeicher. Auch ein Teich ist eine gute Möglichkeit, um ein selbsterhaltendes Biotop anzulegen. Hilfreich kann auch ein Gewächshaus sein, dort können beispielsweise empfindliche Pflanzen überwintern, damit der Waldgarten langfristig überlebt und bestehen kann. Lege Mischkulturen an, damit der Boden ausreichend Nährstoffe hat. Eine Mischkultur soll in richtiger Zusammensetzung die Nachteile von Monokulturen vermeiden und für einen ertragreichen Boden sorgen.
Fazit
Eine gute Planung ist bei einem Waldgarten, beziehungsweise einer Permakultur enorm wichtig. Lege die einzelnen Zonen gezielt an, dabei bist du natürlich frei in der Gestaltung und kannst auch kreativ werden. Es gibt verschiedene Wege der Umsetzung. Im Fokus sollte dabei immer ein selbsterhaltender Garten stehen, ein in sich geschlossenes Ökosystem sowie ein maximaler Ertrag.
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