„Sattgrün“ kann man als inoffiziellen Nachfolger des Spiels des Jahres 2022, „Cascadia“, sehen. Diesmal ist man jedoch nicht in der freien Natur unterwegs, sondern richtet die eigenen vier Wände gemütlich ein. Ob „Sattgrün“ damit tatsächlich soviel Spaß macht wie sein Vorgänger? Wir haben das Legespiel getestet und uns grüne Oasen geschaffen, Philodendron und Gummibaum in unseren Zimmern aufgestellt, Sofas und Sessel platziert und der Katze einen Platz angeboten.
- „Sattgrün“ ("Verdant"): Rezension des Familien-Legespiels
- So spielt sich das unterhaltsame „Grüner Wohnen“
- Infos, Bewertung und Fazit
Die Verwandtschaft von „Sattgrün“ mit „Cascadia“ (zu unserem Test) rührt daher, dass beide Spiele vom gleichen Brettspiel-Studio entwickelt wurden (Flatout Games aus den USA). Deshalb waren wir beim Testen auch kaum überrascht von gewissen Ähnlichkeiten zwischen „Verdant“ (so heißt „Sattgrün“ im Original) und dem preisgekrönten Landschaften-Legen. Das Thema des bei Kosmos auf Deutsch erschienenen Spiels ist diesmal aber weitaus origineller: Man versucht, eine möglichst gemütliche Wohnung zu schaffen, indem man Zimmerpflanzen und andere Gegenstände in den eigenen vier Wänden sammelt und arrangiert.
Wie spielt sich Sattgrün?
Schon beim Auspacken der Box bekommen alle am Tisch große Augen. So schön illustrierte Pflanzenkarten, dazu noch mit interessanten Fakten zu dem jeweiligen Gewächs, die machen wirklich was her. Die Karten bieten jedoch noch mehr Informationen: Auf einem Blattsymbol steht eine Zahl, die anzeigt, wie viele Blattmarker zu sammeln sind, bis die Pflanze ausgewachsen ist. Das Sonnensymbol zeigt, wie viel Punkte die Karte in der Schlusswertung bringt. Weiter ist zu sehen, ob die Pflanze Sonne, Halbschatten oder Schatten verträgt. Eine Farbmarkierung weist schließlich darauf hin, an welchem Zimmer sie am ertragreichsten anzulegen ist. Daneben gibt es Zimmerkarten in verschiedenen Farben, deren Seiten unterschiedliche Lichtverhältnisse besitzen.
Schließlich sind zwei Sorten von Gegenstandsplättchen vorhanden, die aus einem schönen Stoffsäckchen gezogen werden. Die einen zeigen Möbelstücke oder Haustiere. Die anderen sind nützlich für das Wachstum der Pflanzen, sie zeigen Dünger, Gießkanne oder Pflanzkelle. Jeder am Tisch versucht bei „Sattgrün“, die Grünpflanzen abwechselnd mit den Zimmerkarten in seinem eigenen Raster genau fünf Karten waagerecht und drei Karten senkrecht vor sich möglichst ertragreich auszulegen.
Eingangs erhält jeder Mitspieler eine Pflanzen- und eine Zimmerkarte. In der Mitte des Tischs befindet sich der Markt: Nebeneinander liegen vier Zimmerkarten, genau darunter vier Gegenstandsplättchen und unter diesen vier Pflanzenkarten.
Zimmer- und Pflanzenkarten im 5x3-Raster legen
Wer am Zug ist, entscheidet sich für eine Zimmer- oder eine Pflanzenkarte und das zugehörige Gegenstandsplättchen, die am besten in das eigene 5x3-Raster passen. Auf die nicht gewählte Karte wird ein hölzerner „grüner Daumen“-Marker gelegt. Nimmt ein anderer Spieler diese „liegengebliebene“ Karte, erhält er auch den grünen Daumen. Dessen Verwendung ist vergleichbar mit den Zapfen bei Cascadia. Mit ihm ist es möglich, Karten zu tauschen oder von unterschiedlichen Plätzen wegzunehmen.
Jeder, der sich schon einmal mit Pflanzen beschäftigt hat, weiß um deren Ansprüche. Schattiger oder sonniger Platz, Wasser, Dünger, all das kommt in „Sattgrün“ zum Tragen. Jedes Zimmer hat unterschiedliche Seiten, sonnige, halbschattige und schattige. Die Pflanzen sollten so aufgestellt werden, dass ihre Wünsche erfüllt sind. Dann gedeihen sie, sprich, bringen in der Schlusswertung Punkte. Und was anfangs so simpel aussieht, ist kniffliger als gedacht.
Nehme ich das Elefantenohr, das mit seiner blauen Markierung (für Blattpflanzen) super an mein blaues Zimmer passt, aber die schattige Wand nicht verträgt? Oder entscheide ich mich für den Geldbaum, der Sonne liebt, aber Pink (für Sukkulenten) als Zimmerfarbe aufweist? Ich wähle ersteres in der Hoffnung, dass bei meinem nächsten Zug wieder eine Blattpflanze ausliegt, und ich meinen blauen Raum weiter passend ausstatten kann. Am besten wäre ein Bogenhanf, denn der ist robust und kommt mit allen Lichtverhältnissen zurecht.