Spiele-Test "Hennen": Hübsches Hühnerstall-Puzzeln nicht nur für Geflügelzüchter

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Hennen im Test - Kartenlegespiel mit taktischen Kniffen
„Hennen“ ist ein kompaktes Kartenlegespiel mit unerwarteter Tiefe.
Hennen im Test - Kartenlegespiel mit taktischen Kniffen
Stefan Lutter/inFranken.de
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Schon die zauberhaft gestaltete Box des Spiels ist ein Blickfang.
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Zum Spiel gehören kleine Auftragskarten, Übersichtskarten und ein großer Stapel Hühnerkarten, die manchmal mit der Rückseite, die einen Hühnerstall zeigt, ins Spiel kommen.
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Die unterschiedlichen Hühnerrassen zeichnen sich durch eine große Farben- und Formenvielfalt aus.
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So kann ein komplette Auslage aussehen: Die größte Herde sind die Wyandotten, der Hühnerstall liegt an der Stelle, für die keine passende Handkarte verfügbar war.
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Der kleine rote Hahn sollte auf der zweitgrößten Herde platziert werden.
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Medaillen bringen bei der Schlusswertung Punkte, egal welches Huhn die Auszeichnung erhalten hat.
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Liegen unterschiedliche Hühnerrassen nebeneinander, müssen die Kartenwerte sich um genau einen Punkt unterscheiden.
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Wer von Federvieh im eigenen Garten träumt, der kann mit dem Kartenlegespiel „Hennen“ die ersten Schritte zum glücklichen Hühnerzüchter gehen. Und eines steht fest: Ob mit braunen, weißen oder schwarzen Federn: Ein Hahn wertet seine gackernde Herde auf.

  • Hennen“: Rezension des Kartenspiels 
  • So spielt sich das Austüfteln der besten Hühner-Herde
  • Infos, Bewertung und Fazit 

Ein Vorab-Sonderlob verdienen die sehr schön gestalteten Karten des aus Italien stammenden Spiels „Hennen“, das auf Deutsch bei Funbot (im Vertrieb von B-Rex Entertainment) erschienen ist. Ein brauner Rahmen fasst jeweils eine Henne der acht verschiedenen Hühnerrassen ein, im unteren Teil der Karte zeigen Eier die Legefreude an, über der Henne steht in einem farbigen Balken der Zahlenwert der Karte (von 1 bis 6) und der Name der Rasse.

Wie spielt sich „Hennen“?

Dabei sehen die „Barnevelder“ aus wie die typischen Hühner, denen Oma Grete früher Körner vor das Hühnerhaus gestreut hat, das weiße Sultanshuhn wirkt dagegen recht exotisch mit seiner kugelförmigen Haube auf dem Kopf. Dann gibt es noch zehn kleine Auftragskarten, für jeden der bis zu vier Mitspieler eine Übersichtskarte und einen kleinen roten Hahn aus Holz.

Das Spiel „Hennen“ beruht auf einfachen Regeln, die schnell erklärt sind. In der Vierer-Runde werden alle Hennenkarten gemischt, im Spiel zu dritt wird eine Rasse entfernt, zu zweit reichen sechs Hühnerrassen für eine Partie.

Jeder Mitspieler erhält vier Handkarten, der Rest liegt als verdeckter Nachziehstapel griffbereit, und eine der Auftragskarten wird aufgedeckt und in der Tischmitte gut sichtbar platziert.  

Legeregeln für Legehühner

Das Ziel ist, vor sich ein Raster mit zwölf Karten auszulegen, egal ob mit drei oder vier Karten in der waagerechten Reihe. Dabei sind zwei Regeln besonders wichtig:

  • Hennen einer Rasse dürfen aneinander grenzen und bilden eine Herde.
  • Hennen unterschiedlicher Rassen dürfen an Karten angelegt werden, wenn ihr Wert um genau einen Punkt höher oder genau einen Punkt niedriger ist. 

Wer als letzter auf einem Hühnerhof war, beginnt und zieht zwei Karten vom allgemeinen Nachziehsstapel. Dann legt er eine seiner Karten vor sich hin und wirft eine weitere offen auf seinen persönlichen Abwurfstapel. Der im Uhrzeigersinn nächste Spieler darf nun zwei Karten ziehen, entweder vom Nachziehstapel oder von einem beliebigen offenen Abwurfstapel seiner Mitspieler, allerdings nicht vom eigenen. Er legt eine Karte in sein Raster, wirft eine ab, sodass er wieder vier Handkarten besitzt, und der nächste ist am Zug. So weit, so einfach.

Minuspunkte durch Hühnerställe

Passt keine Karte in das bereits ausliegende Raster, so muss ein Hühnerstall gebaut werden. Dies ist einfach eine verdeckt platzierte Karte. Sie kann überall angrenzen, bringt jedoch in der Schlusswertung einen Minuspunkt.

Nach der sechsten Runde hat jeder sechs Karten vor sich liegen. Jetzt hat die Stunde des Hahns geschlagen. Jeder platziert seinen Hahn auf einer Hennenkarte. Deren Herde erhält am Schluss der Partie einen Siegpunkt pro Ei. Das Ziel ist, dass diese Herde am Ende die zweitstärkste ist. Denn in der stärksten Herde gibt es sowieso einen Siegpunkt pro Ei, der Hahn würde hier keine Verbesserung erzielen.

Nach etwa 20 Minuten ist die Partie vorbei und der hübsche Wertungsblock kommt zum Einsatz. Die Herde mit den meisten aneinandergrenzenden Hennen einer Rasse erhält einen Punkt pro Ei. Die Herde mit dem Hahn erhält einen Punkt pro Ei, liegt der Hahn in der größten Herde, gibt es keine Extrapunkte. Für drei Medaillen auf dem kompletten Hühnerhof, egal von welcher Henne, gibt es zwei Siegpunkte. Für jeden Hühnerstall wird ein Punkt abgezogen. Schließlich müssen noch die zwei Aufträge der kleinen Auftragskarte kontrolliert und mögliche hierdurch erzielte Siegpunkte eingetragen werden. Wer die meisten Siegpunkte erzielt hat, gewinnt.

Bewertung: Empfehlenswertes Kartenspiel mit taktischen Kniffen 

Das Vintage-Artwork von „Hennen“ ist wirklich sehr ansprechend. Beim Betrachten der Karten wird den Spielern deutlich, wie vielfältig und unterschiedlich Hühner in Farbe und Form sein können. Die Spielweise des Kartenlegespiels erinnert entfernt an „Sattgrün“ (zu unserem Test): Am Anfang ist alles noch easy, doch je mehr Karten schon liegen sind, umso kniffliger wird es, eine optimale Auslage zu erhalten, da immer mehr Bedingungen erfüllt werden müssen. 

Hennen - das Kartenspiel von Funbot im Preisvergleich bei idealo.de

Schöner Kniff mit Kehrseite: Da die Festlegung auf die Rasterausrichtung (vier auf drei oder drei auf vier Karten) erst im Spielverlauf erfolgen muss, grübeln manche Mitspieler auch darüber lange nach. Schließlich könnte man sich durch eine vorschnelle Entscheidung lukrative Plätze verbauen. 
Dafür ist das Nachziehen vom offenen Abwurfstapel eines Mitspielers eine tolle Möglichkeit, seine Handkarten aufzuhübschen und vielleicht sogar während der kompletten Partie keinen Hühnerstall auslegen zu müssen. 

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass „Hennen“ trotz des Kartenspiel-typischen Glücksfaktors in jeder der angegebenen Personenzahlen gut funktioniert. Die Solovariante ist durchdacht, mit drei und vier Hühnerzüchtern nehmen die Möglichkeiten - aber auch die Unwägbarkeiten - zu. Wir spielen es am liebsten zu zweit, weil hier die kleinen taktischen Kniffe am besten umsetzbar sind und sich die Karten ohne lange Downtime flüssig aneinander schmiegen, bis der gackernde Hühnerstall gefüllt ist. 

Das alles macht „Hennen“ zu einer Empfehlung für alle, die ein schön gestaltetes Kartenspiel mit frischem Thema suchen, dessen Schwierigkeitsgrad etwas über Einsteigerniveau liegt. 

  • Infos zu „Hennen“ im Überblick:
  • Spieleranzahl: 1 bis 4
  • Altersempfehlung: ab 10 
  • Dauer: 20 Minuten
  • Autor: Giampaolo Razzino
  • Verlag: Little Rocket Games/Funbot (B-Rex Entertainment)
  • Pro: 
    • Hinreißendes Artwork und frisches Thema
    • Eingängige und raffinierte Regeln
    • Etwas anspruchsvoller als Einsteiger-Kartenspiele
    • Kompaktes Mitnehmspiel
  • Contra:
    • Kartenspieltypisches Glückselement
    • Einstiegshürde für Wenigspieler recht hoch
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten

Fazit: „Hennen*“ ist ein sehr schön anzusehendes Kartenspiel, das mehr taktische Möglichkeiten bietet, als der erste Blick vermuten lässt. Es ist ein flottes Auftakt- und Zwischendurch-Spiel für etwas erfahrenere Spielerunden, aber auch ein schönes Mitbringsel nicht nur für Hühnerfreunde. Besonders in Zweierrunden bereitet es Fans von Lege- und Puzzlespielen großen Spaß.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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