Der Aufbau für das Spiel zu viert: In der Mitte befinden sich der Nachziehstapel, die Auslage der Pyramidenkarten und die Expeditionskarten.
Stefan Lutter/inFranken.de
Mit „Silver & Gold: Pyramids“ hat der Nürnberger Spielkartenverlag (NSV) eine Fortsetzung des Ankreuzspiels „Silver & Gold - 100 Kreuze 1000 Schätze“ veröffentlicht. Wir haben es getestet.
„Silver & Gold Pyramids“: Rezension des flotten Draw & Write-Spiels
So spielt sich das Ankreuzen im Tetrisstil
Infos, Bewertung und Fazit
Bei Expeditionen in Pyramiden nach Fackeln greifen, Rubine und Smaragde einpacken und möglichst viele Grabkammern erreichen, wer hat als Kind nicht von solchen Abenteuern geträumt? Wir versuchten, mit dem Spiel „Silver & Gold Pyramids“ in die Fußstapfen von Indiana Jones zu treten. Wie viel Spaß wir dabei hatten, lest ihr hier.
Wie spielt sich "Silver & Gold Pyramids"?
Das Ziel des schnellen Draw & Write-Spiels ist es, möglichst viele Pyramiden zu durchqueren und dabei Fackeln, Zaubertränke und Edelsteine zu finden. Wer dann noch seinen Gegenspielern wertvolle Karten wegschnappen kann, ist auf einen guten Weg zum Sieg.
Der Mechanismus dieses Spiels funktioniert so, dass der aktive Spieler eine Expeditionskarte aufdeckt und alle die darauf abgebildete Form auf einer ihrer zwei eigenen Pyramidenkarten ankreuzen, und das möglichst effektiv.
Bemerkenswert ist, dass keine Blöcke mit vorgedruckten Zetteln zum Ankreuzen verwendet werden, sondern abwischbare Karten, die somit immer wieder verwendbar sind. Alle Pyramidenkarten zeigen ein Raster aus fünf mal fünf Kästchen, das die Grundfläche der Pyramide darstellt. Diese sind alle unterschiedlich bestückt. Ein Kästchen stellt den Eingang dar, ein anderes ist die Grabkammer, zu der der Spieler einen Weg ankreuzen muss. Dann sind noch einige Symbole eingezeichnet. Es gibt rote und grüne Edelsteine und Totenköpfe. Auf manchen Karten sind Zaubertränke und Fackeln zu finden, was diese Karten wertvoller macht.
Zwei Pyramiden pro Spieler
Eingangs erhält jeder Spieler eine ebenfalls abwischbare Wertungskarte und einen Stift. Dann nimmt sich jeder vier der 48 Pyramidenkarten, von denen er zwei auswählt, die er offen vor sich hinlegt. Der Rest wird gemischt und als verdeckter Nachziehstapel in der Tischmitte platziert. Die vier obersten Karten werden als Auslage aufgedeckt. Die acht Expeditionskarten mit dem Fragezeichen auf der Rückseite kommen als verdeckter Stapel neben die Auslage. Am besten ist es, wenn sich die Spieler zuerst die Wertungskarten gut anschauen, damit jeder weiß, welche Kreuzchen sich für ihn wie lohnen.
Der Startspieler dreht eine Expeditionskarte um. Diese zeigt eine Figur, die an die Blöcke aus Tetris erinnert und über zwei bis höchstens vier Felder reicht. Alle Spieler kreuzen gleichzeitig diese Figur auf einer ihrer zwei Pyramidenkarten an. Auch gedreht oder gespiegelt ist möglich. Dabei muss beim ersten Eintrag immer das Eingangsfeld mit angekreuzt werden.
Schon ist der nächste Spieler an der Reihe. Er deckt die nächste Expeditionskarte auf. Diese Form zeichnen ebenfalls alle ab, dabei müssen die Spieler beachten, dass sie an mindestens einer Stelle an die bereits eingezeichneten Kreuze angrenzen muss, die Formen dürfen sich jedoch nirgends überschneiden. Falls auf keiner seiner Karten Platz für das auf der Expeditionskarte vorgegebene Muster ist, muss der Spieler auf jeden Fall genau ein Kreuz angrenzend an bereits vorhandene setzen. Angekreuzte Sonderfelder wie Edelsteine und Fackeln bringen Punkte, Totenköpfe bringen Minuspunkte, können aber mit Zaubertränken wieder gelöscht werden. Die Ergebnisse werden nach jeder Runde auf der Wertungskarte eingetragen.
Deutlicher Glücksfaktor
Das Ziel ist es, den Eingang der Pyramide mit der Grabkammer zu verbinden. Die zufällige Reihenfolge der Expeditionskarten ist entscheidend, wie schnell ein Spieler seine Pyramidenkarten füllen kann - ein deutliches Glücksmoment in Silver & Gold Pyramids. Während der eine mit einem Vierer-Quadrat gleich drei Edelsteine erwischt, bringt der andere es nicht mehr auf seiner Karte unter, ohne einen Totenkopf anzukreuzen. Da heißt es entscheiden, ob nicht ein Einzelkreuz die bessere Lösung ist.
Sobald die Grabkammer erreicht und angekreuzt ist, ist die Pyramidenkarte fertiggestellt und der Spieler kann sich die nächste Karte aus der Auslage nehmen. Hat ein Spieler die 2., 4. oder 6. Pyramidenkarte einer Farbe (drei Farben gibt es) fertig, meldet er dies an und erhält Extrapunkte.
Eine Runde endet, wenn sieben der acht Expeditionskarten gespielt wurden. Dann werden die Expeditionskarten neu gemischt und die nächste Runde beginnt. Das Spiel endet nach vier Runden und es wird abgerechnet. Unfertige Pyramidenkarten bringen nichts. Wer die meisten Punkte hat, ist der erfolgreichste Abenteurer.
Bewertung: Fesselndes Puzzeln um die meisten Punkte
Die NSV-Herbstneuheit „Silver & Gold Pyramids“ ist absolut einsteigerfreundlich. Die Regeln sind ruckzuck erklärt, eine Partie spielt sich zügig ohne langweilige Wartezeit. Dabei ist das Draw & Write-Spiel nicht banal, sondern ein fesselndes Puzzeln um die meisten Punkte, wobei die Spannung bis zum Ende der Partie erhalten bleibt. In unseren Runden empfanden wir keinen Unterschied, ob zwei oder vier Spieler am Tisch saßen. Wer abwischbare Stifte besitzt, könnte auch mehr Leute zu einer Partie einladen.
Wir hatten schon bei der ersten Inaugenscheinnahme der Schachtel vermutet, dass das Thema während des Spielens nicht wirklich zum Tragen kommt. Und damit lagen wir richtig, man hat nie auch nur ansatzweise das Gefühl, hier Schätze auszugraben. Da es in Gesellschaftsspielen aber sehr häufig so ist, dass die Hintergrundgeschichte arg konstruiert ist, messen wir diesem Lapsus keine Beachtung bei. Vielmehr empfehlen wir „Silver & Gold Pyramids“ als Spiel zum Einstieg in den Spieleabend. Die abwischbaren Karten statt Zetteln funktionieren, die Stifte sind von sehr guter Qualität. In unseren Spielerunden hat das schnelle Spiel seine Familientauglichkeit bewiesen. Es kommt gerne auf den Tisch, um kurze Pausen zu überbrücken oder einfach zwischendrin am Sonntagnachmittag. Unsere größeren Testkinder begeben sich auch ohne Erwachsene auf Schatzsuche und haben keine Probleme bei der Auswertung.
Fazit: Silver & Gold Pyramids* ist schnell erklärt, flott gespielt und für alle Altersklassen geeignet, was will man mehr von einem kleinen Zwischendurchspiel? Es hält überschaubare Anforderungen beim Ankreuzen der Pyramidenraster bereit und ist damit eine empfehlenswerte Aufwertung der Spielesammlung.
Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.
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