Großeltern sind nicht nur Vertrauenspersonen, sie haben oftmals eine wichtige Funktion bei der Kinderziehung. Hierbei gibt es fünf unterschiedliche Typen, die Oma und Opa beschreiben. Erkennst du dich womöglich wieder?
Rüstige Großeltern sind für viele Familien ein Segen, denn sie springen ein, wenn es mal wieder klemmt, Mutter oder Vater eine Extraschicht im Job einlegen müssen oder ein Elternteil überraschend krank wird. Doch häufig gibt es Streitpotential, weil die älteren Menschen ihre Eigenheiten haben. Schließlich gibt es oftmals gravierende Unterschiede in den Ansichten der einzelnen Generationen.
1. Übervorsichtige Großeltern
Sie neigen dazu, die Enkelkinder extrem fürsorglich zu behandeln und sind sich unsicher, ob sie den modernen Erziehungsmethoden gerecht werden. Schließlich hat sich in den letzten Jahrzehnten das gesellschaftliche Leben verändert. Zudem haben sie Angst, etwas falsch zu machen und den Kleinen unbeabsichtigt zu schaden. Schließlich liegt es bereits einige Jahrzehnte zurück, dass sie die eigenen Töchter und Söhne großgezogen haben. Besonders fürsorglich ist die Aufsicht, wenn ein reichhaltiges Mittagessen serviert wird. Schließlich benötigen Kinder und Jugendliche eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Ernährung.
Leben Tiere in der Wohnung, werden von den Familienmitgliedern etliche Vorkehrungen getroffen, um die Pflege zu erleichtern. Beispielsweise gibt es feste Plätze für die Futternäpfe, Möbel werden mit Decken geschützt oder es werden bewusst ungiftige Pflanzen aufgestellt. Vielen Großeltern geht eine derartige Tierliebe schlichtweg gegen den Strich und sie neigen dazu, den Umgang mit Kaninchen, Katze oder Hund extrem zu überwachen. Schließlich sollen die Kleinen beim Spielen mit den Tieren keinen Kratzer abbekommen. Ferner müssen sich die Kinder nach dem direkten Kontakt gründlich die Hände waschen, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern.
Gib in diesem Fall deinen eigenen Eltern ein bisschen Zeit, sich daran zu gewöhnen, wieder Verantwortung für Heranwachsende zu übernehmen. Häufig legt sich das unsichere Gefühl innerhalb kürzester Zeit und Oma und Opa können mit dem Nachwuchs eine unbeschwerte und lustige Zeit verbringen.
2. Die freundschaftlichen Rettungsanker
Sie sind da, wenn sie gebraucht werden, ohne zu murren. Zudem sind die Großeltern nicht nur ein vertrauter Ansprechpartner für alle Angehörigen, sie teilen sämtliche Sorgen mit den Enkeln. Weil sie die Kleinen lieben, stecken sie ihnen mal augenzwinkernd ein zusätzliches Taschengeld zu. Sie verbringen gerne die Nachmittage mit den Enkelkindern und machen auch mal einen Abstecher in den Zoo oder in einen Freizeitpark.
Vielleicht haben sie noch einen Job, den sie stundenweise ausüben. Sie sind auch im hohen Alter noch körperlich fitund nehmen regelmäßig am gesellschaftlichen Leben teil. Die Senior*innen organisieren Wanderungen mit den Liebsten oder übernehmen die Aufsicht am Wochenende, wenn sich die Eltern einen romantischen Abend gönnen. Weil sie sich noch jung fühlen, lehnen sie es ab, "Oma" oder "Opa" genannt zu werden und möchten stattdessen mit ihrem Vornamen angesprochen werden.
Wenn du selbst solche engagierten Eltern hast, kannst du dich glücklich schätzen, denn sie sind eine Bereicherung für die gesamte Familie. Zudem kannst du dich mit deinem Partner oder deiner Partnerin über genügend Freiraum freuen und vielleicht einen Kurztrip am Wochenende planen. Eine Auszeit ist häufig wie eine Frischzellenkur für die Beziehung.
3. Die strengen Unbelehrbaren
Sie neigen dazu, die "Ewig-Gestrigen" zu sein und mischen sich permanent in die Erziehungsmethoden ihrer eigenen Kinder ein. Sie wissen alles besser und sind auf dem Standpunkt: "Früher hätten wir das nicht gedurft" und "Das musst du so machen". Hierbei fließt eine gewisse Portion Strenge mit ein, wenn die Enkelkinder Oma und Opa besuchen. Die Großeltern neigen dazu, die Kinder übermäßig zu maßregeln. Dies kann unter Umständen die Kleinen psychisch belasten.
Hierbei werden oft Geschichten erzählt, wie es früher war und welche Erlebnisse die ältere Generation geprägt haben. Nicht nur Verhaltensregeln der gesamten Familie werden infrage gestellt oder über Bord geworfen, auch in Sachen Ernährung oder Schlafenszeiten halten sich die Großeltern nicht an Absprachen. Bekanntlich haben Kinder andere Bedürfnisse als Erwachsene.
Dies birgt hohes Konfliktpotential, denn es kommt immer wieder zu Diskussionen, ob der jeweilige Erziehungsstil noch zeitgemäß ist. Vielleicht hilft gegenseitiges Zuhören und das Hineinversetzen in die andere Generation, die Probleme ohne große Streitereien aus der Welt zu schaffen. Schließlich tangieren Meinungsverschiedenheiten die ganze Familie und alle Beteiligten leiden unter den Konflikten. Hierzu gibt es einen Bericht von Peter Zimmermann und Anna Neumann von der Bergischen Universität Wuppertal, der sich mit den Auswirkungen auseinandersetzt.
4. Die spontanen Übereifrigen
Sie legen eigenmächtig Termine fest, um sich mit den Enkeln zu treffen, Fernsehzeiten werden ungefragt verlängert oder die Rückkehr vom Ausflug wird eigenmächtig nach hinten geschoben. Zudem neigen sie dazu, die Kinder übermäßig zu umsorgen, extrem gesund zu kochen oder sie übertrieben warm anzuziehen, wenn ein Spaziergang an der frischen Luft geplant ist.
Zudem möchten sie am liebsten täglich ihre Zeit mit den Enkeln verbringen und sie zu allen Aktivitäten mitnehmen – sei es das Treffen mit Bekannten oder der Wochenendeinkauf im Supermarkt. Hier neigen sie dazu, beispielsweise ungefragt Kleidung einzukaufen, denn in den nächsten Tagen soll es kühler werden. Keine andere Anschaffung ist zu teuer oder wird infrage gestellt.
Manchmal entsteht deshalb der Eindruck, dass die Großeltern eventuell die Vergangenheit wiedergutmachen möchten, weil beispielsweise früher das Haushaltsgeld knapp war oder sie aufgrund ihrer Berufstätigkeit nur begrenzt Zeit für die eigenen Kinder hatten. Deshalb benehmen sie sich gegenüber den Enkel äußerst großzügig. Auch in diesem Fall sind klare Abmachungen zu treffen, wie oft und über welchen Zeitraum ein Treffen stattfindet. Oftmals nervt dieses Verhalten die Eltern, doch die Kleinen freuen sich, wenn sie möglichst oft von Oma oder Opa verwöhnt werden.
5. Die Großeltern müssen sich daran gewöhnen
Die eigene Kindererziehung ist bei diesem Typ Großeltern schon lange her. Mittlerweile haben sie ihr Leben nach den eigenen Wünschen gestaltet. Schließlich haben sie in den letzten Jahren ihre Freizeit nach den eigenen Interessen gestaltet und haben nach Hobbys gesucht, die sie jetzt vermehrt ausüben. Beispielsweise treffen sie sich mit Gleichaltrigen, machen Wanderungen oder besuchen kulturelle Veranstaltungen.
Deshalb fällt es ihnen oftmals schwer, sich damit anzufreunden, ab jetzt wieder die regelmäßige Verantwortung für die Enkel zu übernehmen und sich an vorher festgelegte Betreuungszeiten zu gewöhnen. Denn sie haben in den letzten Jahren ihre persönliche Freiheit wiederentdeckt.
Dies kann insbesondere in der Anfangszeit zu Reibereien führen, weil die Großeltern eine andere Aktivität geplant haben, obwohl eigentliche eine Betreuungszeit für die Enkelkinder vereinbart wurde. Vielleicht können sie die Heranwachsenden einfach zu ihrer Tätigkeit mitnehmen oder ihre Verabredung verschieben. Hier sollten sich beide Parteien in Geduld üben, bis sich eine gewisse Routine eingespielt hat.
Konflikte vermeiden: Rücksichtnahme und Kommunikation
Weil verschiedene Charaktere und Lebenseinstellungen aufeinander prallen, birgt der regelmäßige Kontakt zwischen Großeltern und Enkeln häufig Konfliktpotential. Doch mit gegenseitiger Rücksichtnahme sowie ab und zu einem Augenzwinkern wird die Beaufsichtigung der Kleinen für die ganze Familie zu einem wertvollen Ritual im Alltag. Schließlich profitieren sie vom Wissen und der Lebenserfahrung der älteren Generation.
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