Kindererziehung: Richtiges Verhalten in verschiedenen Entwicklungsphasen

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So unterstützt du dein Kind in seiner Entwicklung.
So unterstützt du dein Kind in seiner Entwicklung.
CC0 / Pixabay / skalekar1992

Als Elternteil möchte man sich in der Kindererziehung möglichst richtig verhalten, um die Entwicklung optimal zu fördern. Doch dazu ist es notwendig, sich an die einzelnen Entwicklungsphasen anzupassen.

  • Das eigene <strong>Verhalten</strong> an die Entwicklungsphase anpassen
  • Diese Strategien in jeder Phase beachten
  • Wichtige Prinzipien und Grundsätze in der Erziehung beherzigen

Empfehlungen zur richtigen Kindererziehung füllen ganze Buchbände und sind gar nicht so einfach umzusetzen. Wichtig ist dabei immer, dass du dich an die jeweilige Entwicklungsphase deines Kindes anpasst und entsprechend reagierst und agierst. 

Säuglingsalter (0–2 Jahre): Auf die Grundbedürfnisse eingehen

Zwischen 0 und 2 Jahren sind vor allem die Grundbedürfnisse der Babys wichtig. In diesem Zeitraum findet eine rasante körperliche Entwicklung statt. Vom hilflosen Wesen wird das Kind ein wenig selbstständiger und erlernt beispielsweise das Gehen.

Wichtig ist es, dass du in diesem Zeitraum deinem Kind gegenüber signalisiert, dass es sich auf dich verlassen kann und ein Vertrauen in die Umgebung entsteht. Ängste und Sicherheit sollten klar werden: Fürchtet sich das Kind vor der Dunkelheit, dann sollte es wissen, dass es bei den Eltern sicher ist.

Trainiere auch die motorische Bewegung mit deinem Kind, genau wie die Sprache. Erkläre Begriffe und unterstütze dein Kind somit in der Interaktion mit der Außenwelt. Gleichzeitig gilt es, sich auf die Trotzphase einzustellen, die ab dem zweiten Lebensjahr eintreten kann. 

Kleinkindalter (2–3 Jahre): Autonomie unterstützen

Mit 2–3 Jahren wird dein Kind automatisch autonomer werden. Diese Phase kann für die Eltern schon mal anstrengend werden, das Kind strotzt nur so vor Energie und möchte die Welt um sich herum erkunden. Viele Dinge werden zum ersten Mal ausprobiert, ganz frei von Ängsten oder negativen Erfahrungen.

Daher ist eine Kontrollinstanz in Form der Eltern notwendig, vor allem, wenn sich das Kind in einer Umgebung befindet, die es nicht kennt. Kläre zudem gemeinsam mit deinem Kind die Besitzverhältnisse: Es sollte verstehen, was ihm oder ihr gehört und welche Dinge von anderen Menschen sind.

Wutanfälle und Trotzphasen können zum Alltag gehören, erkläre deinem Kind daher ganz genau, was du gerade machst, wenn dein Kind beispielsweise spielen will, du jedoch den Abwasch erledigst. Kommunikation, Erklärungen und Regeln sind der Schlüssel. Lege Grundregeln fest, trainiere Routinen ein und setze deinem Kind klare Grenzen, wenn es notwendig ist. Letzteres beispielsweise, wenn das Kind gefährdende Situationen oder den Ernst der Lage nicht erkennt.

Vorschulalter (3–5 Jahre): Soziale Kompetenz fördern

In diesem Zeitraum beginnt ein Kind auch Zeit außerhalb des gewohnten Umfeldes zu verbringen, zum Beispiel im Kindergarten. Es entwickelt eine große Leidenschaft für Spiele und findet die ersten Freundinnen und Freunde.

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Jetzt werden die Kinder kreativer, begeben sich in Fantasiewelten und im gemeinsamen Spiel kannst du deinem Kind dabei helfen, Entscheidungen zu treffen, kreative Ideen zu entwickeln und auch mal zu diskutieren. Gleichzeitig solltest du jedoch weiterhin konsequent bleiben, dein Kind trotzdem ernst nehmen und auf die Bedürfnisse eingehen.

Habe Geduld und lasse deinem Kind Freiheiten, achte jedoch trotzdem auf Regeln und Verbote. Es werden viele Grundlagen für die soziale, emotionale, kognitive und physische Entwicklung gelegt. Du kannst deinem Kind beispielsweise die Freiheit lassen, sich selbst anzuziehen oder die Schuhe zu binden. Die sozialen Fähigkeiten lassen sich bereits jetzt durch die Teilnahme an einer Gruppe oder die Mitgliedschaft in einem Verein stärken.

Schulalter (6–12 Jahre): Selbstbewusstsein und akademische Fähigkeiten stärken

Ab dem sechsten Alter wächst sich "das Kindschema" langsam heraus, der Körper verändert seine Proportionen und das Kind muss ein neues Körpergefühl erlernen. Zudem geht dein Kind zur Schule und lernt zum ersten Mal den Leistungsgedanken kennen. Es wird beurteilt und eingeschätzt, was für weitere Veränderungen sorgt.

Gleichzeitig sollte jetzt alles rund um die Grundversorgung selbstständig erlernt sein. Das Kind sollte sich selber anziehen, den Körper pflegen und Freundschaften aufweisen. Jetzt ist es wichtig, gemeinsame Unternehmungen mit deinem Kind zu machen, da die Bindung zu den Eltern weiterhin relativ stark ist. Gib deinem Kind jedoch ausreichend Freiraum, um sich selbstständig entwickeln zu können und das nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Familie.

Die Persönlichkeit entwickelt sich zunehmend: Förderer und fordere dein Kind im Bereich der schulischen Leistungen, sozialen Fähigkeiten und körperlichen Aktivitäten. Gib deinem Kind ganz bewusst, die Möglichkeit, auch eigene Entscheidungen zu treffen und zum ersten Mal wirklich Verantwortung zu übernehmen.

Jugendalter (13–18 Jahre): Identitätsbildung und zunehmende Unabhängigkeit

Als Teenager wird dein Kind dann vollständig unabhängig und bildet eine eigene Identität. Nun geht es für dein Kind immer mehr darum, Dinge außerhalb der Familie zu erleben, Freunde und Bezugsgruppen werden wichtiger. Die Pubertät gilt als Zeitraum, in dem sich Diskussionen oder Konflikte häufen, was zu einer echten Zerreißprobe werden kann.

Die Pubertät ist jedoch an sich eine schöne Phase, denn die Kinder können ihre eigenen Wege gehen und sich kreativ ausprobieren. Gleichzeitig machen die Jugendlichen eine Vielzahl emotionaler und körperlicher Veränderungen durch. Fördere nun die Selbstverantwortung, dein Kind muss für eigene Entscheidungen gerade stehen. Ebenso solltest du jedoch auch das kritische Denken, das Urteilsvermögen sowie die sozialen Fähigkeiten anregen.

Bringe deinem Kind zum Beispiel bei, wie es Empathie zeigt und Konflikte lösen kann. Hilf deinem Kind, die eigenen Emotionen zu verstehen und zu regulieren. In diesem Zeitraum sollte zudem trainiert werden, welche Moralvorstellungen wichtig und welche Verhaltensweisen richtig oder falsch sind.

Fazit - Kinder sollten sich frei entwickeln können

Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell und steigt früher oder später in die beschriebenen Entwicklungsphasen ein. Gib deinem Kind daher die Zeit, sich frei zu entfalten, ohne Druck. Wenn du deine Erziehung dann ein wenig daran anpasst, machst du alles richtig.

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