Umstrittener Milch-Milliardär: Hinter diesen zwei Joghurt-Marken steckt bald Müller

1 Min
Müller übernimmt diese zwei bekannten Joghurt-Marken
Am Stammsitz der Unternehmensgruppe Theo Müller steht ein verwittertes Firmenschild. Doch die Geschäfte laufen blendend.
Müller übernimmt diese zwei bekannten Joghurt-Marken
Stefan Puchner/dpa/Archivbild

Der Lebensmittelkonzern Müller schluckt zwei deutschlandweit bekannte Joghurt-Marken. Derweil werden die politischen Ansichten des Besitzers heftig debattiert.

Der Milchkonzern Müller darf die Joghurtmarken Elinas und Lünebest sowie das zugehörige Werk in Lüneburg von der Hochwald Foods GmbH übernehmen. Das teilte das Bundeskartellamt in Bonn mit.

Die Unternehmensgruppe Theo Müller verfügt aus Sicht der Wettbewerbshüter über eine starke Marktstellung im Bereich der Molkereiprodukte. Parallel dazu gibt es immer mehr Boykott-Aufrufe gegen das Unternehmen - aus politischen Gründen. Durch die Übernahme der Hochwald-Marken wird der Marktanteil bei einzelnen Joghurtsorten demnach auf über 30 Prozent steigen. 

Müller-Gruppe expandiert immer weiter - heftige Kritik an AfD-Aussagen des Unternehmers

Laut Kartellamts-Präsident Andreas Mundt waren die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Untersagung des Vorhabens dennoch nicht gegeben. "Auch nach dem Zusammenschluss wird ein noch hinreichender Wettbewerb bestehen." Für die Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels stünden genügend alternative Bezugsquellen zur Verfügung. Lünebest ist eine vor allem in Norddeutschland bekannte Joghurtmarke, Elinas stellt Joghurt griechischer Art her. Die Produktion im Werk in Lüneburg, wo 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt sind, soll vor Ort bestehen bleiben.

Müller hatte die Kaufpläne Mitte November bekanntgegeben. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Müller-Gruppe - ursprünglich eine kleine regionale Molkerei in Aretsried unweit von Augsburg - hat ihre Geschäfte in den vergangenen Jahrzehnten über die deutschen Grenzen hinaus stetig ausgebaut, Sitz der Holding ist Luxemburg. Unternehmer Theo Müller steht seit mehreren Jahren wegen einer ihm vorgeworfenen Nähe zur Alternative für Deutschland (AfD) in der Kritik. Er ist nach eigenen Angaben schon lange mit Alice Weidel befreundet und interessiert sich stark für die Politik der Rechtsaußen-Partei. 

Aktuell bekleben Aktivisten in Supermärkten deshalb Produkte mit Anti-Müller-Stickern - unter anderem in zwei fränkischen Edeka-Filialen. 2024 beschäftigte der Konzern rund 33.800 Beschäftigte und erzielte einen Jahresumsatz von 9,5 Milliarden Euro, die Produkte gehen demnach in gut 80 Länder. Neben den unter dem Namen Müller vertriebenen Produkten gehören weitere Marken dazu wie Weihenstephan und Landliebe. Das Unternehmen ist weiterhin vollständig im Besitz der Gründerfamilie Müller.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen