"War Alexanders Wunsch": Fränkischer Lehrer stirbt mit nur 35 an Krebs - Vater verbreitet seine Botschaft

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Alexander Stark mit seiner Frau Christine. Seit Vater Herbert aus der Gemeinde Rimpar erzählt von den Krankheitsjahren.
Rimpar: Alexander stirbt mit 35 an Krebs - vor seinem Tod schrieb er Buch
Privat
Rimpar: Alexander stirbt mit 35 an Krebs - vor seinem Tod schrieb er Buch
Alexander Stark mit seiner Frau Christine. Sein Vater Herbert aus der Gemeinde Rimpar erzählt von den letzten Jahren seines Sohnes.
Rimpar: Alexander stirbt mit 35 an Krebs - vor seinem Tod schrieb er Buch
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Alexander Stark aus dem Kreis Würzburg wurde nur 35 Jahre alt. Die Diagnose Darmkrebs riss schlagartig die gesamte Familie aus dem Alltag. Während seine Krankheit schrieb der Lehrer ein Buch mit einer besonderen Botschaft.

Herbert Stark aus Gramschatz, einem Ortsteil des Marktes Rimpar, war stolz: "Jetzt hat er es geschafft, er kann durchstarten", waren seine Gedanken über Sohn Alexander. Hier war die Welt noch in Ordnung. Wie er im Gespräch mit inFranken.de berichtet, habe Alexander gerade die Berufsausbildung zum Deutsch- und Lateinlehrer beendet, hatte geheiratet. "Sie wollten eine Familie gründen", so der Unterfranke.

Doch es kam auf tragische Weise anders. Alexander erhielt 2020 die Diagnose Darmkrebs und musste in den kommenden Monaten 16 Chemotherapien und zwei schwere Operationen durchleben - Ende Mai 2023 verstarb er schließlich. Hoffnungsschimmer und Rückschläge verarbeitete er zuvor in einem Buch. "Es war der Dienstag nach dem langen Osterwochenende, der meine Welt zum Einsturz brachte", ist hierin zu lesen.

Darmkrebs-Diagnose trifft Familie aus Kreis Würzburg wie ein Schlag: "Lebensgebilde zusammengebrochen"

Blutungen im Stuhlgang veranlassten den jungen Lehrer, zum Gastroenterologen zu gehen. "Wahrscheinlich würde mir der Arzt eine Salbe verschreiben, mit der die Sache in ein paar Tagen, spätestens aber in ein paar Wochen erledigt wäre. (...) Das trat in diesem Fall leider nicht ein", schreibt er nachträglich in seinem Buch. Zur Zeit der Diagnose lebte er zum Arbeiten mit seiner Frau Christine in Oberbayern. "Er hat uns über Facetime informiert. Das ganze Lebensgebilde ist zusammengebrochen", erinnert sich sein Vater im Gespräch.

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Mehrere Chemotherapien und eine schwere Darm-Operation folgten, bis er zunächst tumorfrei war. Alexander beschloss, seine Erlebnisse in einem Tagebuch festzuhalten und es an Familie und Freunde zu verschenken. Der Titel lautete hier noch "Heilsame Pause". Sein Vater zeigt sich gegenüber inFranken.de beeindruckt von der mentalen Stärke seines Sohnes. "Am Anfang war er logischerweise am niedergeschlagensten, doch dann war er derjenige, der uns wieder Mut machte. Mit seiner positiven Art nach vorne zu schauen, sich nicht runterziehen zu lassen. Das hat uns alle mitgerissen und anders hätten wir es wahrscheinlich gar nicht überstanden."

Alexanders Leidensweg war nicht vorbei, wie alle hofften. Bald schon entdeckten Ärzte bei ihm Metastasen in der Leber und in einer weiteren Operation habe man die Hälfte des Organs entfernt. Der neue Titel des Buchs lautete nun "Einmal in 100 Jahren", was auf das seltene Krankheitsbild hinweist, welches ein Arzt ihm bestätigte. Im Januar 2023 folgte dann auch noch die Diagnose inoperable Metastasen in der Lunge. Alexander entschied sich gegen eine palliative Chemotherapie und beschritt in einer intensiven Zeit des Zusammenhalts mit seiner Familie die letzten Monate.

Buch "Einmal in 100 Jahren" soll trotz Krankheit die schönen Seiten des Lebens zeigen

Gemeinsam mit seinen beiden Brüdern samt Frauen und Kind sowie seiner eigenen Frau zog er zu seinen Eltern nach Gramschatz. Hier seien tiefe Gespräche "über alles, was zum Leben dazugehört" entstanden, so sein Vater. "Es hat die ganze Familie geprägt und verändert". Auch die letzten drei Tage in Alexanders Leben  - bis zum 29. Mai 2023 - stand die Familie gemeinsam auf der Palliativstation im Würzburger Juliusspital durch.

Herbert Stark habe es sich danach zur Aufgabe gemacht, Alexanders Botschaft in Form des Buchs weiterzuverbreiten. "Dadurch, dass er Einblicke in sein Innerstes gibt, soll es Erkrankten und ihrem Umfeld Mut machen, dass das Leben während der Krankheit immer noch lebenswert ist, egal wie es ausgeht." Denn auch in solch einer Zeit gebe es Schönes. "Es sind Dinge passiert, die so nie passiert wären", betont er.

Vor 13 Jahren sei Alexanders Opa ebenfalls dem Darmkrebs erlegen. Auch wenn mancher Arzt es für nicht wichtig halte, plädiert Herbert Stark auch bei jungen Menschen für regelmäßige Darmkrebsvorsorge: "Es gibt so viele junge Menschen, die von Darmkrebs betroffen sind, deswegen sollte jeder ab einem bestimmten Alter Darmkrebsvorsorge machen." Die gesamten Einnahmen von "Einmal in 100 Jahren" gingen an die Deutsche Krebshilfe. "Das ist und war Alexanders Wunsch." Der 31-jährige Marvin sucht indes momentan nach einem Lebensretter. Seine Familie muss nach einer Schock-Diagnose um ihn bangen. Weitere Nachrichten aus Würzburg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort. 

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