Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in den Iran: Willkürliche Verhaftungen, diplomatische Spannungen und die Rückkehr scharfer UN-Sanktionen machen das Land zum Hochrisikogebiet.
Die Lage im Iran spitzt sich dramatisch zu: Das Auswärtige Amt hat die schärfste Reisewarnung seit Jahren ausgesprochen und fordert alle Deutschen auf, das Land unverzüglich zu verlassen. Hintergrund ist die Aktivierung des sogenannten Snapback-Mechanismus, der nach wiederholten Verstößen des Iran gegen das Atomabkommen alle früheren UN-Sanktionen automatisch wieder in Kraft setzt. Die Gefahr willkürlicher Verhaftungen, gestrichener Flüge und eingeschränkter Hilfe vor Ort ist so groß wie nie zuvor. Bereits Mitte des Jahres hatte die Bundesregierung aufgrund der Sicherheitslage im Nahen Osten für zahlreiche Länder Reisewarnungen oder Teilreisewarnungen ausgesprochen.
Warum diese drastische Eskalation, die in der Iran-Reisewarnung gipfelt ? Diplomatische Spannungen, geopolitische Interessen und ein wachsendes Risiko für alle Reisenden im Land. Selbst harmlose Social-Media-Posts oder Urlaubsfotos können jetzt gefährlich werden. Der Iran ist nicht nur für Touristen, sondern auch für Geschäftsreisende und Doppelstaatler ein Hochrisikogebiet. Erfahre, was du wissen musst, um sicher zu bleiben – und warum schnelles Handeln jetzt entscheidend ist.
Reisewarnung Iran 2025: Die Hintergründe zur höchsten Alarmstufe
Die deutsche Regierung hat aufgrund zunehmender Spannungen und Sicherheitsbedenken die höchste Reisewarnung für den Iran ausgesprochen. Diese Maßnahme ist eine der schärfsten Warnungen des Auswärtigen Amtes seit Jahren. Alle deutschen Staatsbürger, die sich derzeit im Iran befinden, werden dringend aufgefordert, das Land unverzüglich zu verlassen. Die am 1. September 2025 ausgesprochene Warnung betrifft Touristen, Geschäftsreisende und auch Doppelstaatler.
Grund für die drastische Maßnahme ist die Aktivierung des sogenannten Snapback-Mechanismus, der zu einer Rückkehr früherer UN-Sanktionen gegen den Iran führt. Die Regelung wurde 2015 als Teil des Atomabkommens (JCPOA) mit dem Iran eingeführt und erlaubt es den Vertragsstaaten, bei schwerwiegenden Vertragsverletzungen alle UN-Sanktionen gegen den Iran automatisch wieder in Kraft zu setzen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben diesen Mechanismus am 28. August 2025 aktiviert, nachdem der Iran mehrfach gegen das Abkommen verstoßen hatte. Die Sanktionen treten nach einer 30-tägigen Frist Ende September automatisch in Kraft, falls keine Einigung erzielt wird. Die EU sieht darin einen notwendigen Schritt, um die iranische Regierung zur Einhaltung internationaler Vereinbarungen zu bewegen. Der Iran hingegen betrachtet die Maßnahme als feindlichen Akt und droht mit Gegenmaßnahmen.
Das Auswärtige Amt warnt, dass deutsche Staatsangehörige im Iran einem erhöhten Risiko willkürlicher Verhaftungen ausgesetzt sind. Selbst harmlose Aktivitäten wie das Fotografieren von Sehenswürdigkeiten oder ältere kritische Social-Media-Posts könnten als subversiv angesehen werden. Die deutsche Botschaft in Teheran hat ihren Besucherbetrieb eingestellt, und konsularische Hilfe ist stark eingeschränkt. Besonders gefährdet sind Individualreisende und Personen, die in der Vergangenheit kritisch gegenüber dem iranischen Regime aufgetreten sind. Diese Warnung wird durch die Informationen auf den aktuellen Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amts bestätigt.
Dringende Aufforderung zur Ausreise - Handlungsempfehlungen
Reisende, die sich noch im Iran befinden, sollten umgehend alle notwendigen Schritte zur Ausreise einleiten. Das Auswärtige Amt rät, politische Inhalte von mobilen Geräten zu löschen, um Missverständnisse zu vermeiden. Außerdem wird empfohlen, auf GPS-Geräte und andere Technologien zu verzichten, die als Spionagewerkzeuge ausgelegt werden könnten. Die Lage bleibt angespannt, und es wird dringend davon abgeraten, den Iran auf eigene Faust zu bereisen.
Obendrein hat die Aktivierung des Snapback-Mechanismus nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche und praktische Konsequenzen. Flüge in und aus dem Iran könnten gestrichen werden, und deutsche Bankkarten sowie Zahlungssysteme funktionieren im Land nicht mehr zuverlässig. Darüber hinaus werden alle bisherigen Reise- und Handelsverbindungen erheblich eingeschränkt. Betroffene Reisende werden aufgefordert, sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen und ausreichend Bargeld mitzuführen, um die Rückreise zu organisieren.