Betrüger nehmen Seniorin 60.000 Euro ab - Polizei warnt vor Telefonmasche

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Betrüger gaben sich am Telefon als Polizisten aus und brachten Renter dazu hohe Summen Geld abzuheben. Symbolbild: Hänseler
Betrüger gaben sich am Telefon als Polizisten aus und brachten Renter dazu hohe Summen Geld abzuheben. Symbolbild: Hänseler

In mehreren Fällen gaben sich Betrüger am Telefon als Polizisten aus und brachten Rentner dazu hohe Summen Geld abzuheben. Die Polizei warnt vor der Masche.

Auf gut 70.000 Euro beläuft sich laut Polizei zwischenzeitlich die Summe der Beute, die dreiste Telefonbetrüger seit Mitte Juli gemacht haben. Die Täter hatten sich unter anderem als Polizeibeamte ausgegeben und Seniorinnen skrupellos getäuscht. Zuletzt war der Polizei ein Fall bekannt geworden, bei der eine Seniorin 60.000 Euro an die Täter übergab. Die Polizei bittet eindringlich um Unterstützung bei der Verhinderung weiterer Fälle.


Eine Rentnerin wurde dazu gebracht 10.000 Euro abzuheben

Eine Rentnerin hatte am Freitag, den 15.07.2016 einen Anruf von einem unbekannten Mann erhalten. Er hatte sich als Polizeibeamter ausgegeben und vorgegaukelt, dass eine Einbrecherbande festgenommen worden sei. Auf einer sichergestellten Liste mit potentiellen Opfern sei auch die Adresse der Seniorin aufgeführt.
Aus diesem Grund sei es nun dringend notwendig, ihre Bargeldbestände zu überprüfen. Nach weiteren Anrufen, insbesondere auch von einem angeblichen Staatsanwalt, ließ sich die Rentnerin davon überzeugen, bei ihrer Bank mehr als 10.000 Euro abzuheben. Sie übergab das Geld am Abend einem Mann, der es an sich nahm und in unbekannte Richtung verschwand.


Zwei Tage später versuchten es die Täter erneut

In einem weiteren Fall zwei Tage später am Sonntag, den 17.07.2016 hatte sich ein 78-Jähriger im Stadtteil Schweinheim glücklicherweise nicht täuschen lassen. Er hatte nach dem ersten Anruf absolut richtig reagiert und sich sofort an Bekannte in der Nachbarschaft gewandt. Zufällig befand sich darunter auch ein Polizeibeamter, der sofort die notwendigen Maßnahmen in die Wege leiten konnte, um die Täter dingfest zu machen. Als die beiden mutmaßlichen Geldabholer am Dienstag, den 19.07.2016 an der Wohnung des Rentners aufgetaucht waren, wurden sie von Kripobeamten vorläufig festgenommen. Beide waren auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg vorgeführt worden. Haftbefehle gegen einen 27-Jährigen und seinen vier Jahre jüngeren mutmaßlichen Komplizen aus Hannover wegen des dringenden Verdachts des gemeinschaftlichen Betruges folgten.


Eine Seniorin übergab den Tätern 60.000 Euro

Erst am vergangenen Freitag, den 05.08.2016 wurde der Kripo jetzt ein weiterer, bedauerlicherweise erfolgreicher, Fall gemeldet. Demnach hatte sich bereits am Freitag, den 15.07.2016 auch bei einer Seniorin im Stadtteil Damm ein Unbekannter telefonisch gemeldet. Seine Masche war dieselbe und er veranlasste die Seniorin am 15.07., am 18.07. und am 28.07.2016 bei ihrer Bank insgesamt 60.000 Euro abzuheben und an unbekannte Männer auszuhändigen.


Insgesamt sieben Fälle sind der Polizei in Aschaffenburg bislang bekannt

Insgesamt sieben gleichgelagerte Fälle sind der Polizei im Laufe der vergangenen Wochen gemeldet worden. Die Dunkelziffer dürfte allerdings um einiges höher liegen. In allen Fällen werden die Ermittlungen von der Kriminalpolizei Aschaffenburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt. Geprüft wird dabei auch, ob die beiden Festgenommenen auch für die weiteren Taten in Frage kommen.



Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche

Es ist nicht auszuschließen, dass Betrüger auch weiterhin versuchen werden, mit dieser Masche Seniorinnen und Senioren um ihr Erspartes zu bringen. Offenbar handelt es sich um professionelle und gut organisierte Täter, die vom Ausland aus agieren. Zum Teil erscheinen auf den Telefonen der Angerufenen die korrekten Telefonnummern der Behörden, wodurch die Geschädigten leicht hinters Licht geführt werden können. Meist bleibt es auch nicht bei nur einem Anruf. Es erfolgen immer wieder telefonische Nachfragen, wohl um die potentiellen Opfer unter Druck zu setzen oder zeitlich zu binden. Dabei wollen die Täter sicherstellen, dass die Polizei nicht eingeschaltet wird. Sobald dieser Verdacht besteht, wird der Kontakt unverzüglich abgebrochen.


Tipps der Polizei

- Bewahren Sie bei derartigen Anrufen Ruhe und lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen.
- Die Staatsanwaltschaft oder die Polizei fordert ohne schriftliche Bescheide niemanden auf, Geld zu überweisen.
- Geben Sie am Telefon niemals Informationen über Ihre finanzielle Situation preis.
- Tätigen Sie keine Überweisungen an Unbekannte und übergeben Sie niemals Bargeld an fremde Personen.
- Falls Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt, verständigen Sie sofort die Polizei über Notruf 110.