Der Autozulieferer Leoni hat nach der Bewältigung massiver wirtschaftlicher Probleme entschieden, die komplette Draht-Sparte an einen Investor zu verkaufen - darunter auch den Hauptsitz in Weißenburg.
- Weißenburg: Autozulieferer Leoni verkauft komplette Draht-Sparte
- Hauptsitz in Franken - insgesamt 340 Beschäftigte betroffen
- Investor übernimmt - Firmensprecher erklärt Entscheidung
- "Hat in den Gesprächen zugesagt": So soll es am Standort weitergehen
Der Nürnberger Autozulieferer Leoni hat mit einem Investor, der Deutschen Invest Mittelstand (DIM), kürzlich eine Vereinbarung über den Verkauf ihrer Business Group Wire Products & Solutions (BG PS) unterzeichnet. Das bestätigt ein Sprecher des Konzerns gegenüber inFranken.de. Dazu gehört auch die Leoni Draht AG mit Hauptsitz in Weißenburg. Zuletzt hatte Leoni durch wirtschaftliche Schwierigkeiten für Aufsehen gesorgt - und war schließlich durch eine Übernahme und einen Schuldenschnitt gerettet worden. Hintergrund für die Probleme war ein missglückter Verkauf der Kabelsparte.
Investor übernimmt Hauptsitz von Leoni Draht AG in Weißenburg - Autozulieferer setzt neuen "strategischen Fokus"
Bei der Leoni Draht GmbH arbeiten laut dem Unternehmen rund 340 Beschäftigte an den Standorten Weißenburg und Bad Kötzting (Oberpfalz). "Den Vollzug des Verkaufs, das sogenannte Closing, erwarten wir bis Ende des Jahres", erklärt der Sprecher. "Die DIM hat in den Gesprächen zugesagt, beide genannten Standorte in den nächsten Jahren zu erhalten und die Zahl der Arbeitsplätze nicht wesentlich zu verändern", heißt es weiter.
Die Leoni Draht GmbH zählt nach eigenen Angaben zu den "führenden Spezialisten und Herstellern von Kupferdrähten für große Tier 2- und Tier 3-Zulieferer in verschiedenen Branchen". Hintergrund sei, dass Leoni "ihren strategischen Fokus auf die Automobilindustrie setzt". Hier wolle man die "führende Position bei Bordnetzen und Fahrzeugleitungen festigen und als Innovationspartner unsere Kunden auf dem Weg zu immer nachhaltigeren und vernetzten Mobilitätskonzepten – Stichworte Autonomes Fahren und Alternative Antriebe – sowie Ladesystemen unterstützen", erklärt der Sprecher.
Mit dem Verkauf solle der Sparte "mit ihrer über viele Branchen verteilten Kundenstruktur ermöglicht werden, ihre unternehmerischen Potenziale voll zu nutzen und strategisch weiterzuentwickeln", so das Unternehmen abschließend. Auch aus der Zuliefererindustrie im Kreis Miltenberg gibt es weniger gute Nachrichten: Hier werden 200 Stellen abgebaut. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Weißenburg-Gunzenhausen findet ihr hier.