Der FC 05 macht in Ingolstadt aus einem 0:2-Pausenrückstand einen 3:2-Sieg.
FC 04 Ingolstadt II - FC 05 Schweinfurt 2:3 (2:0). Tore: 1:0 Patrick Hasenhüttl (7.), 2:0 Ryoma Watanabe (37.), 2:1, 2:2, 2:3 Adam Jabiri (51., 56., 68.).
Gelb-Rot: Christopher Kracun (85., Schweinfurt).
51., 56., 68. - drei Chancen, drei Tore. Binnen 17 Minuten stellte Adam Jabiri dreimal seine Torjägerqualitäten unter Beweis und dem FC 05 Schweinfurt gelang deswegen das Kunststück, einen 0:2-Pausenrückstand noch in einen 3:2-Sieg umzumünzen. Die Schweinfurter sind damit nicht nur Dritter geblieben, sondern haben ihren Vorsprung auf Gegner FC 04 Ingolstadt II auf fünf Punkte vergrößert. Selbst der viertplatzierte 1. FC Nürnberg II liegt nach seiner zeitgleichen 0:2-Niederlage bereits vier Zähler im Hintertreffen. Ihrem nach dem 1:3 gegen die Löwen neu definierten Liga-Ziel, hinter den beiden Münchner Klubs wenigstens Dritter zu werden, sind die Nullfünfer damit ein ganzes Stück näher gekommen.
Klar, wer zur Pause eingewechselt wird und kurz darauf drei Treffer erzielt, hat gut lachen. So auch Jabiri. "Ich weiß gar nicht, wann mir der letzte Hattrick gelungen ist, ich denke mal im Training", feixte der 33-Jährige nach seinen Saisontoren 18 bis 20 und der Wende, die so überraschend nicht war für ihn: "Wir haben immer an uns geglaubt. Wir sind als Team zusammengewachsen. Letztes Jahr hätten wir so ein Spiel noch verloren. Jetzt kann Jeder im Kader von Beginn an spielen. Da macht's auch nichts, wenn Willsch oder Krautschneider Alt-Herren-Leiden bekommen." Das Scherzchen galt der noch um Wolf und Schlicht zu ergänzenden Ausfall-Liste.
Die einmal mehr neu formierte Startelf tat sich in der Tat zunächst schwer. Zwar gab's jede Menge Torschüsse, doch eher unüberlegte, denn die Ingolstadter mussten sich nicht sonderlich plagen, Bein, Rücken oder Kopf dazwischen zu bekommen. Nur einmal kam der Ball durch, da aber klatschte Florian Piepers Kopfball an die Latte (42.). Zu diesem Zeitpunkt führten die Reserve-Schanzer aber bereits 2:0. Weil erst Patrick Hasenhüttel (7.), dann Ryoma Watanabe (37.) plötzlich alleine vor 05-Keeper David Paulus auftauchten und beide ihre Chance nutzten. "Da hat Vieles nicht gepasst bei uns", erkannte Trainer Gerd Klaus. "Die Abstimmung nicht, die Räume nicht."
Also stellte er um, brachte mit Görtler, Waigand und eben Jabiri drei frische Kräfte. Und setzte auf geballte Offensive mit drei Spitzen und hinten nur noch einer Dreierkette. Hätte schief gehen können, ging es aber nicht. Weil Jabiri kurz nach Wiederbeginn aus fünf Metern eine Pieper-Flanke verwertete und den Gastgebern erkennbar ihre Selbstsicherheit nahm. Und auch dem gelenkig verwerteten Abstauber zum 2:2 ging eine Pieper-Aktion voraus, sein zweiter Lattentreffer des Tages. Pieper machte ohnehin ein starkes Spiel, kommt als zweite Spitze hinter Jabiri immer besser in Schwung. An Treffer Nummer drei war er freilich unbeteiligt, diesem Abstauber ging ein brachialer 30-Meter-Schuss von Vincent Waigand voraus, den FCI-Torwart Leon Fischhaber nicht hatte festhalten können.
Am Mittwoch gegen Bayreuth
Zufriedener Beobachter der famosen Aufholjagd war der kommende Schweinfurter Trainer Timo Wenzel, der nach dem Schlusspfiff noch länger mit Gerd Klaus über einzelne Spieler, Systeme und mögliche Verpflichtungen philosophierte. Der aktuelle will dem neuen Coach natürlich noch mit dem BFV-Pokalsieg die DFB-Pokal-Teilnahme als Übergabegeschenk hinterlassen. Und sagte im Hinblick auf den Finaltag am 21. Mai: "Unser Ziel ist es, bis dahin eine Serie mitzunehmen, möglichst alle Spiele zu gewinnen." Der nächste hätte doppeltes Gewicht: Am Mittwoch (19 Uhr) kommt Endspiel-Gegner Bayreuth ins Willy-Sachs-Stadion.
Michael Bauer
Schweinfurt: Paulus - Messingschlager (46. Jabiri), Billick, Strohmaier, Janz - Kracun - Fritscher, Jelisic (46. Waigand), Kling (46. Görtler), Weiß - Piepe