Der 33-jährige Peter* aus einem Vorort von Nürnberg hat ein außergewöhnliches Hobby. In seiner Freizeit sammelt er Pfand und hat damit schon einen Kroatienurlaub finanziert.
- Familienvater aus Nürnberger Raum hat Pfandsammeln ausgereift
- Beim Pilzesammeln Leidenschaft entdeckt - so baut er sie in Alltag ein
- "Mit kleinsten Beträgen Vermögen aufbauen" - Peter macht 1000 Euro pro Jahr
- Solaranlage und Aktien - Pfandeinnahmen als Investition
Pfand zu sammeln ist besonders bei bedürftigen Menschen eine beliebte Einnahmequelle. Der 33-jährige Peter* (Name geändert) aus einem Vorort von Nürnberg sticht aber heraus. Er studierte Finanzmanagement und arbeitet als Controller, wie er inFranken.de verrät. Im Oktober 2020 begann seine Faszination, aus Pfandgut, das andere Leute wegwerfen, ein Vermögen wachsen zu lassen. Wie er das genau organisiert, teilt er gerne mit jedermann.
Begeisterter Pilzsammler aus Raum Nürnberg wird zu Pfandsammel-Profi - "haben sich ein paar Routen herauskristallisiert"
Das ungewöhnliche Hobby habe "einen bisschen witzigen" Ursprung, erklärt er. "Ich sammle für mein Leben gerne Pilze, doch im Oktober gibt es die letzten der Saison und was mache ich im Rest des Jahres?" Pfandsammeln sei seine Lösung, lacht er. Bei einer Pilzrunde habe er 2020 ein Aha-Erlebnis gehabt. In einem Waldstück sei er auf ein ehemaliges Saufgelage von Arbeitern gestoßen, wie er vermutet. "Ich habe es aufgeräumt und die Flaschen abgegeben." Noch nie zuvor sei ihm so deutlich geworden, wie viel Geld Pfand einbringen kann.
Ein Jahr lang habe er daraufhin "hier und da wild geguckt und irgendwann haben sich ein paar Routen herauskristallisiert." In den frühen Morgenstunden arbeite er sie mit dem Fahrrad oder beim Joggen ab, "nicht am helllichten Tag". Wenn eine Dose offensichtlich in einem Mülleimer liegt, nehme er diese "natürlich mit. Aber ich fange jetzt nicht an, im Müll zu wühlen." Nach der Geburt seiner Tochter habe er seine Runden reduziert. Ein bis zweimal unter der Woche und eine größere Runde am Wochenende, "wenn es die Kinder zulassen", sei ihm jetzt noch möglich.
Die ursprüngliche Motivation sei gewesen, den gemeinsamen Kroatienurlaub mit seiner damals schwangeren Partnerin zu finanzieren. "Das hat sich so schnell gesammelt." Anstelle der geplanten 12 Monate habe es nur 10 Monate gedauert, um 900 Euro zu erreichen. Seine Erkenntnis: "Anstelle von Pfand kann man auch sagen, es ist Bargeld, das auf der Straße liegt." Doch Peter lasse auch Aktien, in die er das Pfand investiere, für sich arbeiten. Pro Jahr erarbeite er so ein Vermögen von ungefähr 1000 Euro.
"Mama, schau mal": 33-Jähriger hat bereits dreijährige Tochter angesteckt
Die Renditen und Pfandeinnahmen habe er für seine Familie teils auch in Solarpanele investiert. "Ich spare damit Strom und das Geld investiere ich wieder. Ich habe jetzt im Schnitt 22 Euro im Monat, die durch Pfand einfach so wieder kommen", verrät er. "Ich bin sehr zufrieden und kann beweisen, dass man sogar mit kleinsten Beträgen ein Vermögen aufbauen kann", schreibt er in einem Instagram-Account "pfandabaer".
Seine Frau unterstütze die Sammelleidenschaft und freue sich über das zusätzliche Geld. Seine dreieinhalbjährige Tochter habe das Fieber auch schon gepackt. Beim Spazierengehen sage sie schon "Mama, schau mal, da sind Pfandflaschen. Die müssen wir mitnehmen." Dass er Bedürftigen etwas wegnimmt, sehe er nicht so. "Es ist Allgemeingut, man räumt die Umwelt auf und gibt es dem System wieder zurück."