Karstadt im Nürnberger Franken-Center ist gerettet: Mit dieser Nachricht fällt den Mitarbeitern am Freitag ein großer Stein vom Herzen. "Wir sind hier gemeinsam durch die Hölle gegangen", sagt die Filialleiterin. Gleichzeitig mahnt die SPD: Die Einzelhandelsstrategie für Nürnberg müsse verändert werden.
- Rettung von Karstadt im Nürnberger Franken-Center
- Eigentümer verzichtet auf Teil der Miete
- Filialleiterin: "Gingen gemeinsam durch die Hölle"
- Am Freitag (17. Juli 2020) fließen Freudentränen im Geschäft
- SPD beglückwünscht Mitarbeiter und fordert neue Strategie in Nürnberg
Weil der Immobilien-Eigentümer auf einen Teil seiner Miete verzichtet, muss Karstadt im Nürnberger Franken-Center nicht schließen. Betriebsrätin Katharina freut sich: "Ich werde heute die erste Nacht seit vier Wochen gut schlafen können", sagt sie inFranken.de.
Aiwanger beglückwünscht Mitarbeiter und kauft ein Paar Schuhe
Die vergangenen Wochen waren eine große Belastung für die rund 80 Mitarbeiter. "Wir sind hier gemeinsam durch die Hölle gegangen", sagt Regine Mickley als Filialleiterin. Den Mitarbeitern bedeutet die Arbeit sehr viel. Sie hatten für ihr Geschäft gekämpft und bekamen dabei Unterstützung von der Politik.
Am Freitagmorgen (17. Juli 2020) informierten Reinhard Haas von Karstadt, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) und Oberbürgermeister Marcus König (CSU) die rund 80 Beschäftigten von Karstadt im Franken-Center im Nürnberger Stadtteil Langwasser über die geglückte Rettung. Die Freude war groß: Nach der Verkündigung der guten Nachricht flossen Tränen des Glücks.
Danach unterstützte Aiwanger das Geschäft noch zusätzlich mit einem Privatkauf. Im Karstadt Langwasser kaufte er sich ein Paar neue Schuhe.
Miet-Rabatt rettet Karstadt im Franken-Center
Vor rund drei Wochen waren die Schließungspläne des Unternehmens bekanntgeworden. In Franken sollten zwei Karstadt-Filialen dichtmachen. Beide davon sind in Nürnberg: Karstadt Lorenzkirche sowie Karstadt Langwasser. Die Filiale an der Lorenzkirche konnte gerettet werden, die Mitarbeiter in Langwasser bangten aber weiterhin um ihre Jobs.
Am Freitagmorgen (17. Juli 2020) wurde nun auch die Rettung von Karstadt Langwasser verkündet: Filialleiterin und Betriebsrätin sind sprachlos und überglücklich. Hinter den Kulissen haben sich Karstadt und Immobilien-Eigentümer offensichtlich über einen Miet-Rabatt verständigt. Aiwanger hat von einem „goldenen Freitag“ gesprochen, König das Happy End gefeiert. "Es hat sich wieder gezeigt, dass es sich lohnt, gemeinsam für den Erhalt von Arbeitsplätzen zu kämpfen", sagt König vor den Beschäftigten im Kaufhaus.
Hier noch der Rest dazu:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Sechs-weitere-Galeria-Filialen-gerettet-article21917191.html
Herber Rückschlag für betroffene Kommunen
Die Warenhäuser litten jedoch schon vor dem Ausbruch der Pandemie unter der erbitterten Konkurrenz von Online-Wettbewerbern von Amazon bis Zalando. Der Konzern gehört ebenso wie zahlreiche seiner Warenhaus-Immobilien der Signa Holding des österreichischen Immobilien-Investors Rene Benko. Dieser hat bei Galeria Karstadt Kaufhof seit Juni 2019 das alleinige Sagen.
Für die betroffenen Kommunen bedeuten die Pläne für die Schließung der Warenhäuser in besten Innenstadtlagen einen herben Rückschlag. "Stirbt der Handel, stirbt die Stadt", hatte der Einzelhandelsverband HDE gewarnt.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts/AFP
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Das bedeutet: insgesamt werden es maximal 6 bis 12 Filialen von ehemals 62 Filialen ueberleben. Der Konzern scheint in sich zusammenzustuerzen was traurig ist. Aber wenigstens der Standort Schweinfurt ist laut der Mainpost nicht von der Schließung betroffen.
Leutz, nicht so euphorisch. Denn ich lese bei n-tv zum Teil etwas anderes. Nicht alle dieser jetzt 12 Filialen werden dauerhaft bleiben!! Augen auf!!
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Sechs-weitere-Galeria-Filialen-gerettet-article21917191.html
n-tv: Vermieter machen Zugeständnis - Sechs weitere Galeria-Filialen gerettet FREITAG, 17. JULI 2020
Hunderte weitere Mitarbeiter bei Galeria Karstadt Kaufhof können aufatmen: Sechs weitere Filialen des Warenhausriesen, der in der Corona-Krise ums Überleben kämpft, werden doch nicht geschlossen. Nochmal sechs Filialen bleiben bis Anfang nächsten Jahres geöffnet, danach ist Ende.
Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof streicht seine Pläne für Filialschließungen noch weiter zusammen. "Buchstäblich in letzter Sekunde" sei es in Verhandlungen mit den Vermietern gelungen, das Aus für die sechs Warenhäuser in Berlin-Lichtenberg (Ringcenter), in Bielefeld, im Alstertal-Einkaufszentrum in Hamburg, in Leonberg, in Nürnberg-Langwasser und in Singen doch noch abzuwenden, berichtete der Vorsitzende der Galeria-Geschäftsführung, Miguel Müllenbach, in einem Mitarbeiterbrief. Nach Angaben des Gesamtbetriebsrates sind damit auch gut 500 weitere Arbeitsplätze bei dem Traditionsunternehmen gerettet.
Sechs andere Filialen galten bereits als gerettet. Ursprünglich waren 62 Filialen von der Schließung bedroht. Müllenbach machte den Mitarbeitern der übrigen 50 Häuser auf der Schließungsliste in dem Brief allerdings keine Hoffnung auf weitere Einigungen im letzten Augenblick. "Ich weiß, dass die Enttäuschung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Filialen, für die die Schließungsbeschlüsse jetzt umgesetzt werden müssen, groß ist", schrieb er lediglich und dankte ihnen für die geleistete Arbeit.