"AfD-Verbot jetzt!": Große Demo gegen Rechts in Nürnberg findet am Samstag statt - Holocaust-Überlebender spricht

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Nürnberg: Große Demo gegen Rechts am Samstag - Holocaust-Überlebender spricht
Am Samstag (20. Januar 2024) findet in Nürnberg eine Demonstration gegen die AfD statt. Als Reaktion auf eine Recherche über ein Treffen aus rechten Kreisen gibt es derzeit bundesweit Proteste.
Nürnberg: Große Demo gegen Rechts am Samstag - Holocaust-Überlebender spricht
Valentin Gensch/dpa

Aktuell protestieren bundesweit zahlreiche Menschen gegen die AfD. Auch in Nürnberg wird am Samstag (20. Januar 2024) eine Demonstration gegen Rechts stattfinden. Als Hauptredner wird ein Holocaust-Überlebender vor Ort sein.

In Nürnberg wird am Samstag (20. Januar 2024) ein Protest unter dem Motto "Kein Fußbreit den Faschist:innen!" und "AfD-Verbot jetzt!" stattfinden. Auslöser ist eine Recherche des Medienhauses "Correctiv": Extremisten und AfD-Funktionäre sollen auf einem geheimen Treffen Deportationspläne geschmiedet haben. Der angekündigte Hauptredner ist ein Holocaust-Überlebender.

"Sagen wir Nein zur geplanten millionenfachen Deportation von Menschen durch AfD und Konsorten", heißt es in der Ankündigung des Veranstalters, des Nürnberger Bündnisses Nazistopp. Der Anlass: "Hochrangige AfD-Leute, Unternehmer:innen, Neonazis sowie weitere Personen aus der extremen Rechten sollen im November 2023 im Geheimen verabredet haben, Millionen von Migrantinnen und Migranten sowie fortschrittliche Engagierte aus Deutschland zu vertreiben", schreibt das Bündnis. Eine beliebte Gastro-Kette hat auf die Vorwürfe reagiert und sich vom Co-Eigentümer getrennt .

"Auf die Straße gegen die AfD": Holocaust-Überlebender tritt bei Demo als Hauptredner auf

"Damit sollen wohl die rassistischen Deportations-Phantasien des Thüringer Faschisten Björn Höcke in die Tat umgesetzt werden", erklärt das Bündnis Nazistopp. Zur Erklärung heißt es, Höcke habe 2018 in einem Buch ein "großangelegtes Remigrationsprojekt" prophezeit und in diesem Zusammenhang von einer "wohltemperierten Grausamkeit" gesprochen.

Am Samstag (20. Januar 2024) wird daher ab 14 Uhr die Demonstration am Willy-Brandt-Platz in Nürnberg stattfinden. Dort soll unter anderem der Holocaust-Überlebende Ernst Grube sprechen. Wie die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" erklärt, wurde Grube 1932 in München geboren. Seine Mutter war demnach Jüdin, sein Vater evangelischer Sozialist. Nach fortwährender und immer stärkerer systematischer Ausgrenzung wurde Grube laut der Organisation 1942 in ein Sammel- und Deportationslager gebracht und Anfang 1945 schließlich ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.

"Die Befreiung der überlebenden Häftlinge des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee rettete ihm das Leben." Bis heute sei der mittlerweile 91-Jährige ein bekannter Vertreter einer aktiven Vergangenheits- und Aufarbeitungspolitik. Vor wenigen Tagen hat auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder zu Verbot der AfD Stellung bezogen. Die neuesten Nachrichten aus Nürnberg findet ihr hier.