Fünf deutsche Bergsteiger sterben bei Lawinenunglück in Südtirol - auch Jugendliche (17) unter ihnen

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Mehrere Tote bei Lawinenunglück in Südtirol
Mitglieder der Bergrettung warten vor den verschneiten Bergen des Ortler Gebirges in Südtirol auf den Rettungshubschrauber ...
Mehrere Tote bei Lawinenunglück in Südtirol
Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Mehrere Tote bei Lawinenunglück in Südtirol
Ein Hubschrauber der Bergrettung landet vor Bergrettern. ünf deutsche Bergsteiger sind bei einem Lawinenunglück in den Bergen gestorben.
Nach dem Lawinenunglück in Südtirol
Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Mehrere Tote bei Lawinenunglück in Südtirol
Ein Hubschrauber der Bergrettung fliegt auf der Suche nach zwei vermissten Bergsteigern vor dem mit Schnee bedeckten Ortler Gebirge in Südtirol ...
Mehrere Tote bei Lawinenunglück in Südtirol
Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Mehrere Tote bei Lawinenunglück in Südtirol
Blick auf von der Sonne beleuchtete Gipfel der Ortler-Gruppe in den Ortler-Alpen. Bei einem Lawinenunglück in Südtirol sind fünf deutsche Bergsteiger ums Leben gekommen.
Mehrere Tote bei Lawinenunglück in Südtirol
Udo Bernhart/hon/dpa

Die Bilanz des Lawinenunglücks im Ortler-Gebirge ist katastrophal. Mehrere Bergsteiger sterben - darunter sind auch ein Vater und seine 17-Jährige Tochter.

Nachdem auch die Leichen der beiden zuletzt noch vermissten Deutschen entdeckt worden sind, herrscht Gewissheit, dass bei einem Lawinenunglück in Südtirol fünf deutsche Bergsteiger gestorben sind. Der italienischen Bergwacht zufolge handelt es sich bei den zuletzt gefundenen um einen Vater und seine Tochter. Drei Tote konnten bereits an Allerheiligen (1. November 2025) geborgen werden. Der genau Hergang ist noch unklar.

Die Bergsteiger wurden am Samstag beim Aufstieg zur mehr als 3.500 Meter hohen Vertainspitze im Ortlergebirge von einer Schneelawine erfasst - recht spät am Nachmittag, um kurz vor 16 Uhr. Laut der Bergwacht waren sie unabhängig voneinander in drei Gruppen unterwegs - eine Dreier-Seilschaft und zwei Seilschaften jeweils zu zweit. Zwei Männer überlebten das Unglück. Sie wurden mit dem Helikopter nach Bozen in ein Krankenhaus gebracht.

Bergrettung ging schon Stunden zuvor von Tod der Vermissten aus

Aufgrund der Dunkelheit war die Suche am Abend unterbrochen worden. Die Hoffnung, die beiden Vermissten noch lebend zu finden, hatte die Bergrettung zu diesem Zeitpunkt bereits verloren. Der Vater und seine erst 17 Jahre alte Tochter seien nach einem Sturz etwa 200 Meter in die Tiefe "mit Sicherheit" tot, sagte Sprecher Olaf Reinstadler. Am Sonntag wurde das dann zur Gewissheit. Zu Alter und Herkunft der weiteren Todesopfer gab es von offizieller Seite zunächst keine genaueren Informationen.

Das Unglück ereignete sich der Bergwacht zufolge in der Nordwand unterhalb des Gipfels auf etwa 3.200 Metern Höhe. Unklar war zunächst, warum die drei Gruppen zu dieser verhältnismäßig späten Uhrzeit noch auf dem Weg nach oben waren. Der Aufstieg zur Vertainspitze gilt als lang und anstrengend, aber nicht als technisch herausfordernd. Nach Angaben von Bergrettern waren sie zu der Tour bereits am Morgen in Sulden gestartet. Die Lawine ging nieder, als es fast schon zu dämmern begann.

Reinstadler zufolge bestand am Samstag keine besonders große Lawinengefahr. Möglicherweise habe sich die Lawine infolge starker Verwehungen gelöst, weil der neu gefallene Schnee noch nicht ausreichend mit dem Untergrund verbunden war. In der Region fiel vor einigen Tagen der erste Neuschnee der Saison. Tagsüber sind die Temperaturen dort für die Jahreszeit noch recht hoch. Nachts ist es in der Höhe schon sehr kalt.

Spezielle Ausrüstung für das Klettern an der Nordwand erforderlich

Unter Bergsteigern wird die Nordwand als "hochalpine Eistour" angesehen, für die Kletterseil und eine vollständige Ausrüstung zum Eisklettern notwendig sind. Die Schneelawine löste sich ersten Erkenntnissen zufolge etwa hundert Meter unterhalb des Gipfels. Die Bergsteiger wurden davon offenbar völlig überrascht. Für die Kletterer, die an dieser Stelle mit Steigeisen und Eispickeln unterwegs waren, gab es praktisch kaum kein Entkommen. Die zwei Männer, die das Ereignis von etwas weiter entfernt beobachteten, schlugen dann Alarm.

Immer wieder sterben Menschen beim Bergsteigen durch Lawinen oder Steinschlag. Im Sommer 2025 starb Ex-Biathletin Laura Dahlmeier am Laila Peak in Pakistan durch Steinschlag.

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