In Mittelfranken wütete das Unwetter am Dienstagabend (21. Mai 2024) vor allem in der Hersbrucker Schweiz. Mehrere Feuerwehren kämpften gegen überschwemmte Straßen, Unterstützung erhielten sie von Landwirten.
Viele Menschen in Franken wurden am Dienstag (21. Mai 2024) erneut Zeugen von extremem Starkregen. Für zahlreiche Landkreise in Franken gab der Deutsche Wetterdienst im Vorfeld Warnungen vor einer "Gefahr für Leib und Leben" heraus. Während es im Raum Nürnberg, Fürth und Erlangen letztlich keinen Unwettereinsatz gab, ereigneten sich im Bereich Hersbruck 20, wie die Feuerwehr Nürnberg inFranken.de am Folgetag mitteilt. Einen Überblick über die Unwetter-Schwerpunkte in Franken erhältst du hier.
Ab 16.34 Uhr dokumentierte der Kreisfeuerwehrverband Nürnberger Land die Unwettereinsätze teils im Abstand weniger Minuten. Die Feuerwehren Hersbruck, Hohenstadt und Eschenbach hielten die Vorfälle in Bildern fest. Die Wassermassen überschwemmten Straßen und konnten nicht ohne den Eingriff der Feuerwehrkräfte abfließen.
Landwirte unterstützen Feuerwehr im Raum Hersbruck - Starkregen überflutet Straßen
In Hersbruck war vor allem der Stadtteil Buchgebiet von überfluteten Straßen betroffen, wie die Feuerwehr Hersbruck in einem Einsatzbericht festhält. "Durch Treibgut im Entwässerungsgraben verstopften die Durchläufe und das Wasser suchte sich seinen Weg über die Straße." Die Einsatzkräfte mussten mehrere Kanalschächte öffnen, "um ein kontrolliertes Ablaufen zu ermöglichen". Auch der städtische Bauhof war im Einsatz.
Mit drei verschiedenen Einsätzen war die Feuerwehr Eschenbach von der Gemeinde Pommelsbrunn ab 17.39 Uhr beschäftigt, wie sie resümiert. "Als Erstes wurden wir in den Ortskern gerufen. Die Ortsdurchfahrt war auf einer Länge von 200 Metern komplett überflutet, sodass die Straßenabläufe die Wassermassen nicht mehr fassten", heißt es im Einsatzbericht. Wie inFranken.de im Gespräch erfährt, wurden Grünstreifen in Zusammenarbeit mit Landwirten aufgeschaufelt, um das Wasser abzuleiten. Die Feuerwehr lobt ausdrücklich deren Schlepper-Einsatz.
Zudem befreiten die Einsatzkräfte die Rohrdurchlässe von Treibgut und Schlamm. Danach säuberten sie die Fahrbahn (LAU 30) mit dem Wasserschlauch. "Weiter kontrollierten wir die St2162 zwischen Eschenbach und Alfalter, wo uns die nächsten beiden Einsatzstellen erwarteten. Einmal war die Fahrbahn bis zu 30 Zentimeter hoch überflutet, hierbei forderten wir die Kameraden der Feuerwehr Alfalter-Düsselbach zur Unterstützung an", heißt es weiter. Auch an einer anderen Stelle musste eine Straße von Schlamm befreit werden.
Feuerwehr Hohenstadt muss Verkehrsteilnehmer warnen - Forchheim/Bamberg noch stärker betroffen
Wie die Feuerwehr Hohenstadt (Gemeinde Pommelsbrunn) am Mittwoch schreibt, musste sie ebenfalls "aufgrund des vorausgesagten und eingetreten Starkregens an mehreren Einsatzstellen im Ortsbereich tätig werden, um Wasserdurchlässe zu reinigen und überflutete Fahrbahnen für den Verkehr zu sichern."
Weil hier das Wasser teils 20 Zentimeter hoch stand, waren die Fahrbahnen "nur schwer befahrbar", erklärt Kommandant Oliver Übler inFranken.de. Aufgabe der Feuerwehr war daher, die Verkehrsteilnehmer zu warnen. Eine Sperrung sei nicht notwendig gewesen. Laut der Polizeiinspektion Hersbruck blieben insgesamt größere Sachschäden aus. Auch Personal der Hersbrucker Energie- und Wasserversorgung GmbH waren neben Polizei und Feuerwehr im Einsatz.