Stromausfälle: langfristige Verbesserungen wohl erst ab 2015

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Foto: Armin Weigel dpa/
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Das Problem der Stromausfälle im Lichtenfelser Raum ist bekannt. Am Montag gab es erneut eine Störung der Energieversorgung. Rund 600 Haushalte hatten für eine halbe Stunde keinen Strom. Die Verbesserungsmaßnahmen des Netzbetreibers Bayernwerk dauern noch bis 2015 oder 2016.

Am Montagnachmittag hat es im Landkreis Lichtenfels erneut einen Stromausfall gegeben. Die Fehlermeldung sei um 13.06 Uhr eingegangen. "Um 13.37 Uhr ist die Vollversorgung wieder hergestellt gewesen. Pi mal Daumen waren 600 Haushalte betroffen", sagt ein Pressesprecher des Bayernwerks, Reiner Kolloch.

Betroffen waren hauptsächlich das Lichtenfelser Stadtgebiet östlich der Bamberger Straße, einschließlich dem Gewerbegebiet und Teile von Seubelsdorf. Als Ursache nennt Kolloch einen Fehler zwischen den Trafostationen im Mohnweg und der Grünewaldstraße. Am Nachmittag seien noch Servicetechniker vor Ort gewesen, um die genaue Fehlerquelle zu finden, sagt Kolloch. Für viele Lichtenfelser sind Stromausfälle nichts Außergewöhnliches.

Über sieben Ausfälle im Jahr

Im vergangenen Jahr kam es zu mindestens sieben Ausfällen.
Betroffen waren in unterschiedlichen Umfängen Lichtenfels und seine Stadtteile sowie umliegende Gemeinden.
Von den Häufungen der Stromausfälle in der Vergangenheit waren auch die Geschäfte in der Lichtenfelser Innenstadt betroffen. Vom Geschäftsführer des Kaufhauses Weka kam damals scharfe Kritik: Mit solchen Zwischenfällen treibe man die Kunden praktisch aus der Innenstadt, sagte Paul Schnell. Das Lichtenfelser Stromproblem ist auch beim Netzbetreiber Bayernwerk bekannt, Kolloch spricht von einer "Häufung".

Ende des vergangenes Jahres begann das Bayerwerk zu reagieren. Rund sieben Kilometer neue Mittelspannungskabel (20 000 Volt) sollten ab September verlegt werden. Zudem sollte ein neues Kabel vom Umspannwerk Oberwallenstadt zum Fachmarktzentrum und nach Schney führen, das dritte Kabel vom Umspannwerk Oberwallenstadt in Richtung Schalthaus Lichtenfels. Außerdem hat der Netzbetreiber in der Mainau eine neue Trafostation errichtet. Mit diesem Maßnahmenpaket will das Bayernwerk nicht nur die Stromversorgung der Innenstadt, sondern auch des Fachmarktzentrums in der Mainau verbessern.

Die Kosten bezifferte das Bayernwerk auf 670 000 Euro. Pressesprecher Kolloch bestätigt, dass dieses Projekt bereits angelaufen ist. 63 000 Euro habe das Bayernwerk bereits im vergangenen Jahr für neue Kabel und andere Maßnahmen ausgegeben. Störanfällige Kabel könne man durch Statistiken identifizieren und ersetzen, so Kolloch.

Projekt läuft ein oder zwei Jahre

Für dieses Jahr seien bereits Aufträge in Höhe von 45 000 Euro an Firmen vergeben worden. "150 000 Euro stehen für 2014 noch aus", sagt Kolloch. Mit einem Abschluss könne erst 2015 oder 2016 gerechnet werden.
Also müssen die Bewohner Lichtenfels und der umliegenden Gemeinden wohl noch die nächsten ein bis zwei Jahre mit Stromausfällen leben.

Auch Ebensfeld öfters im Dunkeln

Mitte Mai traf es Ebensfeld: Dort waren 200 bis 300 Haushalte ohne Strom. Betroffene riefen damals im Rathaus an oder machten via Internet auf den Defekt aufmerksam. Der Ausfall dauerte damals laut Bayernwerk rund eine halbe Stunde. Anwohner berichteten hingegen von einem 90-minütigen Stromausfall.
Aber nicht immer sind technische Probleme oder eine fehlerhafte Stromleitung schuld: Anfang Mai gingen in Unterbrunn die Lichter aus. Beim Transport eines Segelbootes wurde eine Oberleitung am Altmain-See zerstört. Techniker verlegten ein neues Kabel über den Main.