Am Abend vor den "Songs an einem Sommerabend" zeigen die Träger des Nachwuchsförderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung ihr Können. Zurecht ist die Auszeichnung ein Sprungbrett für die jungen Künstler. Im Artikel finden Sie eine Bildergalerie.
Es war ein Ritt durch alle Gefühlslagen des Menschen mit den vielfältigen Formen der Musik. Von herzzerreißender Melancholie und leichtem Humor über Rockiges für den nachdenklichen Geist bis hin zu scharfer Gesellschaftskritik.
Das Konzert der Träger des Nachwuchsförderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung (insgesamt dotiert mit 10 000 Euro) am Donnerstag Abend war weit mehr als ein Vorgeschmack auf die Hauptkonzerte am Wochenende. Aus rund 200 Bewerbungen hatte die Jury vier Sieger ausgewählt: Drei Solokünstler, jeweils mit Unterstützung ihrer Musiker, und ein Duo sorgten im ausverkauften Saal von Kloster Banz für gute Laune, tiefsinnige Gedanken, Gelächter und einfach gute Unterhaltung.
Desiree Klaeukens Den Anfang machte Desiree Klaeukens. Sie hatte tragische Liebesgeschichten und zwei Gitarristen dabei. Der Trick bei ihren Lieder sei es, dass das Happy End zwischen den Zeilen liegt, sagte Klaeukens. Geschichten aus dem Leben mit viel Liebe und einer Portion Melancholie, begleitet von drei fein aufeinander abgestimmten Gitarren trugen das Publikum davon.
Martin ZingsheimAus dem träumerischen Schwermut riss die Zuschauer Martin Zingsheim mit seinem Wortwitz. Ein bisschen Irre, wie Rainald Grebe, und ein wenig Klavierkabarett à la Bodo Wartke und trotzdem ein eigener Stil, machen Zingsheim zu einem Genuss für Ohren und Kopf. Mit seinem brillanten Gefühl für Sprache verpackt er Gesellschaftskritik und Alltagsbeobachtungen in seine Geschichten und Lieder. Wenn er von Sankt Petrus als Endgegner an der Himmelspforte einer von Computerspielen degenerierten Generation erzählt, dann ist das intelligente Unterhaltung.
Cynthia Nickschas Etwas lauter als der Rest war Cynthia Nickschas mit ihrer Band. Zwei Gitarren, ein Bass und ein Cajon, kombiniert mit der eindringlichen Stimme von Nickschas, luden das Publikum zum Mitklatschen ein. Klar und eindringlich in den hohen Lagen und rauchig rotzig in den Tiefen, untermauert ihre Stimme die von der "Philosophie der guten Laune" geprägten Texte.
Simon & JanDen sehr kurzweiligen zweieinhalbstündigen Konzertabend krönte das Duo Simon & Jan. Die beiden lernten sich beim Lehramtsstudium kennen und begrüßten das Publikum mit den Worten: "Was für ein Hexenkessel, mein Gott, Hanns-Seidel-Stiftung hier." Zynische Balladen, die den Zuhörer aufbauen und wieder fallen lassen.
Nicht ohne Grund geht es in einem ihrer Songs um "Emotions-Püree". Kritische Seitenhiebe auf den Wahnsinn in der Welt mit viel Ironie, sind die Stärke von Simon & Jan. Mit diesem hohen Niveau können alle Nachwuchskünstler auch auf der großen Bühne überzeugen.
Künstler im InternetWebseiten Desiree Klaeukens:
www.klaeukens.deCynthia Nickschas:
www.cynthiaandfriends.deMartin Zingsheim
www.zingsheim.comSomon & Jan
www.simonundjan.de