Die elegante Leichtigkeit des Tanzes in der Lichtenfelser Stadthalle

2 Min
Das Klassische Russische Ballett aus Moskau begeisterte mit der Inszenierung des klassischen Balletts Schwanensee. Fotos: Gerda Völk
Das Klassische Russische Ballett aus Moskau begeisterte mit der Inszenierung des klassischen Balletts Schwanensee.  Fotos: Gerda Völk
Das Klassische Russische Ballett aus Moskau begeisterte mit der Inszenierung des klassischen Balletts Schwanensee.
Das Klassische Russische Ballett aus Moskau begeisterte mit der Inszenierung des klassischen Balletts Schwanensee.
 
Als Odette begeisterte Guzel Suleymanova und Alexander Butrimovich in der Rolle als Prinz Siegfried.
Als Odette begeisterte Guzel Suleymanova und Alexander Butrimovich in der Rolle als Prinz Siegfried.
 

Das Klassische Russische Ballett aus Moskau begeisterte mit Schwanensee in der Lichtenfelser Stadthalle.

"Die Kunst am Ballett ist, dass es so wunderschön leicht aussieht. Aber genau das ist so wahnsinnig schwer", sagt Helena Wirth. Als jemand, die selbst seit Jahren klassisches Ballett tanzt, kann sie die Leistungen der Tänzerinnen und Tänzer gut beurteilen, die am Dreikönigstag zu den einfühlsamen Kompositionen Tschaikowskys über die Bühne schwebten.

Ausdrucksstarke Kostüme und ein aufwendig gestaltetes Bühnenbild lassen vergessen, dass die Lichtenfelser Stadthalle jetzt nicht unbedingt den geeignetsten Rahmen für klassisches Ballett bietet. Viel zur stimmigen Atmosphäre tragen hingegen die festlich gekleideten Besucher bei. Dabei fällt auf, dass sich auch viele junge Menschen und sogar Kinder für Ballett begeistern lassen.

Anmut auf höchstem Niveau

Mit der Inszenierung des Balletts Schwanensee begeisterte das Klassische Russische Ballett aus Moskau das Publikum mit einer beeindruckenden Darbietung voll Anmut und Eleganz auf höchstem Niveau. Im klassischen Ballett Schwanensee geht es um Liebe und Bosheit, um Verzweiflung und Tränen und um Verwirrung und Glückseligkeit. Eben die gesamte Palette an Emotionen, die tänzerisch und ausdrucksstark umgesetzt werden.

Nach dem Willen seiner Mutter soll Prinz Siegfried heiraten. Die passende Braut soll sich der Prinz unter den Gästen des nächsten Hofballs wählen. Auf einer Jagd mit Freunden am Ufer des Schwanensees entdeckt der Prinz ein Schwanenmädchen und verliebt sich in sie. Die wunderschöne Odette wurde vom bösen Zauberer Rotbart in einen Schwan verwandelt und darf nur nachts für wenige Stunden menschliche Gestalt annehmen. Den Bann des Zauberers könnte nur derjenige lösen, der ihr ewige Liebe schwört. Siegfried ist überwältigt und schwört ihr ewige Liebe und Treue. Doch Rotbart gestattet die Liebe des Prinzen zu Odette nicht. Vielmehr beschließ er, mit Odilie, Odettes verführerisches, schwarzes Ebenbild, zum Hofball zu gehen, wo Prinz Siegfried seine zukünftige Braut wählen soll. Zunächst scheint es, als ob die Rechnung des bösen Zauberers aufgeht. Als Odettes weißer Geist in der Ferne erscheint, erkennt Prinz Siegfried den Betrug. Am Schwanensee bittet er Odette um Verzeihung. Schließlich gelingt es ihn auch den Zauber endgültig zu brechen. Am Ende triumphiert die Liebe. Damit geht die Geschichte gut aus.

Neben der Story gehen auch die einfühlsamen Kompositionen Tschaikowskys unter die Haut. Mit seiner Ouvertüre, den Walzern und Tänzen im Schwanensee wurde der Komponist weltbekannt. Zum akustischen Genuss kommt noch die tänzerische Präzision hinzu. Eine Nebelmaschine erzeugt die perfekte Illusion eines im Dunst liegenden Sees.

Mit bemerkenswerter Grazie und Anmut überzeugt Guzel Suleymanova in der Doppelrolle als Odette und Odile. In der Rolle des bösen Zauberers Baron von Rotbart glänzt Timur Kinzikeev mit diabolischer Gestik und Maske. Als Hofnarr erobert Hasan Usmanov mehr als einmal die Herzen der Zuschauer. Alexander Butrimovich überzeugt als Prinz Siegfried. Wie überhaupt alle Männerrollen mit dynamischer Sprungkraft und Leichtigkeit beeindrucken. Erwähnenswert ist auch der Tanz der Kleinen Schwäne. Als anmutige Schwäne und illustrer Hofstaat schweben die Tänzerinnen des Corps de ballet über die Bühne. Bemerkenswert ist auch die Synchronität ihrer Bewegungen. Immer wieder gibt es Szenenapplaus. Am Ende dürfen sich alle Darsteller über einen minutenlangen Beifallssturm freuen.