Die TomTom App wirbt damit, Blitzerwarnungen weltweit liefern zu können. Darüber hinaus gebe es eine aktive Nutzergemeinschaft, die sowohl feste als auch mobile Blitzer meldet, die dann von der Anwendung übernommen werden. Somit sollten die Warnungen immer auf dem neusten Stand sein. Deutsche Nutzer müssen der Warnung vor Radarkameras ausdrücklich zustimmen und erhalten beim ersten Start der App sowie in den Einstellungen einen entsprechenden Warnhinweis zur Gesetzeslage.
Ein weiteres besonderes Feature der App des Navi-Herstellers waren bislang die "Overlays" oder der Überlagerungsmodus. Damit konnten die Geschwindigkeitsbegrenzung und Blitzerwarnungen in einem kleinen Fenster beliebig auf dem Bildschirm platziert werden, auch über anderen Apps wie Google Maps. Das funktionierte nur bei der Android-Version, da iOS Overlays nicht unterstützte - und nun ist die Einstellung komplett verschwunden. In der neuen Version der App wurde die Option entfernt, um "ein vollständiges Fahrerlebnis zu bieten", heißt es von TomTom im Google Play Store. Man wolle sich darauf konzentrieren, eine "umfassende Suite von Fahrwerkzeugen für verschiedene Szenarien bereitzustellen, anstatt ein eigenständiges Warnwerkzeug [sic]".
TomTom Blitzer-App in Deutschland nutzen: Ist das erlaubt?
Da du selbst entscheidest, ob du die Funktion nutzt, solltest du jedoch vorsichtig sein. Informiere dich vor einer Reise in welchen Ländern du den Blitzerwarner aktivieren darfst. Nicht alle Länder in der EU erlauben Blitzer-Apps, darunter Österreich, Schweiz und Frankreich.
In Deutschland ist die Rechtslage zu Blitzer-Apps inzwischen auch eindeutig geklärt. "Blitzer-Apps im Smartphone dürfen nicht verwendet werden. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man die Blitzer-Warnfunktion bei solchen Navigationsapps ausschaltet. Darüber hinaus sind ist es auch Beifahrern nicht erlaubt, Radarwarner oder entsprechende Apps zu verwenden", warnt Alexander Schaars, Unternehmenssprecher des ADAC auf Nachfrage von infranken.de.
Dazu gab es ein Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe. "Findet die Polizei im Rahmen einer Verkehrskontrolle einen betriebsbereiten Radarwarner, kann sie diesen sicherstellen und sogar vernichten lassen", so Schaars.
Sei dir außerdem bewusst, dass eine Navigations-App viel Akkuleistung beansprucht. Daher raten wir dir, im Auto das Handy zu laden, damit dir nicht unterwegs der Saft ausgeht. Zudem saugt eine solche Anwendung auch Datenvolumen. Je nach Tarif können dadurch zusätzliche Kosten auf dich zukommen.
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