Seit einem Jahr gibt es das Ebensfelder Bürgercafé "U1" in der Unteren Straße 1. Zwar gibt es begeisterte Nutzer dieses Angebots, doch eigentlich hatten sich Bürgerverein und Gemeindeverwaltung eine bessere Akzeptanz gewünscht.
Seit rund einem Jahr hat die Gemeinde einen Bürgertreff. Der Name des Bürgercafés war anhand der Adresse schnell gefunden: Untere Straße 1, also "U1". Als Zielgruppe hatten Gemeindeverwaltung und der Bürgerverein als Träger vor allem Jugendliche und Senioren im Blick. Inzwischen hat sich herauskristallisiert: Das "U1" hat etliche begeisterte Nutzer. Doch die kommen vor allem in der kühleren Jahreszeit. Im Sommer, wenn die Leute eher in Schwimmbäder, in die eigenen Gärten oder auf Bierkeller gehen, bleibt das "U1" oft leer.
Andrea Senger, die das Bürgercafé betreut, erzählt von einigen Gruppen, die das "U1" gern und regelmäßig besuchen: Zum einen sei da ein Kaffeekränzchen, das sich alle 14 Tage hier treffe. Freitagabend sei die Ebensfelder Jugend im "U1" und nutze auch gern den großen Kicker-Tisch.
In 14-tägigem Rhythmus besuchen die Strick- und Häkeldamen das Bürger café, um hier ihrem Hobby in Gesellschaft nachzugehen. "Die älteren Damen sind froh, dass es das U1 gibt", sagt sie.
Dass das "U1" auch für Geburtstags-, Familien- und Vereinsfeiern genutzt werden kann, darauf weist Andrea Senger noch gesondert hin. 35 Personen finden in dem großen Raum Platz, eine Küche mit zugehörigem Geschirr ist vorhanden.
Ein Treffpunkt für jedermann Alle Gemeindebürger, sagt Andrea Senger, könnten dieses Angebot unentgeltlich in Anspruch nehmen. Dafür sei lediglich eine Anmeldung per Telefon bei ihr (0160/92821740) oder bei der Gemeindeverwaltung (09573/ 960812) erforderlich.
Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) sagt, das "U1" sei konzipiert gewesen für Ebensfeld und seine Gemeindeteile.
Doch trotz eines in Aussicht gestellten Hol- und Bringdienstes sei die Resonanz der Gemeindebürger aus den umliegenden Dörfern gering. "Ich möchte aber, dass das U1 weitergeführt wird, wenn die Haushaltssituation das irgendwie zulässt", fährt er fort, denn in den Wintermonaten werde die Einrichtung gut angenommen. Für Personalkosten und Miete müsse die Gemeinde im Jahr ein Defizit von rund 9000 Euro ausgleichen. Das Geld ist nach Bernhard Storaths Worten gut angelegt, weil es den Bürgern zugute kommt.
Und allein aus kulturellen Gesichtspunkten ist das "U1" für Ebensfeld auf jeden Fall ein Gewinn. Die Modenschau, die vergangene Woche im "U1" stattfand, war gut besucht - ebenso wie die Dichterlesungen mit Judith Allert, Friederike Schmöe und Volker Backert.