Thurnau hält nichts von der grünen Wiese

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Was vor kurzem noch Baustelle war, ist seit wenigen Tagen fertiggestellt: Die neue Zufahrt zum künftigen Netto-Markt an der Badersbergstraße. In der Bürgerversammlung wurde moniert, dass die weißen Platten der Querungshilfen falsch eingebaut wurden. Foto: Archiv/Alexander Hartmann
Was vor kurzem noch Baustelle war, ist seit wenigen Tagen fertiggestellt: Die neue Zufahrt zum künftigen Netto-Markt an der Badersbergstraße. In der Bürgerversammlung wurde moniert, dass die weißen Platten der Querungshilfen falsch eingebaut wurden. Foto: Archiv/Alexander Hartmann

Der Thurnauer Bürgermeister Martin Bernreuther freut sich, dass nach Netto nun mit Edeka auch der zweite Verbrauchermarkt im Ort neu baut.

Auch die dritte Bürgerversammlung in Thurnau, diesmal im Hauptort im Fränkischen Hof, war gut besucht. Bürgermeister Martin Bernreuther rief die wichtigsten Ereignisse des Jahres in Erinnerung. Die Sanierung des Wasserleitungsnetzes, mit der die Gemeinde auch eine Reduzierung der Zahl der Rohrbrüche erreichen möchte, war dabei nur ein Punkt auf der langen Liste.

Auch auf die Umsiedlung der Verbrauchermärkte ging Bernreuther ein. Er sei stolz, dass der Netto-Markt im Ort neu baue und nicht auf der grünen Wiese, wo es einfacher und auch kostengünstiger wäre. Vor dem zukünftigen Netto-Areal sei auch eine barrierefreie Überquerungshilfe für Fußgänger geschaffen worden.


Problem wird behoben


Hier verwies Lisa Sollik jedoch darauf, dass die Platten an dem barrierefreien Übergang ihrer Ansicht nach falsch verlegt worden seien. Das Problem sei bereits erkannt und werde baldmöglichst behoben, sicherte der Bürgermeister zu.

Derzeit liefen die Planungen für den Neubau des Edeka-Markts auf dem Bahnhofsgelände. Lutz Wirth bat darum, alles zu versuchen, um Leerstände in den bisherigen Gebäuden zu vermeiden.

Auch auf die Sanierung des Nordflügels des Schlosses ging Bernreuther ein. Damit die Räume des Instituts für Fränkische Landesgeschichte barrierefrei erreicht werden können, werde an die Fassade im unteren Schlosshof eine Verglasung mit Aufzügen angebracht. Die Gemeinde müsse sich finanziell nicht an dem 4,5 Millionen Euro teuren Projekt beteiligen.


Forstamt zieht ein


Auch das alte Rathaus solle nun endlich saniert werden. Darüber diskutiert werde bereits seit vielen Jahren. Veranschlagt sei die Maßnahme mit einer Million Euro. "650 000 Euro davon werden über Zuschüsse abgedeckt", sagte der Bürgermeister. Die Sparkasse garantiere langfristige Mieteinnahmen. Im ersten Obergeschoss sollen Räumlichkeiten für die Volkshochschule oder Theateraufführungen entstehen. Im Dachgeschoss seien eine Vermietung ans Forstamt und gegebenenfalls noch eine Wohnung geplant.

Vor dem alten Rathaus sollen noch zwei Scheunen abgerissen werden, um mehr Platz zu schaffen, der durch weitere Bepflanzungen, eine Verbreiterung des Bachlaufes und weitere Maßnahmen zu einem attraktiven Zentrum werden soll.

Um Informationen zu den Ausgleichzahlungen für die Windenergieanlagen bat Gernot Höhen. Diese sollen möglichst nach Thurnau fließen, betonte Bernreuther. Die Gemeinderäte hätten zahlreiche Vorschläge für die Verwendung der über 800 000 Euro eingereicht. Die Untere Naturschutzbehörde prüfe diese Vorschläge noch.


Kleiderkammer sucht neue Räume


Noch ein wichtiges Thema: Die Kleiderkammer in Thurnau benötigt neue Räumlichkeiten. Gemeinderätin Susan Müller, eine der Hauptverantwortlichen, bittet Bürger, die eine Idee für eine zukünftige Unterbringung haben, sich bei ihr zu melden. Die Kleiderkammer braucht rund 120 Quadratmeter, und das möglichst kostenlos oder zumindest sehr günstig.

Noch ein paar Daten: Der Markt Thurnau hat im zu Ende gehenden Jahr 1,5 Millionen Euro an Fördermittelzusagen erhalten. Die Verschuldung des Marktes ist deutlich auf 2,2 Millionen Euro gesunken, die der Marktwerke dagegen leicht angestiegen. 170 Zuzügen standen 178 Wegzüge entgegen. 19 Kinder wurden geboren - der niedrigste Stand seit Jahrzehnten, 46 Bürger sind gestorben.