Der Heimvorteil sollte es für Medi Bayreuth gegen Aufsteiger Göttingen richten - stattdessen setzte es ein bittere Pleite.
Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth befindet sich im freien Fall in Richtung Tabellenkeller: Die Wagnerstädter unterlagen in eigener Halle gegen Aufsteiger BG Göttingen vor gut 3000 Zuschauern mit 69:71 (32:36). Für die Koch-Schützlinge war es bereits die fünfte Niederlage in Folge.
Hart ins Gericht mit seiner Mannschaft ging nach der Partie ein sichtlich frustrierter Michael Koch: "Ich fasse es ganz kurz zusammen: Wir sind zu dumm, als Mannschaft so ein enges Spiel zu gewinnen. Bis zum heutigen Zeitpunkt hat man sagen können, dass da ein paar unglückliche Sachen dabei waren. Heute war es eindeutig. In der entscheidenden Phase haben wir wieder die Fehler gemacht, die wir in der Woche versucht haben, abzustellen. Es ist immer wieder das gleiche Drama bei uns. Wenn man solche Spiele gewinnen will, muss man cleverer sein und smarter sein. Das sind wir leider nicht", wetterte Bayreuths Cheftrainer.
Gäste setzen sich ab In einer engen und hart umkämpften Partie mit mehrfach wechselnder Führung schien zu Beginn der 38. Minute bereits eine Vorentscheidung gefallen, als sich die abgeklärt agierenden Gäste auf 60:67 abgesetzt hatten. Doch die Medi-Korbjäger holten zum Gegenschlag aus, den Ronnie Burrell 21 Sekunden vor dem Spielende mit dem 69:69-Ausgleich krönte. Der Jubel in der Oberfrankenhalle währte nur wenige Sekunden, denn Göttingens Aufbauroutinier Khalid El-Amin ließ die Uhr herunterlaufen, fand dann knapp zwei Sekunden vor dem Spielende Raymar Morgan unter dem Bayreuther Korb, der trotz Foulspiels von Javon McCrea zum 71:69 vollstreckte.
Den fälligen Freiwurf verwarf der Topscorer der Niedersachsen, um Bayreuth keine Chance mehr zur Auszeit zu geben und selbst der Rebound landete in den Händen der Gäste (Godbold), die damit den Klassenerhalt frühzeitig erreicht haben.
Lediglich Javon McCrea (20) und David Brembly (13) verdienen bei Bayreuth eine gesonderte Erwähnung, während der Rest des Teams den Ansprüchen nicht gerecht wurde. Göttingen überzeugte mit einer homogenen Mannschaftsleistung, aus der Center Harper Kamp (16) herausragte.
Gleich dreimal müssen die chronisch auswärtsschwachen Bayreuther (ein Sieg aus zwölf Spielen) nun auf fremdem Parkett antreten (Artland Dragons, Mitteldeutscher BC, Eisbären Bremerhaven), bevor am Ostermontag die TBB Trier in der Oberfrankenhalle gastiert.
Medi Bayreuth -
BG Göttingen 69:71
(24:18, 8:18, 21:21, 16:14)
Medi
Bayreuth: McCrea (20), Foster (13/4), Brembly (13/2), Bowman (9), Brickman (7/1), Burrell (7), Durant (dnp), Schmitz, Heyden, Palyza, Zeis
BG Göttingen: Kamp (16/), Morgan (15), Boykin (12/2), El-Amin (10), Ruoff (6), Kulawick (3/1), Spohr (3/1), Godbold (3), Bahiense de Mello (3), Onwuegbuzie (dnp), Njei, Boakye (dnp)