Kulmbacher Nachwuchs für Notfall gewappnet

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Michelle Eber (12) als Verletzte: Ausgerutscht und böse am Kopf verletzt! Jetzt rückt das Erste-Hilfe-Team an. Foto: Sonja Adam
Michelle Eber (12) als Verletzte: Ausgerutscht und böse am Kopf verletzt! Jetzt rückt das Erste-Hilfe-Team an. Foto: Sonja Adam
Maximilian Senf (7) hält die Wärmedecke schon bereit. Foto: Sonja Adam
Maximilian Senf (7) hält die Wärmedecke schon bereit. Foto: Sonja Adam
 
Rührend kümmern sich Eddie Zimbelmann (12) und Ömel Portakal (10) um den Verletzten Niklas Knörrer (7). "Ich hab einen Schock", erklärt Niklas selbstbewusst. Foto: Sonja Adam
Rührend kümmern sich Eddie Zimbelmann (12) und Ömel Portakal (10) um den Verletzten Niklas Knörrer (7). "Ich hab einen Schock", erklärt Niklas selbstbewusst. Foto: Sonja Adam
 
Jasmin Prawitz, erfahrene Helferin der Wasserwacht, zeigt, wie Verletzte in eine stabile Seitenlage gebracht werden. Foto: Sonja Adam
Jasmin Prawitz, erfahrene Helferin der Wasserwacht, zeigt, wie Verletzte in eine stabile Seitenlage gebracht werden. Foto: Sonja Adam
 
René Wiefek (13) legt die Füße des Schock-Patienten hoch. Es ist auch wichtig, dass jemand, der einen Schock erlitten hat, warm gehalten wird, erklärt Wiefek. Foto: Sonja Adam
René Wiefek (13) legt die Füße des Schock-Patienten hoch. Es ist auch wichtig, dass jemand, der einen Schock erlitten hat, warm gehalten wird, erklärt Wiefek. Foto: Sonja Adam
 
Wenn sich jemand im Schwimmbad verletzt, ist schnelles Handeln erforderlich, lernen die Junior-Retter. Foto: Sonja Adam
Wenn sich jemand im Schwimmbad verletzt, ist schnelles Handeln erforderlich, lernen die Junior-Retter. Foto: Sonja Adam
 

Schwimmen lernen ist nicht alles: Nach acht Stunden Theorie beherrschen Junior-Retter die Grundregeln der Ersten Hilfe.

Die Wasserwacht Kulmbach tritt nicht nur vehement dafür ein, dass Kinder schwimmen lernen: Derzeit bildet der Verein auch Junior-Retter aus. Nach dem Schwimmkurs lernen die Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren die Erste-Hilfe-Grundregeln.

"Es geht nicht nur darum, dass man sich über Wasser halten kann. Uns ist es wichtig, dass die Kinder auch eine theoretische Ausbildung bekommen", erklärt Gerhard Spindler. "Bei unserer Junior-Retter-Ausbildung bieten wir deshalb auch acht Stunden Theorie für die Erste-Hilfe-Grundregeln an", so Walter Feyer.



Schock am Beckenrand


Im Kulmbacher Hallenbad ist deshalb gestern so einiges passiert. Niklas Knörrer hatte einen Schock. Warum? Das konnte der Siebenjährige selbst nicht mehr so genau sagen. Doch auf jeden Fall war der Schock so schlimm, dass ihm geholfen werden musste: Er lag nur noch regungslos am Beckenrand im Kulmbacher Hallenbad.
Unter der Regie von René Wiefek leisteten die Nachwuchs-Juniorhelfer Erste Hilfe. Ömel Portakal (10) und Eddie Zimbelmann (12) sprachen mit dem Verletzten, unterdessen hüllten die anderen Nachwuchshelfer den Verletzten in eine leichte gold-silberne Decke ein. "Man muss die Füße hochlegen - das ist ganz wichtig,wenn jemand einen Schock hat", erklärte René Wiefek.

Doch nicht nur Niklas Knörrer hatte ein Problem. Michelle Eber (12) ist vom Schminkteam des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums mit einer furchterregenden blutenden Kopfwunde versehen worden. "Ich bin ausgerutscht, hab' mich wohl verletzt", sagte sie. "Man muss auf jeden Fall eine Decke über den Patienten legen", weiß Maximilian Senf (7), der das Prinzip schon verstanden hatte. Doch natürlich nicht sofort: Erst müssen blutende Wunden verbunden werden. "Wenn jemand am Beckenrand liegt, ist wichtig, dass man ihn in die stabile Seitenlage bringt." Jasmin Prawitz ist schon länger bei der Wasserwacht, sie zeigte, wie das geht. "Ich finde es gut, dass wir helfen lernen. Und irgendwie macht das auch Spaß, wenn man mal jemanden verbinden kann", erklärt Felix Göppner (7).

"Was wir den Junior-Helfern vermitteln, sind wirklich nur die allerersten Schritte", sagt Walter Feyer. Die Kinder sollen spielerisch lernen, wie man jemanden in die stabile Seitenlage bringt, einen Verband anlegt oder reagiert, wenn jemand bewusstlos ist. Wenn die Kinder weiterlernen wollen, kommen auch komplexere Vorgänge zur Sprache - bis hin zur Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Mit der Ausbildung zu Junior-Rettern möchte die Wasserwacht die Kinder nach der Schwimm-Grundausbildung bei der Stange halten. "Die Grundlagen, die die Kinder bei der theoretischen Ausbildung lernen, schaden nie. Sie kann man auch zu Hause anwenden", so Feyer.


31 Kinder sind dabei

Derzeit absolvieren 31 Kinder zwischen sieben und neun Jahren die Ausbildung zum Junior-Retter. Neun Jugendliche - zwischen zwölf und 16 Jahren - sind bereits in der Jugendgruppe der Wasserwacht Kulmbach. "Das sind dann Jugendliche, die schon den Rettungsschwimmer gemacht haben oder gerade drüber sind", so Feyer. Zu dieser Ausbildung gehört auch Knotenkunde und Schnorcheln. Auch in den Sommermonaten werden wieder Schwimm- und Juniorretterkurse angeboten.