Raju Shrestha berichtete bei einem Infoabend der Kulmbacher Nepalhilfe aus erster Hand, wie sich das Leben in seiner Heimat verbessert hat.
Neues aus Nepal berichtete der Vorstand des Vereins Nepalhilfe
Kulmbach am Freitagabend im Vortragsraum des Mupäz im Mönchshof. Vorsitzende Sonja Promeuschel und Ehrenvorsitzender Peter Pöhlmann hatten sind vor wenigen Tagen von einer Reise nach Nepal zurückgekehrt und haben besonderen Gast mitgebracht. Raju Shrestha ist mit nach Kulmbach gekommen. Er ist als PC-Lehrer an der Schule in Malekhu beschäftigt - einer der Lehrkräfte, die von der Nepalhilfe bezahlt werden.
Mit einem herzlichen "Namaste!" begrüßte Raju Shrestha die Anwesenden und betonte, wie wichtig die Kulmbacher Nepalhilfe in seinem Heimatort Malekhu ist: "Ich bin stolz, hier zu sein und fühle mich der Nepalhilfe sehr verbunden. Sie ist nicht nur wichtig für unsere Kinder und die Schulen, sondern auch für die Gesellschaft im Allgemeinen."
Seit dem schweren Erdbeben 2015 setzen sich die Kulmbacher Helfer unermüdlich für den Bau von neuen Häusern, die Renovierung der Schulen und die Unterstützung der Anwohner mit Mikrokrediten ein. "Die Mikrokredite sind für die Menschen vor Ort sehr wichtig, denn sie bedeuten zinslose finanzielle Hilfe ohne viel Bürokratie", erläuterte Raju Shrestha. Manche ermöglichen sich dadurch den Kauf einer Ziege, andere eröffnen Marktstände, eine Schneiderei oder kleine Restaurants", ergänzte Sigrid Daum, die im vergangenen Jahr nach Nepal gereist war und dort im Auftrag der Nepalhilfe Mikrokredite vergeben durfte.
Bereits 20 der insgesamt 36 zugesagten Wohnhäuser für Familien von Kulmbacher Patenkindern hat die Nepalhilfe inzwischen gebaut, viele weitere Familien stehen auf der Warteliste. Sonja Promeuschel verwies darauf, dass ebenso etwa 20 Toiletten- und Duschanlagen bereits fertiggestellt seien. "Vor drei Jahren haben wir mit der Firma Dechant die ersten Häuser nach deren Plan errichtet - inzwischen kopieren viele Menschen in der Region diese erdbebensichere Bauweise."
Vieles hat sich verbessert
Auf dem Schulgebäude wurde eine Photovoltaikanlage installiert, mit deren Hilfe zum Beispiel Deckenventilatoren in den Klassenzimmern betrieben werden, unerlässlich bei rund 40 Grad im Schatten. "Wir haben während unseres diesjährigen Besuches festgestellt, dass die Schüler ordentlich gekleidet und sauber sind, und keine Erkrankungen mehr aufweisen wie zu Beginn unserer Aktion", erklärte sie. Die Schulkleidung werde übrigens inzwischen von den kleinen Schneidereien im Ort gefertigt, die durch die Mikrokredite entstehen konnten.
Viele Familien ziehen inzwischen bewusst nach Malekhu, damit ihre Kinder die von der Nepalhilfe unterstützte Schule besuchen können. "Die Qualität ist auch dank der neuen Privatlehrer sehr gut." PC-Lehrer Raju Shrestha ist in Malekhu geboren und aufgewachsen. Er besuchte nach seinem Schulabschluss die Universität in Katmandu, wo er Informatik studierte. "Ich freue mich über die Möglichkeit, in Malekhu zu arbeiten. Ohne die Nepalhilfe wäre es nicht, wie es heute ist."
Das Niveau der beiden Schulen habe sich durch die Nepalhilfe stark verbessert. "Wir werden auch jedes Mal sehr herzlich vom ganzen Dorf empfangen, ich kann meist meinen Kopf über die vielen Blumenkränze, die mir umgehängt werden, nicht mehr hinaus strecken", lachte Sonja Promeuschel.
Landrat Klaus Peter Söllner zeigte sich sehr beeindruckt: "Was die Nepalhilfe leistet, sprengt den Rahmen eines ehrenamtlichen Vereins."
Bitte um Spenden
Um seine vielen Aufgaben erfüllen zukönnen, ist der Verein weiterhin auf Spenden angewiesen. Wer die Nepalhilfe unterstützen möchte kann dies mit einer Einzahlung auf der Konto DE48 7715 0000 0000 1101 30 bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach tun.