Kulmbacher Brauer streiken für höhere Löhne

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In Kulmbach beteiligten sich rund 60 Angestellte an am Warnstreik. Michael Grundl
In Kulmbach beteiligten sich rund 60 Angestellte an am Warnstreik. Michael Grundl
In Kulmbach beteiligten sich rund 60 Angestellte an am Warnstreik. Michael Grundl
In Kulmbach beteiligten sich rund 60 Angestellte an am Warnstreik. Michael Grundl
 

Mit einem Warnstreik haben Beschäftigte der Kulmbacher Brauerei am Dienstag die Warnstreikwelle der bayerischen Brauereien fortgeführt.

Die Beschäftigten der Nacht- und Frühschicht waren aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. "Um die 80 Arbeitnehmer haben sich daran beteiligt. Das entspricht der kompletten Frühschicht", sagt Michael Grundl, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in der Region Oberfranken. In dieser Zeit habe zwar keine Befüllung stattgefunden, trotzdem sei es nicht das Ziel der bayernweiten Streiks, Schaden anzurichten, so Grundl weiter.

Die NGG fordert für die ca. 10.000 Beschäftigten der Branche in Bayern ein kräftiges

Lohnplus von 6,5 Prozent. 2018 war nach Angaben der Gewerkschaft ein Spitzenjahr für die bayerischen Brauereien. "Unsere Kolleginnen und Kollegen haben einen guten Job gemacht und dafür gesorgt, dass auch bei einem Jahrhundertsommer keine Kehle trocken geblieben ist", so Martina Weber, Betriebsratsvorsitzende und NGG-Tarifkommissionsmitglied.

Michael Grundl spricht in diesem Zusammenhang von einem "Bombenjahr 2018", in dem die Angestellten Außergewöhnliches geleistet hätten. "Deshalb erwarten wir auch einen außergewöhnlich guten Abschluss bei den anstehenden Tarifverhandlungen."

Zu wenig Entgegenkommen

Die Arbeitgeber der Tarifgemeinschaft bayerischer Brauereien hatten in der ersten

Verhandlungsrunde ein nach Ansicht der Gewerkschaft unzureichendes Angebot von nur 2,4 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten unterbreitet. "Mit den Warnstreiks wollen die Kolleginnen und Kollegen bei der Kulmbacher Brauerei deutlich machen, dass sie hinter der Forderung der Tarifkommission stehen und bereit sind, sich aktiv dafür einzusetzen", so Michael Grundl.

"Die Beschäftigten erleben schon lange eine steigende Arbeitsbelastung", erklärt der Gewerkschaftler. Die Jobs in der Brauerei sind oft hoch technisiert und setzen immer höhere Anforderungen voraus. Das muss sich für die Beschäftigten lohnen. Wo die Kassen klingeln, muss für die Mitarbeiter ein deutliches Lohnplus drin sein".

"Die Arbeitgeber müssen sich bewegen"

Nun sei abzuwarten, ob die Arbeitgeber die Botschaft des Warnstreiks verstanden hätten. Andernfalls müssen sie diese sich auf umfangreichere Streiks einstellen, die mehr Schichten betreffen, stellt Michael Grundl in Aussicht. "Die Arbeitgeber müssen sich bewegen", sagt der Gewerkschaftler.

Nachdem bereits bei der Würzburger Hofbräu, der Herrnbräu in Ingolstadt und der

Tucher Bräu in Nürnberg gestreikt wurde, fand am Dienstag in München ebenfalls ein großer

Brauerstreik mit zentraler Kundgebung statt. Die Kulmbacher Brauerei war für eine Stellungnahme vor Redaktionsschluss nicht mehr zu erreichen.