Mit Druck muss man klar kommen im Leben. Die einen schaffen das und laufen zu Höchstform auf, die anderen verkrampfen und brechen darunter zusammen.
Mein Chef hat mich gestern Morgen ganz gehörig unter Druck gesetzt (was selbst in einem Druckhaus durchaus erwähnenswert ist). In seinem "Burggeflüster" an gleicher Stelle entschuldigte er sich für seine weder inhaltsvollen noch tiefschürfenden Ausführungen und versprach Besserung - für heute.
Tja, und wer ist heute dran? Ich! Ich muss liefern. Inhaltsreich und tiefsinnig - und möglichst nicht über Fußball. Eine Ansage, die meinen Blut-Druck steigen lässt. Denn Letzteres geht gar nicht, einen Tag vor dem WM-Endspiel.
Nun, ich werde morgen Abend während der Übertragung des WM-Endspiels nicht kurz aufs Klo gehen, ich werde jedem inneren Druck widerstehen. Da ich Nichtraucher bin, werde ich auch nicht in die Versuchung kommen, eine Zigarettenpause einzulegen. Warum? Haben Sie das Halbfinale gegen Brasilien nicht gesehen? Wer sich da in der 23.
Minute mal eben eine Tüte Chips holte, verpasste glatt zwei oder gar drei Tore. Das soll mit nicht passieren. Das Risiko ist mir einfach zu groß.
Nun denn: Wie alle Deutschen wünsche ich mir ein ähnlich druckvolles Spiel unserer Männer. Dann müsste doch mit etwas Glück der vierte WM-Stern aufs Trikot gedruckt werden können.
Und wir alle liegen uns in den Armen - und drücken uns...
