In Mainleus haben Senioren keine Angst vor neuen Medien

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"In entspannter Atmosphäre über die Welt der neuen Medien reden und am eigenen Gerät üben", so heißt das Motto des Mediencafés. Maria Wagner (links) fühlt sich bei Kursleiterin Beate Oehrlein in guten Händen. Foto: Uschi Prawitz
"In entspannter Atmosphäre über die Welt der neuen Medien reden und am eigenen Gerät üben", so heißt das Motto des Mediencafés. Maria Wagner (links) fühlt sich bei Kursleiterin Beate Oehrlein in guten Händen. Foto: Uschi Prawitz
Kursleiterin Beate Oehrlein (stehend) zeigt Maria Wagner, Gisela Erlmann und Heidi Wich, dass der Umgang mit dem Smartphone keine Hexerei ist. Foto: Uschi Prawitz
Kursleiterin Beate Oehrlein (stehend) zeigt Maria Wagner, Gisela Erlmann und Heidi Wich, dass der Umgang mit dem Smartphone keine Hexerei ist. Foto: Uschi Prawitz
 

Im Mainleuser Mehrgenerationenhaus lernen Senioren, dass der Umgang mit dem Smartphone keine Hexerei ist.

Wie mache ich ein Panoramafoto? Wo finde ich was in den Einstellungen? Wie lade ich eine App hoch? Auf Fragen wie diese finden seit Oktober die Besucher des Mediencafés im Mehrgenerationenhaus Mainleus Antworten. Einmal pro Woche treffen sich wischen zehn und 15 Teilnehmer bei einer Tasse Kaffee, um sich von Beate Oehrlein in die Geheimnisse der mobilen Kommunikationsgeräte einweisen zu lassen.

Die Scheu längst abgelegt

"Wir haben wöchentlich wechselnde Schwerpunktthemen, sind aber flexibel und gehen auch immer auf aktuell auftretende Fragen oder Probleme ein", so Oehrlein. Die Beweggründe sind bei den Teilnehmern einerseits ähnlich gelagert, andererseits ganz individuell. "Meine Enkel haben alle ein Smartphone", erzählte Maria Wagner, 68 Jahre alt. "Sie wohnen weit weg. Dank dieses Angebots hier kann ich mich besser mit ihnen austauschen." Auch habe sie inzwischen viel weniger Scheu, etwas falsch zu machen.

Ähnliche Ängste hatte Petra Schellein. "Ich traute mich immer nicht, in die Einstellungen zu gehen, jetzt traue ich mir mehr zu." Sie nutzt das Medium, um mit ihren Kindern zu kommunizieren. "Hier im Medien-Café bekommt man alles gut erklärt, die jungen Leute haben oft nicht so viel Geduld, uns das zu erklären, da heißt es einfach: Mach doch mal, Mutter."

Damit die grauen Zellen arbeiten

Die 67-jährige Johanna Braese fühlt sich sehr wohl in dem geselligen Kreis und freut sich, dass ihre grauen Zellen etwas zu arbeiten haben. "Es ist wie ein Puzzle, das sich für mich langsam zusammenfügt."

Ob der Umgang mit Wikipedia, das Installieren von Apps, das Buchen eines Flixbusses - das Mediencafé vermittelt nicht nur Infos zu den Grundfunktionen mobiler Kommunikationsgeräte, man lernt auch ganz praktische Dinge. "Ich habe ja gar nicht gewusst, was mein Handy so alles kann", lachte Heidi Wich.

Auch Neulinge willkommen

Das Medien-Café wurde von Ingrid Wagner, der Leiterin des Mehrgenerationenhauses, ins Leben gerufen. Unter dem Motto "Schulungsmaßnahmen für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger im Umgang mit digitalen Medien", gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, können Interessierte jeden Donnerstag von 16 bis 17.30 Uhr (außer in den Schulferien) nach Mainleus kommen und Handy & Co. besser kennenlernen.

"Auch absolute Neulinge auf dem Gebiet sind herzlich willkommen", betonte Workshopleiterin Beate Oehrlein. Und man solle keine Scheu haben, denn ganz schnell stelle man fest, dass man nicht alleine dastehe. "Es ist sehr entlastend zu sehen, dass es allen anderen genauso geht wie mir", bestätigte Ingrid Wagner.

Infos auch im Internet

Alle interessierten Frauen und Männer ab einem Alter von ca. 40 Jahren können am Mediencafé teilnehmen und jederzeit einsteigen. Eine Stunde Schnuppern ist kostenfrei, danach erwirbt man für 30 Euro eine Zehnerkarte, die ein halbes Jahr lang gültig ist.

Die jeweiligen Wochenthemen findet man unter www.beate-oehrlein.de. Weitere Informationen bei Ingrid Wagner, Telefon 09229/975075, oder direkt bei der Kursleiterin, Telefon 09221/3917306.