Die Forstwirtschaftliche Vereinigung beteiligt sich am Waldnaturschutzjahr 2015 in Bayern. "Wir wollen zeigen, dass wir nicht die Schlächter des Waldes sind, sondern große Leistungen für Naturschutz und Ökologie erbringen", sagte der Vorsitzende, MdL Heinrich Rudroff , in Himmelkron.
Das Waldnaturschutzjahr soll das Jahr der Forstwirtschaft sein, nicht das der Forstverwaltung, sagte Urban Treutlein, Referatsleiter für den Privat- und Körperschaftswald im bayerischen Landwirtschaftsministerium. Er rief dazu auf, Themen des Waldnaturschutzes in den Mittelpunkt zu stellen und zu zeigen, dass sich der Wald im Bestzustand befinde. "Unsere Wälder sind leistungsfähig für die Holznutzung, aber auch, um Naturschutzfunktionen zu übernehmen", sagte er.
Allemal besser als Importe Als völlig unbegründet wies Treutlein Sorgen zurück, dass der Wald durch die Nutzung Schaden nehmen könnte.
"Wir haben Ressourcen im eigenen Land, das sollte auch eine Verpflichtung zum Nützen sein." Das sei allemal besser, als Holz aus dem Ausland zu importieren, wo teilweise unter unzumutbaren Bedingungen gewirtschaftet werde.
Noch einen Schritt weiter ging Ralf Petercord von der Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft. Er nannte Deutschland "das vorratsreichste Waldland" und forderte alle Waldbesitzer dazu auf, vor dem Hintergrund der guten Holzpreise auch mal über den Zuwachs einzuschlagen. Das sei durchaus noch nachhaltig, wenn weiterhin Waldverjüngung aktiv betrieben wird, so Petercord.
Die neuen Richtlinien zur Förderung des Wegebaus, die 2015 in Kraft treten sollen, stellte Treutlein vor. "Wir wollen den Wegebau weiter voranbringen." Drei Punkte seien im Vergleich zu den derzeitigen Richtlinien deutlich verbessert worden.
So sollen künftig Grundinstantsetzungen von Wegen gefördert werden, und zwar auch dann, wenn nur die Deckschicht beschädigt wurde. Weiter sollen auch befestigte Rückewege eine Förderung erhalten.
Sägerwerke gut versorgt Einen positiven Blick auf den aktuellen Holzmarkt warf Johannes Hölzl von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken. Die Sägewerke seien derzeit relativ gut versorgt, die Nachfrage nach Nadelholz sei trotzdem noch unbegrenzt vorhanden. Dennoch seien die Einschläge im Privatwald gering. Erfreulich gering seien die Käferholzvorfälle.
Trotz der energetischen Nutzung sei die Industrie mit Papier, Zellstoff und Spanplatten gut versorgt. Gleichzeitig sei aber auch die Nachfrage nach Energieholz stabil, wenngleich gering hinter dem Vorjahresverbrauch. Mit einer Steigerung sei aufgrund des milden Wetters nicht zu rechnen. Positiv stimmt die Vermarkter der Aufwärtstrend beim Hausbau in Deutschland.
Zu Beginn gedachten die Mitglieder ihres langjährigen Vorsitzenden Herbert Hofmann.