Vital und volkstümlich
Seine Vitalität, seine unermüdliche geistige Beweglichkeit und seine urwüchsige Kraft, aber auch seine Bescheidenheit und Volkstümlichkeit, sicherten Heublein das Vertrauen der Bürger. Er verstand es, alle von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass man mit der Zeit gehen und auch auf dem Land lebenswerte Bedingungen schaffen müsse.
Sein Verdienst war es, dass in verhältnismäßig frühen Jahren in den Gemeinden des Kreises Licht, Wasser, Kanalisation und bessere Straßen selbstverständlich waren. Mit Zähigkeit und diplomatischem Geschick erreichte er weiterhin, dass Marktschorgast einen Autobahnanschluss erhielt, was der Gemeinde Vorteile bei der Erreichbarkeit im Winter und bei der Industrieansiedlung brachte.
Landwirtschaft im Blick
Die Förderung von Industrie und Handwerk und damit einhergehend die Schaffung von Arbeitsplätzen war für ihn vorrangig. Ebenso galt seine berechtigte Sorge der Erhöhung der Rentabilität in der Landwirtschaft, einmal durch Bodenverbesserungen und dann durch Festigung der Viehzucht durch eine planvoll betriebene Zuchtwahl.
Als nach 16 Jahren seine Wiederwahl anstand, sagte er einmal: "Ich führe keinen Wahlkampf, ich habe es nicht nötig. Ich habe 16 Jahre Wahlkampf hinter mir, wer mich da nicht kennengelernt hat draußen in den Gemeinden, wird es auch im Wahlkampf nicht tun."
Seine Steckenpferde waren die Pflege des Obst- und Gartenbaus, die Ortsverschönerung und vor allem die Flurbereinigung. Hohen Stellenwert maß er der Arbeit für die Jugend zu (das Amt eines Kreisjugendpflegers wurde unter Heublein geschaffen), ebenso dem Ausbau des Schulwesens und der Förderung des Vereinslebens, insbesondere bei der Feuerwehr, beim Roten Kreuz und anderen gemeinnützigen Verbänden.
Neues Landratsamt gebaut
Nicht immer schaffte er Veränderungen im ersten Anlauf, aber wenn er etwas als gut und richtig erkannt hatte, dann verfolgte er sein Ziel mit unerschütterlicher Zähigkeit und größtem Beharrungsvermögen. Es freute ihn ganz besonders, dass der von ihm verfolgte Plan für den Bau eines neuen Landratsamts noch unter seiner Zeit als Landrat verwirklicht werden konnte.
Am 30. April 1970 trat er nach 23-jähriger Amtszeit mit 82 Jahren als dienstältester Landrat Oberfrankens und ältester amtierender Landrat Bayerns in den wohlverdienten Ruhestand.
Zahlreiche Namensgebungen von Straßen und Schulen und die Ernennung zum Ehrenbürger in einer ganzen Reihe von Gemeinden unterstrichen die Achtung und Anerkennung für ihn und seine Arbeit. Die Stadt Kulmbach ehrte ihn mit dem Eintrag ins Goldene Buch. Weitere Auszeichnungen waren der goldene Ehrenring des Landkreises, der bayerische Verdienstorden, das Bundesverdienstkreuz und viele andere.
In Trebgast beigesetzt
Wenige Tage vor seinem 95. Geburtstag starb Theodor Heublein am 24. Februar 1983. Eine große Trauergemeinde nahm auf dem Trebgaster Friedhof Abschied von ihm.
Seine Nachfolger im Amt des Landrats waren Kurt Held von 1970 bis 1984, Herbert Hoffmann von 1984 bis 1996 und Klaus Peter Söllner (ab 1996).