Cosima Asen, die beliebte Mitbegründerin der Theatergruppe "Buschklopfer" ist am Sonntag überraschend verstorben. Weggefährten erinnern sich an einen Menschen, den zu kennen "ein großes Glück" gewesen sei
Als die Nachricht am Sonntagabend in Kulmbach die Runde machte, herrschten Fassungslosigkeit und Entsetzen: Cosima Asen ist tot. Gestorben unerwartet im Alter von 73 Jahren.
Wo der Tod der gebürtigen Saarländerin, die 1979 mit ihrem Mann, dem Kinderarzt Johannes Asen, nach Kulmbach gekommen war, die größte Lücke reißt? Das ist schwer zu sagen. In der Familie, natürlich: Die Verbindung zwischen Cosima und Johannes Asen und ihren Söhnen Benjamin und Janosch, deren Partnerinnen und den Enkeln war innig.
Aber auch in der Theaterwelt in der Region wird Cosima Asen fehlen. Für sie selbst waren die Bühnen, auf denen sie spielte, ihr Zuhause, ihre Bühnenpartner eine einzige große Familie. Aus der Großstadt in die Provinz verpflanzt, hatten der jungen Frau politisches Theater und freche Kleinkunst gefehlt, und weil sie hier nichts fand, was sie ansprach, gründete sie kurzerhand selbst mit einigen Mitstreitern eine Theatergruppe.
"Buschklopfer" gegründet
Seit 1985 gibt es die "Buschklopfer". Ursprünglich mit einer dezidiert politischen Botschaft unterwegs, später dann mit opulent ausgestatteten Shakespeare-Komödien, steht die Gruppe heute für spritzig-elegante Boulevardkomödien. Immer mit dabei: Cosima Asen. Als Schauspielerin, Regisseurin, Texterin, kreativer Kopf für Kindertheater oder historische Stadtführungen - und viele Jahre lang als Vorsitzende.
Als Gast verstärkte sie immer wieder die Ensembles des Kulturstadel Bayreuth, des Kleinen Theaters Bayreuth der Naturbühne Trebgast. "Natürlich habe ich auch ohne Theater viel Spaß am Leben durch meinen Mann, Kinder und Enkelkinder und alle liebenswerten Menschen, die so durch mein Leben geistern. Aber mit Theater ist es einfach noch schöner!" schrieb sie einmal über sich selbst.
Diese Leidenschaft sei ansteckend gewesen, erinnern sich die, die mit ihr zu tun hatten. Georg Mädl, der seit 1999 das Ensemble der "Buschklopfer" verstärkt, bezeichnet Cosima Asen als "sprudelnden Quell positiver Energie". Ein "Motor in der Theaterszene" sei sie gewesen, sagt auch ihr langjähriger Bühnenpartner Günter Zeller, und Carolin Wagner, heutige Vorsitzende der "Buschklopfer", betont, dass Cosima Asen zwar in letzter Zeit weniger oft auf den Bühnen präsent gewesen, für die Theaterleute in der Region aber stets eine wichtige Ratgeberin gewesen sei: "Kreativ, voller Elan."
Die Begeisterung fürs Theater hatte sie stets teilen wollen: In unzähligen Workshops hat sie Kinder und Jugendlichen mit den Grundzügen des Schauspiels vertraut gemacht, manche haben sich anstecken lassen von ihrer Leidenschaft und sind geblieben. So, wie auch Frank Walther sich vor vielen, vielen Jahren von Cosima Asen zum ersten Bühnenauftritt überreden ließ und blieb. Als Schauspiel-Kollege und enger Freund der Familie, der bis zu ihrem Tod mit "Cosi", wie sie oft genannt wurde, Ideen ausgeheckt hatte: "Wir hatten noch so einiges vor."