Warum das Landratsamt beim Kronacher Bürgerspital seine Hand nicht zurückzieht

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Auch im Herbst wird das Kronacher Bürgerspital nicht genutzt: Wer dort nach einer Sanierung einziehen darf, hängt auch davon ab, wie die Ergebnisse eine Machbarkeitsstudie aussehen. Foto: Marian Hamacher
Auch im Herbst wird das Kronacher Bürgerspital nicht genutzt: Wer dort nach einer Sanierung einziehen darf, hängt auch davon ab, wie die Ergebnisse eine Machbarkeitsstudie aussehen. Foto: Marian Hamacher

Das Landratsamt bekräftigt noch einmal sein Interesse, Mieter im Kronacher Bürgerspital zu werden - zeigt aber auch in einem Punkt Verständnis für die Stadt.

Die Stadt Kronach hängt in Sachen "Spital" in der Warteschleife. Erst die Machbarkeitsstudie dürfte für eine endgültige Weichenstellung im Ratsgremium sorgen. So lange muss sich auch das Landratsamt gedulden, ob es seine Jugendarbeit in das frühere Seniorenheim verlegen kann. Entgegen der Befürchtungen einiger Stadtratsmitglieder scheint der Geduldsfaden der Kreisverwaltung jedoch strapazierfähig zu sein.

"Unsere Zielsetzung ist, die kommunale Jugendarbeit mehr in die Stadtmitte zu verlagern", erklärt Stefan Schneider, der Büroleiter von Landrat Klaus Löffler (CSU), auf Anfrage unserer Zeitung. Dabei sei der Vorstoß der Behörde jedoch nur als ein Angebot an die Stadt zu sehen. Bei der Suche nach Leerständen für dieses Vorhaben sei das Amt auf das Spital gestoßen und habe der Stiftung sein Interesse signalisiert. "Es ist unsererseits aber nur eine Option", räumt Schneider ein. "Wir beharren nicht darauf."

Das Landratsamt und der Landrat verfolgen die Entwicklung derzeit "vollkommen losgelöst von einem Zeitplan". Die Machbarkeitsstudie soll abgewartet werden. Ebenso müssten vor einer Entscheidung Vorgaben (Denkmalschutz, bauliche Auflagen) berücksichtigt werden, wie Schneider zu Bedenken gibt. Deshalb zeige Löffler auch volles Verständnis für die abwartende Haltung des Kronacher Stadtrats. Schneider betont: "Die Hand bleibt ausgestreckt. So eine grundlegende Entscheidung kann man ja nicht übers Knie brechen."

Sollte die Stadt letztlich zugunsten der Jugendarbeit entscheiden, dann würde die Behörde nur ihre Angebote für die Kinder- und Jugendarbeit umquartieren, wie Schneider versichert. "Wir wollen keine Dependance unserer Verwaltung schaffen!"

In unserem Premium-Bereich inFrankenPLUS erfahren Sie, was sich der Kronacher Seniorenbeirat und der Kreisjugendring, die beide als potenzielle Mieter gehandelt werden, als Konzept vorstellen können.Neben einem Kommentar unseres Redakteurs finden Sie dort zudem ein Interview mit Kronachs Zweiter Bürgermeisterin Angela Hofmann. In diesem erklärt sie unter anderem, wann bei der Machbarkeitsstudie mit Ergebnissen zu rechnen ist.