Ein krankgeschriebener Lehrer, der in dieser Zeit in Kochshows aufgetreten sein soll, beschäftigt den Landtag. Dabei wurde auch sein Preisgeld Thema.
                           
          
           
   
          Gegen einen Mann läuft ein Disziplinarverfahren, der während einer etwa einjährigen Krankschreibung an zwei Kochshows im Fernsehen teilgenommen haben soll. Laut der Bild soll der Lehrer aus Nordrhein-Westfalen bei der Vox-Sendung "Das perfekte Dinner" gesiegt und an der "Küchenschlacht" im ZDF teilgenommen haben. Das Medium beschreibt ihn bei seinem Vox-Auftritt als "sichtlich fidel und bestens gelaunt". 
       
Am Mittwoch (29. Oktober 2025) beschäftigte sich der Schulausschuss des Landtags mit dem Fall. Dabei wies die FDP-Abgeordnete Franziska Müller-Rech darauf hin, dass der Lehrer ein Preisgeld von 3000 kassiert haben müsste.
Update vom 31.10.2025: Offene Fragen um Preisgeld des krankgeschriebenen Lehrers 
Die Liberalen wollen wissen, ob der Beamte dies als Einkunft aus einer Nebentätigkeit angemeldet hat. Ministerin Dorothee Feller (CDU) ging auf die konkrete Frage nicht ein und verwies auf das laufende Disziplinarverfahren gegen den Lehrer. Dort werde von der Bezirksregierung Köln alles geklärt. Die Schulministerin betonte mehrfach, dass man aus Einzelfällen keinen Generalverdacht ableiten dürfe: "Dadurch entstehen Misstrauen und Denunziantentum."
Feller sagte aber auch, dass die Landesregierung aktuell mit den zuständigen Bezirksregierungen überprüfe, wie man die Arbeitsabläufe optimieren könne. Unter anderem werde man "in Kürze" die allgemeine Dienstordnung im Hinblick auf Amtsarzt-Untersuchungen um eine "Klarstellung zum Verfahren ergänzen, damit alle Bezirksregierungen nach den gleichen Maßstäben handeln".
Die SPD forderte, Feller müsse diese Maßnahmen nun "mit Nachdruck" verfolgen: "Natürlich lassen sich Einzelfälle nie vollständig verhindern. Aber die Ministerin muss proaktiv damit umgehen und gegensteuern, um so das Ansehen der Vielen dadurch nicht in Misskredit geraten zu lassen", sagte die Abgeordnete Dilek Engin. Claudia Schlottmann von der CDU mahnte: "Auch wir haben keine Akzeptanz dafür, wenn einzelne ihre Privilegien als Beamte ausnutzen – aber ein einzelner Vorfall darf nicht dazu führen, dass ganze Berufsgruppen unter Generalverdacht geraten."
Ursprungsmeldung vom 28.10.2025: "Massiv unkollegial": Große Kritik an krankgeschriebenem Lehrer
Die Bezirksregierung wollte zunächst unter anderem klären, ob die Shows während der Krankschreibung ausgestrahlt oder tatsächlich aufgezeichnet worden waren. Dafür hatte sie den Lehrer um eine schriftliche Stellungnahme gebeten. Nach dessen fristgerechtem Schreiben wurde das Disziplinarverfahren eingeleitet. Voraussetzung dafür sind laut Gesetz "zureichende tatsächliche Anhaltspunkte". Das Verfahren kann aber auch eingestellt werden, wenn sich der Verdacht nicht erhärtet.
Der Vorfall weckt Erinnerungen an eine Lehrerin aus dem Ruhrgebiet, die seit 16 Jahren krankgeschrieben ist - und nie zum Amtsarzt musste. Diese Situation änderte sich Anfang des Jahres durch einen Wechsel in der Sachbearbeitung. Die Lehrerin erhob daraufhin Klage, wodurch der Fall überhaupt erst öffentlich bekannt wurde.