Das THW-Gelände am Kreuzberg liegt seit Jahren brach, Gerüchte über Kaufanfragen und Investoren machen die Runde. Nun bezieht die Stadt Kronach Stellung.
Die Ratten sollen sich schon eingenistet haben. Zumindest ist das Anwältin Sabine Gross zu Ohren gekommen. Seit 2013 steht das ehemalige THW-Gebäude am Kreuzberg leer. Abgesichert hinter Zäunen und Vorhängeschlössern wuchert die Anlage langsam zu. Stadtrat Klaus Simon (SPD) ruft die Stadt schon seit Längerem dazu auf, das Grundstück zu erwerben und darauf Sozialwohnungen zu bauen. Und tatsächlich: Dem derzeitigen Eigentümer liegt eine Kaufanfrage vor.
Mehr zum Thema: Neuer Wohnraum statt Leerstand in Unterrodach
Im Frühjahr nahmen Alfred Bittruf, Vorsitzender des Kronacher Mietervereins, und Rechtsanwältin Sabine Gross, die den Verein juristisch vertritt, am Workshop "Familienfreundlicher Landkreis" teil. In diesem Rahmen habe Angela Hofmann (CSU) den Kauf des THW-Geländes selbst angesprochen. Ein weiterer Teilnehmer habe sich bei der Zweiten Bürgermeisterin erkundigt, ob es zum Thema sozialer Wohnungsbau für die nächste Zeit konkrete Pläne in Kronach gebe.
THW-Gelände: Kaufabsicht und Investor
Hofmann habe daraufhin verkündet, dass die Stadt ein brach liegendes Gelände erwerben möchte. Es gebe auch schon einen möglichen Investor dafür, der die Fläche für Sozialwohnungen nutzen wolle. Ob es sich dabei um das ehemalige THW-Grundstück in der Joseph-Haydn-Straße handelt und wer der Investor ist, habe sie damals jedoch nicht verraten.
Derzeitiger Eigentümer des Grundstücks ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Auf FT-Anfrage bestätigt die BImA, dass die Stadt die Fläche über einen sogenannten Erstzugriff erwerben möchte. "Das ist eine besondere Art des Direktverkaufs, den nur Kommunen oder andere Gebietskörperschaften ausüben können", erklärt Larissa Komnick von der Schweinfurter BImA-Nebenstelle. "Ansonsten müssen wir es zum Verkauf ausschreiben." Die Stadt prüfe den Erstzugriff aktuell noch, kläre also ab, was nach einem möglichen Kauf konkret mit der Fläche geschehen soll. "Uns gegenüber hat die Stadt jedenfalls erklärt, dass sie das Gelände erwerben möchte", fasst Komnick zusammen.