"Downbeat" spielt am 15. November im "TECnet Zentrum" in Jazzrock.
Im nächsten Jahr kann Michael Berner Silberhochzeit feiern. Nicht mit seiner Ehefrau Gisela, sondern mit seiner Band "Downbeat". Geschlossen wurde der Bund der musikalischen Ehe auf einer richtigen Hochzeit. Und verkuppelt hat ihn seine Ehefrau.
"Sie kannte den Keyboarder der Jazz-Band, die auf der Hochzeitsfeier spielte und gerade einen Sänger suchte" erinnert sich Berner.
Der Gruppe ist er bis heute treu geblieben: Am Samstag, 15. November, kann man den heute 53-jährigen im "TECnet Zentrum" des Kleinkunstvereins "TECnet Obermain" in Burkersdorf live erleben. Ab 20 Uhr spielt die soulig-funkige Jazz-Rockbigband aus Nordwestoberfranken bei freiem Eintritt.
Die zehnköpfigen Band "Downbeat!" hat sich sich nach einem amerikanischen Jazz-Magazin benannt. "Downbeat" ohne Bläser - eine Vorstellung, vor der es Michael Berner graut: "Zu fetzigen Jazzrock gehören sie einfach dazu.
Weil diese Musikrichtung von ihrem Facettenreichtum lebt. Dazu tragen Trompete, Saxophon und Posaune nun mal ihr Scherflein bei." Eigene Songs - früher musste man sie bei der Gruppe mit der Lupe suchen, heute sind sie gänzlich verschwunden. Warum? "Anstatt einen drittklassigen eigenen Song zu spielen, der niemanden gefällt, covere ich lieber", stellt Berner klar.
Der Sänger outet sich, was die Musik anbelangt, als Nostalgiker. Im Nachhinein habe er sich in den Rock der 60er-Jahre hineingehört ("Ein großartiger Schmelztiegel unterschiedlichster Einflüsse") und zugleich den Sound der 70er-Jahren kennen- und lieben gelernt. Immer wieder fallen Namen aus dieser Zeit, wie die des irischen Soulrockers Van Morrisson oder der Jazzrockband "Blood, Sweat & Tears".
Berner weiß auch von den Problemen zu berichten, die das Engagement in einer Mini-Big-Band so mit sich bringt. "Zehn Leute unter einen Hut zu bringen ist nicht ganz einfach, vor allem wenn der eine oder andere Schicht arbeitet oder Bereitschaftsdienst hat."
Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: Bei der Gruppe Downbeat hat man sich dafür entschieden, die Proben auch mal zu splitten: "An einem Tag probt die Rhythmusfraktion, an einem anderen die Bläser", erklärt der Sänger.
Kompromisse finden Von Ehestreitigkeiten und Scheidungen blieb die Kapelle in den vergangenen fast 25 Jahren nicht verschont. Selbstverständlich habe es schon mal Knatsch gegeben, gibt Berner offen zu. Wenn man älter werde, sehe man das Ganze allerdings etwas gelassener. Ob groß, ob klein - Kompromisse zu finden, sei das A und O in einer Band, lautet seine Devise.
Worauf führt der Beiersdorfer die Popularität von "Downbeat" zurück? "Es ist die musikalische Spannung, die in einer so großen Band herrscht. Wenn man diese auch noch in einem heimeligen Club, wie dem TECnet Zentrum, hautnah erleben kann, dann ist das für viele unsere Fans die Krönung."
Was das Jubiläumsjahr 2015 betrifft, gibt sich Berner noch einsilbig. Er kann sich vorstellen, die Live-Atmosphäre eines Konzertes auf CD einzufangen. Ob es der Auftritt in Burkersdorf sein könnte? Der Sänger hält es mit Franz Beckenbauer: "Schau'n mer mal".