Zehn Nächte lang präsentierte sich Kronach in ungewohntem Licht. Projektleiter und Bürgermeister ziehen nun ein positives Fazit für "Kronach leuchtet".
Zwei Tage ist es gerade einmal her, dass die Cranach-Stadt einen besonderen Besuchermagneten hatte. Zehn Nächte lang hatte "Kronach leuchtet" den Bewohnern und Gästen der Kreisstadt völlig neue Blickwinkel eröffnet. Inzwischen sind die Spuren des Lichterfestivals fast schon wieder verschwunden. In den Köpfen blieben der breiten Mehrheit schöne Erinnerungen haften (siehe Artikel rechts).
Auch Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) hat sich "Kronach leuchtet 2017" als ein "großartiges Event" ins Gedächtnis eingebrannt. Die Veranstaltung habe sich im zwölften Jahr längst etabliert und ziehe Tausende Menschen aus einem großen Radius in die Stadt. Dafür dankt Beiergrößlein den Organisatoren, aber auch den vielen ehrenamtlichen Helfern. An deren Spitze steht Projektleiter Markus Stirn, der zurzeit noch mit dem Abbau befasst ist. Auch seine Bilanz fällt sehr positiv aus. "Unser Konzept ist voll aufgegangen", sagt er und spricht von gutem Feedback. Bei den Besucherzahlen habe sich die Veranstaltung - trotz eines Regentages mehr - wieder auf dem hohen Niveau des Vorjahres bewegt. Von rund 100 000 Gästen in den zehn Nächten ist die Rede.
Hochbetrieb an den Wochenenden
Vor allem an den Wochenenden herrschte in der Stadt Hochbetrieb. Teilweise ging es auf den Straßen zu wie beim Freischießen. Dennoch sieht Stirn das Hauptziel erreicht. "Es war wieder ein friedliches Fest für die ganze Familie", sagt er und spricht von einem Event zum Wohlfühlen. Inzwischen gebe es für einige Kunstwerke und sogar für "Eigenproduktionen" wie die beleuchteten Bienen und Schnecken Kaufanfragen, freut sich der Projektleiter über gelungene Lichtpunkte. Als Höhepunkt auf dem Lichtweg habe sich besonders der Flößer an der Europabrücke herauskristallisiert, so Stirn.
Während er sich noch um die restlichen Abbauarbeiten kümmert, wandern seine Gedanken bereits ins Jahr 2018. "Im Geist ist schon viel gediehen, aber noch wird nichts verraten", stellt der Projektleiter fest. Ehe über die Ideen gesprochen werde, müsse der Lichtweg zunächst mit den Anwohnern persönlich abgeklärt werden. Erste Überlegungen und Vorbereitungen seien jedoch bereits getroffen worden.
Event entwickelt sich weiter
So gut es 2017 auch gelaufen ist, finden die Verantwortlichen aber auch in einer erfolgreichen Veranstaltung Ansatzpunkte für künftige Veränderungen. "Im Bereich der WC-Anlagen müssen wir nachbessern", meint Stirn. Außerdem würden die Organisatoren versuchen, neue Lösungen für Nadelöhre wie die Treppenanlage beim Marienplatz zu finden. Bestätigt fühlt sich Stirn hingegen auf dem Weg, die Veranstaltung noch interaktiver zu gestalten. 2018 soll diese Richtung beibehalten werden. Gerne würde das "Kronach leuchtet"-Team künftig auch wieder auf Indoor-Möglichkeiten wie in der Kühnlenzpassage zurückgreifen. Doch auf anderen Lichtwegen fehle es an vergleichbaren Räumlichkeiten oder kurzen Verbindungen dorthin. Für Angebote, mit "Kronach leuchtet" auch in Gebäude hineinzugehen, seien die Organisatoren jedoch sehr aufgeschlossen.
Ein Fortschritt für die Zukunft zeichnet sich schon jetzt ab. Nicht nur beim Aufbau, sondern auch beim Abbau brachten sich Kronacher Schüler ein. Diese Kontakte sollen vertieft werden. "Wir würden gerne wieder mit den Schulen kooperieren und Praktika anbieten", betont Stirn. "Ich hoffe, dass sich da etwas entwickelt." Schließlich soll Kronach 2018 (ab 27. April) wieder mitten in der Nacht zum leuchtenden Anziehungspunkt werden.